Spen­den­ak­ti­on für ‚Refu­gees Wel­co­me‘ – Die Uni­ver­si­tät Bay­reuth sagt „Herz­li­chen Dank!“

Symbolbild Bildung

Als welt­of­fe­ne Bil­dungs­ein­rich­tung hat die Uni­ver­si­tät Bay­reuth schnell pass­ge­naue Ange­bo­te geschaf­fen, die bei der Inte­gra­ti­on unse­rer neu­en Mit­bür­ger hilf­reich sind, u.a. wer­den Sprach­kur­se ange­bo­ten, die auf ein mög­li­ches Stu­di­um in Bay­reuth vor­be­rei­ten. Im Novem­ber 2015 hat­te die Uni­ver­si­tät Bay­reuth zu einer Spen­den­ak­ti­on auf­ge­ru­fen, um Geflüch­te­ten die Bus- und Bahn­tickets für die Anfahrt zu ihren täg­lich statt­fin­den­den Deutsch-Inten­siv­kur­sen auf dem Cam­pus zu finan­zie­ren. Die Reso­nanz war und ist enorm.

Seit dem Win­ter­se­me­ster 2015/16 kom­men täg­lich Geflüch­te­te aus ganz Ober­fran­ken auf den Bay­reu­ther Cam­pus, um an Deutsch-Inten­siv­kur­sen teil­zu­neh­men. Sie woh­nen u.a. in Lich­ten­fels, Gefrees, Neu­en­markt oder Peg­nitz, haben in ihren Hei­mat­län­dern die Hoch­schul­zu­gangs­be­rech­ti­gung erlangt und häu­fig bereits ein Stu­di­um begon­nen oder abge­schlos­sen. Nun möch­ten die Kurs­teil­neh­mer zeit­nah ihre aka­de­mi­sche Kar­rie­re in Deutsch­land vor­an­trei­ben und schnell die dafür nöti­gen Sprach­kennt­nis­se erwer­ben. Je nach­dem, wo die Geflüch­te­ten unter­ge­bracht sind und wie gut die Anbin­dung an die öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­tel ist, vari­ie­ren die Fahrt­ko­sten und belau­fen sich monat­lich auf meh­re­re hun­dert Euro. Geld, das nicht aus Hoch­schul­mit­teln getra­gen wer­den kann, und Geld, das den Geflüch­te­ten fehlt.

„Die Reso­nanz auf unse­ren Spen­den­auf­ruf vom Novem­ber vori­gen Jah­res hat uns abso­lut über­wäl­tigt. Mein herz­li­cher Dank gilt allen, die uns finan­zi­ell unter­stützt haben und es in so viel­fäl­ti­ger Form wei­ter­hin tun“, erklärt Uni­ver­si­täts­prä­si­dent Prof. Dr. Ste­fan Leib­le. Bis­her gin­gen rund 31.000 Euro auf das Kon­to des Uni­ver­si­täts­ver­eins Bay­reuth e.V. ein, sowohl Pri­vat­per­so­nen als auch Unter­neh­men und Stif­tun­gen haben gespen­det und machen die täg­li­che Anrei­se der Geflüch­te­ten mög­lich. Unter­stüt­zung kommt natür­lich auch vom Cam­pus direkt. „Es macht mich stolz zu erle­ben, wie sich unser Cam­pus erfolg­reich als inter­na­tio­na­le Begeg­nungs­stät­te prä­sen­tiert, in der Tole­ranz und Viel­falt gelebt wer­den“, betont Prof. Leible.

Seit dem Start des Som­mer­se­me­sters 2016 bie­tet die Uni­ver­si­tät Bay­reuth vier Deutsch­kur­se für 60 Teil­neh­mer an: zwei Anfän­ger- (Niveau A1), einen Brücken- (A2/B1) und einen Fort­ge­schrit­te­nen­kurs (B2/C1). Die Teil­neh­mer sind hoch moti­viert und wol­len schnell die qua­li­fi­zie­ren­den Deutsch­prü­fun­gen absolvieren.

Der­zeit ste­hen lei­der kei­ne frei­en Plät­ze mehr zur Ver­fü­gung, Inter­es­sier­te kön­nen sich per E‑Mail in eine War­te­li­ste ein­tra­gen: refugees@​uni-​bayreuth.​de

Inten­siv Deutsch ler­nen: Die Chan­ce für Moham­mad Al Ayou­bi aus Aleppo

Auch Moham­mad Al Ayou­bi kommt dank des gespen­de­ten Fahr­gel­des mon­tags bis frei­tags aus dem ober­frän­ki­schen Creu­ßen zum Deutsch­ler­nen auf den Bay­reu­ther Uni­cam­pus. Der 22jährige Syrer hat in Alep­po vier Seme­ster Wirt­schaft stu­diert. Ayou­bi, wie ihn sei­ne Freun­de nen­nen, will in Deutsch­land stu­die­ren, am lieb­sten Elek­tro­tech­nik. Unter­ge­bracht ist er in einer Creu­ße­ner Gemein­schafts­un­ter­kunft. Hier hilft er oft als Dol­met­scher aus, denn sein Eng­lisch ist bestens und sein Deutsch, das er mit gro­ßem Eifer an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth lernt, ist für die kur­ze Lern­zeit bereits fabelhaft.

In Creu­ßen teilt er sich mit vier ande­ren Geflüch­te­ten ein Zim­mer – zum Ler­nen viel zu laut, meint Ayou­bi. Des­halb ist er oft auch noch nach sei­nem Sprach­kurs auf dem Cam­pus anzu­tref­fen, genau­er in der Uni­ver­si­täts­bi­blio­thek, denn hier kön­ne er in Ruhe büf­feln. Auf dem Cam­pus ist er schon hei­misch, sein zuge­wand­tes und fröh­li­ches Wesen haben Ayou­bi schnell deut­sche Freun­de fin­den las­sen. Mit ihnen unter­nimmt er viel, auch außer­halb der Uni­ver­si­tät, denn im täg­li­chen Gebrauch ler­ne man am besten eine neue Spra­che, ist er sicher. Dass er sein Ziel – per­fekt Deutsch ler­nen, ein Prak­ti­kum in einem Unter­neh­men absol­vie­ren und anschlie­ßend stu­die­ren – errei­chen wird, dar­an arbei­tet er hart. Und er lässt kei­ner­lei Zwei­fel dar­an auf­kom­men, dass er das nicht schaf­fen wird.