Nor­we­gi­scher Solo-Fagot­tist die­se Woche zu Gast in Lich­ten­berg und Loffeld

Symbolbild Bildung
Dag Jensen

Dag Jen­sen

Inter­view mit dem ehe­ma­li­gen Bam­ber­ger Symphoniker

In die­sen Tagen ver­an­stal­tet der nor­we­gi­sche Fagot­tist Dag Jen­sen einen Mei­ster­kurs in Haus Mar­teau. Bereits am Don­ners­tag, 18. Febru­ar gibt es ein öffent­li­ches Abschluss­kon­zert in der Inter­na­tio­na­len Musik­be­geg­nungs­stät­te des Bezirks Ober­fran­ken. Tags dar­auf gastie­ren Dag Jen­sen und die Teil­neh­mer des Mei­ster­kur­ses in der Alten Schu­le in Lof­feld bei Bad Staf­fel­stein. Im Vor­feld des Kur­ses äußer­te sich der pro­mi­nen­te Instru­men­ta­list über sei­nen Kurs, sei­ne Zeit bei den Bam­ber­ger Sym­pho­ni­kern sowie sei­ne Zusam­men­ar­beit mit Clau­dio Abba­do und Sejii Ozawa.

  • Abschluss­kon­zert Mei­ster­kurs für Fagott mit Dag Jensen
    • Don­ners­tag, 18.02.2016, 19 Uhr Haus Mar­teau, Loben­stei­ner Stra­ße 4 in 95192 Lichtenberg
    • Ein­tritt: 5 Euro.
  • „Haus Mar­teau auf Rei­sen“: Kon­zert des Mei­ster­kur­ses für Fagott mit Dag Jensen
    • Frei­tag, 19.02.2016, 19 Uhr, Alte Schu­le Lof­feld, Mühl­teich 5, 96231 Bad Staf­fel­stein, Ein­tritt: 5 Euro im Vorverkauf
    • Vor­ver­kauf: Kur & Tou­ris­mus Ser­vice Bad Staf­fel­stein, Bahn­hof­stra­ße 1, 96231 Bad Staf­fel­stein, Tel. 09573/33120

Fra­ge: Sehr geehr­ter Herr Pro­fes­sor Jen­sen, noch bevor Sie Ende Febru­ar zu Mei­ster­kur­sen nach Schwe­den auf­bre­chen, ver­an­stal­ten Sie zur­zeit wie­der einen Mei­ster­kurs in der Inter­na­tio­na­len Musik­be­geg­nungs­stät­te Haus Mar­teau des Bezirks Ober­fran­ken. Wor­in liegt für Sie der Reiz Ihr Wis­sen und Kön­nen sowie Ihre Erfah­run­gen an jun­ge Men­schen weiterzugeben?
Dag Jen­sen: „Jun­ge begab­te Stu­den­ten wei­ter­hel­fen zu kön­nen ist ein Geschenk. Ins­be­son­de­re wenn man das Glück hat, talen­tier­te Stu­den­ten über einen län­ge­ren Zeit­raum beglei­ten zu kön­nen, ist es beson­ders schön. Man erlebt, wie jun­ge Musi­ker zu ech­ten Per­sön­lich­kei­ten her­an­rei­fen. Bei den Mei­ster­kur­sen ist es beson­ders span­nend, wenn man zum Teil den glei­chen Stu­den­ten nach einer Wei­le wie­der begeg­net und erle­ben kann, wie sie sich wei­ter ent­wickelt haben. Ich hat­te oft das Glück beson­de­re Bega­bun­gen in mei­nen Kur­sen und in mei­ner Klas­se betreu­en zu dür­fen. In sol­chen Fäl­len ver­schwim­men oft die Begrif­fe Lehrer/​Student und es ent­steht ein gegen­sei­tig befruch­ten­des Verhältnis.“

Fra­ge: Wor­um wird es dies­mal in ihrem Mei­ster­kurs gehen, wel­che Schwer­punk­te set­zen Sie?
Dag Jen­sen: „Bei Mei­ster­kur­sen bei denen man die Stu­den­ten vor­her nicht kennt, erge­ben sich die The­men und Schwer­punk­te im Lau­fe des Kur­ses. Die mei­sten Teil­neh­mer neh­men an den Kur­sen teil, um ihre instru­men­ta­len Fer­tig­kei­ten zu ver­bes­sern. Die Kur­se sind auch ein gegen­sei­ti­ges beschnup­pern, um Ent­schei­dun­gen für ein wei­te­res Stu­di­um an eine Musik­hoch­schu­le tref­fen zu können.“

Fra­ge: Sie waren von 1985 bis 1988 Solo­f­agot­tist der Bam­ber­ger Sym­pho­ni­ker. Wel­che Erin­ne­run­gen haben Sie an die­se Zeit?
Dag Jen­sen: „Mit den Bam­ber­ger Sym­pho­ni­kern ver­bin­det sich für mich eine beson­ders schö­ne Zeit. Es war mei­ne erste Anstel­lung in Deutsch­land und mein deutsch war mil­de aus­ge­drückt aus­bau­fä­hig. Auch die Begeg­nung mit der deut­schen Orche­ster­kul­tur war auf­re­gend. Ich hat­te aber das Glück im Orche­ster vor­bild­haf­te Musi­ker und gedul­di­ge Kol­le­gen vor­zu­fin­den, die mir sehr gehol­fen haben. In beson­de­re Erin­ne­rung blei­ben auch die zahl­rei­chen Aus­flü­gen in die schö­ne Natur Ober­fran­kens sowie ein schö­nes Leben in die­ser wun­der­ba­ren Stadt.“

