Erz­bi­schof Schick: „Das Bau­en muss in der Gesell­schaft zum Segen wer­den und nicht zum Fluch“

Symbolbild Religion

Pre­digt zur Jah­res­ta­gung des Katho­li­schen Sied­lungs­wer­kes in Bam­berg: „Woh­nungs­bau ist Gottesbau“

(bbk) Für den Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick ist die Sor­ge um ange­mes­se­nen Woh­nungs­bau eine wich­ti­ge Auf­ga­be der Kir­che. Dabei soll­ten die kirch­li­chen Woh­nungs­bau­un­ter­neh­men vor allem die Inter­es­sen von sozi­al Schwa­chen im Blick behal­ten, sag­te Schick am Diens­tag im Bam­ber­ger Dom in einem Got­tes­dienst zur Tagung des Katho­li­schen Sied­lungs­dien­stes. Er füg­te hin­zu: „Das Bau­en muss in der Gesell­schaft zum Segen wer­den und nicht zum Fluch.“ Wohn­raum müs­se zum Wohl­be­fin­den und zur Ent­fal­tung des Lebens beitragen.

Im kom­mer­zi­el­len Woh­nungs­bau stün­den Fami­li­en, ins­be­son­de­re kin­der­rei­che, oft an letz­ter Stel­le. Für Stu­den­ten feh­le vie­ler­orts der nöti­ge Wohn­raum, und auch die Flücht­lin­ge bräuch­ten für die Inte­gra­ti­on Woh­nun­gen, sag­te Schick und ver­wies dar­auf, dass der Woh­nungs- und Haus­bau in der christ­li­che Tra­di­ti­on seit Anbe­ginn Bedeu­tung habe. Es sei im Chri­sten­tum ein unge­schrie­be­nes Gesetz, dass jeder Mensch ein Dach über dem Kopf haben müs­se. Dafür zu sor­gen sei auch Auf­ga­be der Bischö­fe, die in Deutsch­land nach dem Zwei­ten Welt­krieg die katho­li­schen Sied­lungs­wer­ke gegrün­det haben.

Das kirch­li­che Enga­ge­ment im Bau­we­sen habe theo­lo­gisch-ethi­sche Grün­de: „Die Kir­che tut es aus Ver­ant­wor­tung für die Men­schen, die ein Dach über dem Kopf brau­chen. Sie tut es, damit alle Men­schen die Fül­le des Lebens haben. Sie tut es, um der Men­schen­wür­de und der Men­schen­rech­te wil­len. Woh­nungs­bau ist Gottesbau.“

Der Katho­li­sche Sied­lungs­dienst kam zu sei­ner Jah­res­ta­gung für zwei Tage in Bam­berg zusam­men. Der Münch­ner Erz­bi­schof, Rein­hard Kar­di­nal Marx, hielt eine Fest­re­de zum The­ma „Wohn­bau ist Dom­bau – einst wie heu­te!“ Im Erz­bis­tum Bam­berg wur­de 1948 die Joseph-Stif­tung gegrün­det, ins­be­son­de­re um Hei­mat­ver­trie­be­nen, Flücht­lin­gen und Aus­ge­bomb­ten wie­der ein Zuhau­se zu geben. Das kirch­li­che Woh­nungs­bau­un­ter­neh­men ent­wickelt heu­te städ­te­bau­li­che Kon­zep­te und erschließt Wohnquartiere.