Uni­ver­si­tät Bam­berg: Andre­as Dorn­heim stellt sei­ne aktu­el­len Pro­jek­te als Stadt­hei­mat­pfle­ger vor

Symbolbild Bildung

„Ein guter Histo­ri­ker muss Kärr­ner­ar­beit leisten“

Am 1. August 2015 trat der 56-jäh­ri­ge außer­plan­mä­ßi­ge Pro­fes­sor am Lehr­stuhl für Neue­re und Neue­ste Geschich­te unter Ein­be­zie­hung der Lan­des­ge­schich­te, Andre­as Dorn­heim, die Nach­fol­ge von Stadt­hei­mat­pfle­ger Ekke­hard Arnetzl an. Dorn­heims aktu­el­le Pro­jek­te, die er als Hei­mat­pfle­ger durch­führt, spie­geln sei­ne Lei­den­schaft für Regio­nal­ge­schich­te ab dem 19. und 20. Jahr­hun­dert wider.

Neben einer Milieu­stu­die zum Zusam­men­spiel zwi­schen dem ein­sti­gen Dorf Gau­stadt und der ehe­ma­li­gen Baum­woll­spin­ne­rei Erlan­gen-Bam­berg (ERBA) erstellt er eine Exper­ti­se über die Nähe des preis­ge­krön­ten Bam­ber­ger Malers Fritz Bey­er­lein zum Natio­nal­so­zia­lis­mus. Sie soll für den Stadt­rat als Emp­feh­lung die­nen, um über den Ver­bleib der zwei Bey­er­lein-Gemäl­de im Gro­ßen Sit­zungs­saal des Rat­hau­ses zu beschlie­ßen. „Natür­lich ist es für mich eine Her­aus­for­de­rung, gleich zu Beginn mei­ner Amts­zeit zu so einem kon­tro­vers dis­ku­tier­ten The­ma Stel­lung zu neh­men. Aber mein Anspruch als Histo­ri­ker und Stadt­hei­mat­pfle­ger ist es, Kärr­ner­ar­beit zu lei­sten, also vor kör­per­li­chen und gei­sti­gen Her­aus­for­de­run­gen nicht zurück­zu­schrecken, auch dann, wenn es mög­li­cher­wei­se weh tut“, erklärt Dornheim.

Ein Kon­zept zur Zukunft der Trop­pau­stu­be, einem klei­nen Muse­um in der Haupt­wach­stra­ße, das das Schick­sal von Hei­mat­ver­trie­be­nen aus der schle­si­schen Stadt anhand histo­ri­scher Quel­len und Doku­men­te sicht­bar macht, liegt eben­falls auf sei­nem Schreib­tisch. Ins­be­son­de­re die­ses Pro­jekt macht die Syn­er­gie­ef­fek­te deut­lich, die sich zwi­schen sei­ner Lehr- und For­schungs­tä­tig­keit an der Uni­ver­si­tät Bam­berg und sei­nem Amt als Stadt­hei­mat­pfle­ger erge­ben: „Ich könn­te mir sehr gut vor­stel­len, aus der Umset­zung des Kon­zepts ein stu­den­ti­sches Pro­jekt zu machen, in dem ange­hen­de Histo­ri­ker nicht nur Pra­xis­er­fah­rung sam­meln, son­dern auch ler­nen kön­nen, wie sie mit ihrem geschichts­wis­sen­schaft­li­chen Wis­sen aktiv zur Gestal­tung der Stadt Bam­berg bei­tra­gen können.“

An der Uni­ver­si­tät Bam­berg ver­folgt man sei­ne Pro­jek­te als Hei­mat­pfle­ger inter­es­siert: „Es freut mich sehr, dass mich dazu auch fach­frem­de Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen öfter anspre­chen. Das moti­viert natür­lich zusätz­lich, nach wei­te­ren Syn­er­gie­ef­fek­ten zu suchen und Uni­ver­si­tät und Stadt­hei­mat­pfle­ge wei­ter zu vernetzen.“

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu die­sem The­ma unter:

www​.uni​-bam​berg​.de/​k​o​m​m​u​n​i​k​a​t​i​o​n​/​n​e​w​s​/​a​r​t​i​k​e​l​/​s​t​a​d​t​h​e​i​m​a​t​p​f​l​e​g​er/