Chef der baye­ri­schen Arbeits­agen­tu­ren als Prak­ti­kant in der Backstube

Sandro Kolb, Thomas Zimmer und Dr. Markus Schmitz Foto: Andreas Harbach

San­dro Kolb, Tho­mas Zim­mer und Dr. Mar­kus Schmitz Foto: Andre­as Harbach

Auf Ein­la­dung von Tho­mas Zim­mer, Prä­si­dent der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken und Bäcker­mei­ster, hat der Vor­sit­zen­de der Geschäfts­füh­rung der Regio­nal­di­rek­ti­on Bay­ern der Bun­des­agen­tur für Arbeit, Dr. Mar­kus Schmitz am Frei­tag die Bäcke­rei-Kon­di­to­rei Lang in Bay­reuth besucht.

Im Anschluss an die baye­ri­sche Woche für Aus- und Wei­ter­bil­dung woll­te sich Schmitz selbst ein Bild von die­sem Hand­werks­be­ruf machen.

Hin­ter­grund ist, dass es gera­de im Nah­rungs­mit­tel­hand­werk immer schwie­ri­ger wird, die Aus­bil­dungs­plät­ze adäquat zu beset­zen. Mar­kus Schmitz hat es des­halb nicht bei einem Erfah­rungs­aus­tausch belas­sen, er stand auch selbst ab 04:00 Uhr gemein­sam mit Tho­mas Zim­mer in des­sen Bäcke­rei. Gemein­sam wur­den Teig­lin­ge geformt, Bre­zeln geschlun­gen und Bro­te eingeschossen.

Im anschlie­ßen­den Pres­se­ge­spräch zeig­te sich Mar­kus Schmitz begei­stert: „Die Arbeit in der Bäcke­rei ist wirk­lich ein Krea­tiv­hand­werk, es hat mir unheim­lich viel Spaß gemacht heu­te. Ich kann allen Jugend­li­chen nur emp­feh­len, über eine dua­le Aus­bil­dung nach­zu­den­ken und dabei auch über den Tel­ler­rand hin­aus­zu­schau­en. In vie­len Fäl­len – so unse­re Erfah­rung – erweist sich zum Bei­spiel ein Kar­rie­re­pfad getreu dem Mot­to „Mei­ster statt Master“ als erfolgs- und ein­kom­mens­träch­ti­ger als eine Hoch­schul­aus­bil­dung. Und ein Stu­di­um ist nach dem Erwerb des Mei­ster­brie­fes auch mög­lich, was vie­ler­orts noch unbe­kannt ist.“

Tho­mas Zim­mer ver­wies in die­sem Zusam­men­hang ein­mal mehr auf die bun­des­weit ein­ma­li­gen Akti­vi­tä­ten, die die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken zur Fach­kräf­te­si­che­rung auf­brin­ge: „Wir sind in allen Mit­tel- und Real­schu­len mit Hand­werks­pa­ten ver­tre­ten, die Wer­bung für ihr Gewerk und für das Hand­werk ins­ge­samt machen und mit unse­ren Berufs­mes­sen errei­chen wir auch fast alle Mit­tel- und Real­schü­ler in der Zeit der Berufs­ori­en­tie­rungs­pha­se, inzwi­schen sind auch schon vie­le Gym­na­sia­sten mit dabei. Wir sind für alle Schul­ab­gän­ger inter­es­sant und an allen interessiert!“

Ein Para­de­bei­spiel für den Erfolg der Berufs­mes­sen Hand­werk ist San­dro Kolb. Der 19-jäh­ri­ge hat bei der Berufs­mes­se 2013 sei­nen Aus­bil­dungs­be­trieb Holz­bau Rieß in Bay­reuth gefun­den. 2015 stand er selbst als Zim­me­rer Azu­bi bei der Berufs­mes­se Hand­werk als Bera­ter zur Verfügung.

Noch auf der Suche nach sei­nem Traum­be­ruf ist Temes­gen Fisha. Der Asyl­be­wer­ber aus Eri­trea absol­viert gera­de das zwei­te Berufs­in­te­gra­ti­ons­jahr an der Berufs­schu­le I in Bay­reuth und macht in die­sem Rah­men gera­de ein zwei­wö­chi­ges Prak­ti­kum in der Bäckerei.