Sou­zan Nichol­son ist Talent­scout für Flücht­lin­ge in Oberfranken

OB Starke, Mitra Sharifi Neystanak, 1. stellvertretende Vorsitzende des Migranten- und Integrationsbeirates (MIB), Suzann Nicholsen, Projektkoordinatorin Yuliya Gorbunova, Mohamed Hédi Addala, Vorsitzender des MIB.

OB Star­ke, Mitra Sha­ri­fi Neyst­anak, 1. stell­ver­tre­ten­de Vor­sit­zen­de des Migran­ten- und Inte­gra­ti­ons­bei­ra­tes (MIB), Suzann Nichol­sen, Pro­jekt­ko­or­di­na­to­rin Yuli­ya Gor­bu­n­o­va, Moha­med Hédi Adda­la, Vor­sit­zen­der des MIB.

„Beruf­lich anerkannt?!“

Noch viel zu oft arbei­ten Ärz­tin­nen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund als Putz­frau­en und Mathe­leh­rer als Taxi­fah­rer. Des­halb haben AGA­BY und Migra­Net ihr Pro­jekt „Beruf­lich aner­kannt?!“ jetzt erwei­tert. Neben Info­ver­an­stal­tun­gen zum The­ma Aner­ken­nung aus­län­di­scher Abschlüs­se für Aus­län­der- und Inte­gra­ti­ons­bei­rä­te und Migran­ten­ver­ei­ne gibt es seit März auch einen Talent­scout für Flücht­lin­ge in Oberfranken.

Talent­scout Sou­zan Nichol­son stell­te nun Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke das neue Pro­jekt vor. Seit März die­ses Jah­res ist sie im Migran­ten- und Inte­gra­ti­ons­bei­rat der Stadt Bam­berg (MIB) und in Bam­berg und Bay­reuth Talent­scout für den Regie­rungs­be­zirk Ober­fran­ken. Sie setzt sich für die qua­li­fi­ka­ti­ons­ad­äqua­te Inte­gra­ti­on in den Arbeits­markt ein, auch wenn benö­tig­te Doku­men­te und Zeug­nis­se nicht mehr ver­füg­bar sind. Dazu bie­tet sie mehr­mals in Monat eine Sprech­stun­de an und berät auch mobil in Flücht­lings­un­ter­künf­ten der Umgebung.

In ganz Bay­ern unter­stüt­zen nun ins­ge­samt vier Talent­scouts Flücht­lin­ge und Migran­tin­nen und Migran­ten bei der Inte­gra­ti­on in den Arbeits­markt. In Zusam­men­ar­beit mit den Inte­gra­ti­ons­bei­rä­ten vor Ort bie­ten die­se an fünf Stand­or­ten in Bay­ern eine Sprech­stun­de an.

Infor­ma­tio­nen zum Baye­ri­schen Aner­ken­nungs­ge­setz und zum Bun­des­an­er­ken­nungs­ge­setz bie­ten wei­ter­hin die Info­ver­an­stal­tun­gen des Pro­jekts „Beruf­lich aner­kannt?!“. Aus­län­der- und Inte­gra­ti­ons­bei­rä­te sowie Migran­ten­ver­ei­ne in ganz Bay­ern haben die Mög­lich­keit, die Pro­jekt­mit­ar­bei­te­rin Yuli­ya Gor­bu­n­o­va als Refe­ren­tin kosten­los ein­zu­la­den. Die Ver­an­stal­tun­gen wer­den gemein­sam geplant und vor Ort durchgeführt.

Am 1. April 2012 trat das „Gesetz zur Ver­bes­se­rung der Fest­stel­lung und Aner­ken­nung im Aus­land erwor­be­ner Berufs­qua­li­fi­ka­tio­nen“ in Kraft. Es gibt Inha­bern eines aus­län­di­schen Bil­dungs- und Berufs­ab­schlus­ses einen Rechts­an­spruch auf ein Aner­ken­nungs­ver­fah­ren. Dies ist ein erster Mei­len­stein für die beruf­li­che Inte­gra­ti­on von Men­schen, die ihren Bil­dungs­ab­schluss im Aus­land erwor­ben haben. Mit der aktu­el­len Dis­kus­si­on über den anstei­gen­den Fach­kräf­te­man­gel vor dem Hin­ter­grund des demo­gra­fi­schen Wan­dels wer­den im Aus­land erwor­be­ne Qua­li­fi­ka­tio­nen zuneh­mend als poten­zi­el­le Res­sour­ce angesehen.