Uni­ver­si­tät Bay­reuth: 30. Witt­gen­stein-Vor­le­sun­gen mit Pro­fes­sor Dani­el M. Hausman

Symbolbild Bildung

Im Fokus: Grund­sätz­li­che Fra­gen an der Schnitt­stel­le von Phi­lo­so­phie und Ökonomie

Ein­la­dung zur Eröff­nungs­ver­an­stal­tung am 6. Juni 2016

Eine lan­ge erfolg­rei­che Tra­di­ti­on fei­ert Jubi­lä­um: Vom 6. bis zum 10. Juni 2016 fin­den an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth die 30. Witt­gen­stein-Vor­le­sun­gen statt. Wie in jedem Som­mer­se­me­ster seit 1987, ist auch dies­mal wie­der ein inter­na­tio­nal her­aus­ra­gen­der Wis­sen­schaft­ler auf dem Bay­reu­ther Cam­pus zu Gast. Pro­fes­sor Dani­el M. Haus­man von der Uni­ver­si­tät Wis­con­sin-Madi­son wird eine Woche lang phi­lo­so­phi­sche Fra­gen mit hoher Rele­vanz für Wirt­schaft und Gesell­schaft erör­tern. Die Vor­le­sun­gen in eng­li­scher Spra­che ste­hen allen Inter­es­sier­ten offen.

Ins­be­son­de­re zur Eröff­nungs­ver­an­stal­tung mit fei­er­li­cher Über­rei­chung des Philosopher’s Stone und anschlie­ßen­dem Emp­fang sind die Öffent­lich­keit und die Medi­en herz­lich eingeladen:

Ter­min: Mon­tag, 6. Juni 2016

Eröff­nungs­vor­le­sung und Über­ga­be des Philosopher’s Stone an Prof. Dani­el M. Hausman:

Zeit und Ort: 16.00 – 18.00 Uhr, Hör­saal H 32, Gebäu­de FAN B.

Anschlie­ßen­der Empfang:

Zeit und Ort: ab 18.00 Uhr, Öko­lo­gisch-Bota­ni­scher Garten.

Der Philosopher’s Stone – ein Bay­reu­ther Wan­der­preis mit Tradition

Der Philosopher’s Stone ist ein Preis, der 2010 – als der Stu­di­en­gang ‚Phi­lo­so­phy & Eco­no­mics“ sein 10. Jubi­lä­um fei­er­te – erst­mals an den Phi­lo­so­phen Hans Albert ver­lie­hen wur­de, der in jenem Jahr die Witt­gen­stein-Vor­le­sun­gen hielt. Seit­dem wird der Stein im zwei­jäh­ri­gen Tur­nus an den jeweils neu­en Preis­trä­ger wei­ter­ge­reicht, des­sen Name dar­in ein­gra­viert wird. Die Geschich­te des Philosopher’s Stone geht auf das Jahr 1992 zurück, als eine Aus­ga­be des Times Lite­ra­ry Sup­ple­ment dem Stand der Phi­lo­so­phie gewid­met war. Auf dem Titel­bild war der Stein abge­bil­det, den der Initia­tor des Stu­di­en­gangs ‚Phi­lo­so­phy & Eco­no­mics“, Pro­fes­sor Dr. Rai­ner Heg­se­l­mann, spä­ter von der Bild­haue­rin kaufte.

Prä­fe­ren­zen – ein Schlüs­sel­be­griff für Öko­no­mie und Ethik

„Pre­fe­rence, Pre­dic­tion and Poli­cy“ sind das Leit­the­ma der dies­jäh­ri­gen Witt­gen­stein-Vor­le­sun­gen. Prof. Dani­el M. Haus­man wird dar­in eini­ge grund­sätz­li­che Fra­gen erör­tern, mit denen er sich schon seit vier Jahr­zehn­ten aus­ein­an­der­setzt. Sie haben bis heu­te nichts von ihrer Aktua­li­tät ein­ge­büßt. Dabei geht es ins­be­son­de­re um den Begriff der ‚Prä­fe­ren­zen‘, der für die Theo­rie­bil­dung in den Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten und in der ana­ly­ti­schen Phi­lo­so­phie seit lan­gem eine zen­tra­le Bedeu­tung hat. Was trägt er dazu bei, um zu erklä­ren oder auch vor­her­zu­sa­gen, wofür und woge­gen sich Men­schen ent­schei­den? Wel­che Funk­tio­nen hat der Begriff in moder­nen Theo­rien des indi­vi­du­el­len Wohl­erge­hens oder der Wohl­fahrts­öko­no­mie? Die Ergeb­nis­se die­ser Über­le­gun­gen wird Prof. Haus­man anschlie­ßend auf Fra­gen der „Public Poli­cy“ anwen­den. Dar­un­ter wird heu­te das kom­ple­xe Zusam­men­spiel von Zie­len, Ent­schei­dun­gen und Hand­lun­gen ver­stan­den, mit denen Regie­run­gen, Bür­ger sowie staat­li­che und gesell­schaft­li­che Insti­tu­tio­nen an poli­ti­schen Pro­zes­sen mit­wir­ken – nicht zuletzt auf dem Gebiet der Gesundheitspolitik.

Zur Per­son:
Dani­el M. Haus­man wur­de 1947 in Chi­ca­go gebo­ren. Nach einem Bache­lor­stu­di­um am Har­vard Col­lege in Eng­li­scher Geschich­te und Lite­ra­tur und einem Lehr­amts­stu­di­um an der New York Uni­ver­si­ty wech­sel­te er an die Uni­ver­si­ty of Cam­bridge in Groß­bri­tan­ni­en. Hier erwarb er einen Bache­lor- und einen Master­ab­schluss in ‚Moral sci­en­ces‘, bevor er 1978 an der Colum­bia Uni­ver­si­ty in New York im Fach Phi­lo­so­phie pro­mo­vier­te. Anschlie­ßend lehr­te und forsch­te er unter ande­rem an der Uni­ver­si­ty of Mary­land, am Insti­tu­te for Advan­ced Stu­dy in Prin­ce­ton, an der Car­ne­gie Mel­lon Uni­ver­si­ty, der Law­rence Uni­ver­si­ty sowie der Lon­don School of Eco­no­mics. Seit 1988 ist Prof. Haus­man an der Uni­ver­si­ty of Wis­con­sin-Madi­son tätig, seit 2011 als Her­bert A. Simon and Hill­d­a­le Pro­fes­sor of Phi­lo­so­phy. 2009 wur­de er in die Ame­ri­can Aca­de­my of Arts and Sci­en­ces aufgenommen.

In sei­nen For­schungs­ar­bei­ten befasst er sich vor allem mit metho­do­lo­gi­schen und ethi­schen Fra­gen an der Schnitt­stel­le von Phi­lo­so­phie und Öko­no­mie. Ein Stan­dard­werk ist sei­ne 2011 ver­öf­fent­lich­te Mono­gra­phie ‘Pre­fe­rence, Value, Choice, and Wel­fa­re’. In sei­nem jüng­sten, 2015 erschie­ne­nen Buch ‘Valuing Health: Well-Being, Free­dom, and Suf­fe­ring’ wen­det er sich phi­lo­so­phi­schen Fra­gen zu, die das Kon­zept der Gesund­heit betreffen.

Wei­te­re Informationen:
http://​phi​lo​so​phy​.wisc​.edu/​h​a​u​s​m​an/