Sonn­tags­ge­dan­ken: Er lebt!

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Käthe Luther war eine klu­ge Frau. Als ihr Mar­tin am Ende sei­nes Lebens unter Depres­sio­nen und Zorn­aus­brü­chen litt, hol­te Käthe einen Stein­metz, der ein neu­es Por­tal an ihrem Haus errich­ten soll­te. Auf dem Schluss­stein des Tür­bo­gens stand das latei­ni­sche Wort „Vivit“, auf Deutsch: Er (Chri­stus) lebt! Jeder, der ins Haus ein­trat bzw. es ver­ließ, ging sei­nen Weg unter der froh­ma­chen­den Zusa­ge: Chri­stus lebt! Mit die­sen zwei Wor­ten lässt sich die Oster­bot­schaft zusam­men­fas­sen, damit der gan­ze christ­li­che Glau­be. Jesus, in dem die Lie­be Got­tes Mensch wur­de, Jesus, der sich auf die Sei­te der „klei­nen Leu­te“ stell­te, Jesus, der gegen Arro­ganz und Träg­heit, gegen fal­sche Gesetz­lich­keit ankämpf­te, er ist auferstanden.

Wäre Chri­stus nicht auf­er­stan­den in gött­li­cher Macht, wäre er nur schein­tot gewe­sen, dann gäbe es kei­ne Hoff­nung ange­sichts der Herr­schaft von Ego­is­mus, Sinn­lo­sig­keit und Gleich­gül­tig­keit auf unse­rer Welt. Dann könn­ten wir nur spe­ku­lie­ren und zwei­feln wie die gro­ßen Gei­ster aller Epo­chen. Chri­stus aber ist das Licht Got­tes, das uns den rech­ten Weg zeigt. Hier gibt es nichts zu begrei­fen, hier haben Argu­men­te und Spott kei­nen Sinn. Hier gilt es zu ver­trau­en, fest­zu­hal­ten. Dass selbst gebil­de­te, berühm­te Men­schen an die­sem Punkt ver­sa­gen, zeigt fol­gen­de Geschich­te: Als der Dich­ter­fürst Goe­the im Ster­ben lag, habe er aus­ge­ru­fen: „Mehr Licht!“ In sei­nem lan­gen Leben woll­te er dem Licht der Welt nicht nach­fol­gen, und noch in sei­ner letz­ten Stun­de irr­te er hilf­los umher – armer Goethe!

Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind