Universität Bayreuth fördert afrikanische Forscherin – Erfolg in neuer Förderinitiative der Humboldt-Stiftung

Symbolbild Bildung

In der Heimat von Verfolgung bedroht, auf dem Bayreuther Campus geschützt

Ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in ihren Heimatländern von Krieg und Verfolgung bedroht sind, zu schützen und ihnen Forschungsmöglichkeiten in Deutschland zu eröffnen, ist das Ziel einer neuen Initiative der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH), die vor kurzem in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt ins Leben gerufen wurde. Sie ist nach Philipp Schwartz benannt, einem Pathologen jüdischer Abstammung, der 1933 vor den Nationalsozialisten in die Schweiz floh und hier die „Notgemeinschaft deutscher Wissenschaftler im Ausland“ gründete.

In der ersten Runde der Philipp Schwartz-Initiative hatten sich insgesamt 38 Hochschulen und Forschungseinrichtungen bei der AvH beworben, um einen oder mehrere gefährdete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei sich aufzunehmen und in eigene Forschungsprojekte zu integrieren. Zu den 18 Gewinnerhochschulen zählt auch die Universität Bayreuth. Sie konnte mit einem Konzept überzeugen, das einer Forscherin aus einem afrikanischen Land die Möglichkeit bietet, mit ihrer sozialwissenschaftlichen Expertise in einem Bayreuther Vorhaben auf dem Gebiet der Afrikastudien mitzuarbeiten.

Prof. Dr. Georg Klute, Professor für Ethnologie Afrikas an der Universität Bayreuth, kennt die bedrohliche Lebenssituation der Wissenschaftlerin. Gemeinsam mit Dr. Thomas Hüsken von der Universität Luzern und seiner Bayreuther Kollegin Dr. Claudia Liebelt hatte er sie zur Förderung vorgeschlagen. „Es freut mich sehr, dass die Alexander von Humboldt-Stiftung diese engagierte und hochqualifizierte Forscherin, die sich zurzeit noch in ihrem Heimatland aufhält und demnächst zu uns nach Bayreuth kommen wird, für die nächsten zwei Jahre fördert. Unter dem Dach des Instituts für Afrikastudien haben wir ein aktuelles und spannendes Projekt vorbereitet, in dem wir mit unserer neuen Kollegin zusammenarbeiten werden. Der Hochschulleitung und dem International Office unserer Universität möchte ich ausdrücklich dafür danken, dass sie sich dieses Konzept zu eigen gemacht und im Rahmen der Philipp Schwartz-Initiative einen Förderantrag gestellt haben“, erklärt Prof. Klute.

Auch Prof. Dr. Stefan Leible, Präsident der Universität Bayreuth, begrüßt die neue Förderinitiative der Alexander von Humboldt-Stiftung. „Sie ist ein wichtiger Appell an die Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Deutschland, ihrer wissenschaftspolitischen Verantwortung gerecht zu werden und dabei mitzuhelfen, Forscherpersönlichkeiten im Ausland vor Verfolgung und Krieg zu schützen. So freuen wir uns darauf, schon bald eine afrikanische Wissenschaftlerin bei uns willkommen heißen zu können, die sich infolge ihrer Forschungsarbeiten einer wachsenden Gefährdung ausgesetzt sieht. Zugleich bitten wir die Medien und die Öffentlichkeit um Verständnis dafür, dass wir bis auf weiteres keine detaillierten Informationen herausgeben werden. Der Schutz unserer neuen Gastwissenschaftlerin hat für uns höchste Priorität.“