Tri­chi­nen in einem Wild­schwein nachgewiesen

Unter­su­chungs­stel­le des Vete­ri­när­am­tes der Stadt Bay­reuth mel­det den ersten posi­ti­ven Nach­weis seit vie­len Jahren

Bei einem im Land­kreis Bay­reuth in der ver­gan­ge­nen Woche erleg­ten Wild­schwein wur­den in der Tri­chi­nen­un­ter­su­chungs­stel­le der Stadt Bay­reuth im Rah­men der amt­li­chen Fleisch­un­ter­su­chung Tri­chi­nen nach­ge­wie­sen. Das Ber­li­ner Bun­des­in­sti­tut für Risi­ko­be­wer­tung hat den Befund bestä­tigt. Es han­delt sich um den ersten posi­ti­ven Nach­weis seit vie­len Jahren.

Tri­chi­nen sind klei­ne, etwa einen Mil­li­me­ter lan­ge Faden­wür­mer, die in erster Linie bei fleisch- und alles­fres­sen­den Wild­tie­ren sowie bei Nagern vor­kom­men. Die Über­tra­gung der Para­si­ten fin­det durch die Auf­nah­me von rohem, infi­zier­tem Fleisch der befal­le­nen Tie­re statt. Die Ansteckung eines Wild­schwei­nes kann zum Bei­spiel durch die Auf­nah­me von infi­zier­ten Nage­tie­ren erfolgen.

Auch für den Men­schen kann der Genuss von rohem oder nicht durch­er­hitz­tem Fleisch befal­le­ner Tie­re gefähr­lich wer­den. Die Para­si­ten sind aller­dings sehr hit­ze­emp­find­lich und kön­nen durch gründ­li­ches Durch­er­hit­zen sicher abge­tö­tet werden.

Auch wenn die­se Para­si­ten heut­zu­ta­ge nur noch sehr sel­ten fest­ge­stellt wer­den, zeigt der aktu­el­le Befund doch, wie wich­tig die gesetz­lich vor­ge­schrie­be­ne Tri­chi­nen­un­ter­su­chung gera­de beim Wild­schwein ist. Grund­sätz­lich unter­liegt jedes erleg­te Wild­schwein einer Unter­su­chungs­pflicht, wenn das Fleisch für den mensch­li­chen Ver­zehr bestimmt ist. Erst nach Abschluss der Unter­su­chun­gen und ent­spre­chen­der Frei­ga­be darf das Fleisch der betref­fen­den Tier­ar­ten an den Ver­brau­cher abge­ge­ben werden.

In den Jah­ren 2001 bis 2010 wur­den dem Robert Koch Insti­tut pro Jahr durch­schnitt­lich sechs Tri­chi­nel­lo­se-Fäl­le beim Men­schen gemeldet.