Fra­ge: Sie arbei­te­ten bereits mit vie­len der ganz gro­ßen Musi­ker­per­sön­lich­kei­ten wie Sei­ji Oza­wa, Clau­dio Abba­do oder San­dor Vegh zusam­men. Gibt es einen Diri­gen­ten, an den Sie ganz beson­de­re Erin­ne­run­gen haben?
Dag Jen­sen: „Ich hat­te ja das gro­ße Glück Clau­dio Abba­do im Luzern Festi­val Orche­ster zu erle­ben. Mit ihm habe ich eini­ge Wer­ke, die ich schon oft gespielt hat­te, qua­si ganz neu ent­deckt; ein groß­ar­ti­ger Musi­ker. Mit Sei­ji Oza­wa ver­bin­det sich mitt­ler­wei­le eine jahr­zehn­te­lan­ge Zusam­men­ar­beit. Ich habe mit die­sem Japa­ni­schen Mae­stro eine enor­me Fül­le an Wer­ken, auch Solo­kon­zer­te, auf­ge­führt. Sei­ne Musik ist von fern­öst­li­cher Magie und hoher Kon­zen­tra­ti­on geprägt. Ich schät­ze auch sei­ne gro­ße Menschlichkeit.“

Fra­ge: Wor­auf dür­fen sich die Besu­cher des Abschluss­kon­zer­tes am 18. Febru­ar in Lich­ten­berg beson­ders freuen.
Dag Jen­sen: „Sie dür­fen sich dar­auf freu­en ein wun­der­ba­res Instru­ment ken­nen­zu­ler­nen, dass jetzt aus sei­nem Schat­ten­da­sein im Orche­ster her­vor­tritt, und sie wer­den sich an jun­gen Musi­kern freu­en, die einen Aus­zug aus unse­rem doch span­nen­dem Reper­toire vor­stel­len werden.“

Zur Per­son:
Dag Jen­sen war lang­jäh­ri­ger Solo­f­agot­tist, unter ande­rem bei den Bam­ber­ger Sym­pho­ni­kern. Er gilt als pro­mi­nen­ter Solist und Kam­mer­mu­si­ker sowie als geschätz­ter Musik­päd­ago­ge. Schon mit 16 Jah­ren hat­te er eine Anstel­lung als Kon­tra­fa­got­tist beim Phil­har­mo­ni­schen Orche­ster Ber­gen. Nach sei­nem vier­jäh­ri­gen Wir­ken bei den „Bam­ber­gern“ in den 1980er Jah­ren, war er Solo­f­agot­tist beim WDR Sin­fo­nie­or­che­ster in Köln und musi­zier­te als Solist mit den Rund­funk­sin­fo­nie­or­che­stern in Mün­chen und mit dem Würt­tem­ber­gi­schen Kam­mer­or­che­ster Heil­bronn. Als Solo­f­agot­tist hol­te ihn Clau­dio Abba­do ins Festi­val Orche­ster von Luzern, Sei­ji Oza­wa ins Orche­ster des Sai­to Kinen Festi­val im Japa­ni­schen Matsu­mo­to und San­dor Vegh in die Came­ra­ta Aca­de­mica Salz­burg. Einen wich­ti­gen Platz in sei­nem künst­le­ri­schen Wir­ken nimmt die Kam­mer­mu­sik ein. Dag Jen­sen ist Mit­glied im Blä­ser­en­sem­ble von Sabi­ne Mey­er und im Ensem­ble Vil­la Musi­ca. Zwei Mal ging er aus dem renom­mier­ten ARD-Musik­wett­be­werb als Sie­ger her­vor (1984 und 1990). Zahl­rei­che Wer­ke auf CD doku­men­tie­ren sein künst­le­ri­sches Schaf­fen. 1997 wur­de Dag Jen­sen Pro­fes­sor an der Hoch­schu­le für Musik und Thea­ter Han­no­ver, 2011 wur­de er an die Hoch­schu­le für Musik und Thea­ter Mün­chen berufen.

Der Mei­ster­kurs für Fagott mit Dag Jen­sen fin­det noch bis zum 19. Febru­ar statt. Ter­min für das offi­zi­el­le Abschluss­kon­zert ist Don­ners­tag, 18. Febru­ar um 19 Uhr in Haus Mar­teau, Loben­stei­ner Stra­ße 4 in 95192 Lich­ten­berg. Ein­tritts­kar­ten gibt es dafür an der Abend­kas­se zum Preis von fünf Euro. Ter­min für das Kon­zert im Rah­men der Musik­rei­he „Haus Mar­teau auf Rei­sen“ ist Frei­tag, 19. Febru­ar um 19 Uhr in der Alten Schu­le in Lof­feld bei Bad Staf­fel­stein. Ein­tritts­kar­ten gibt es dafür im Vor­ver­kauf beim Kur & Tou­ris­mus Ser­vice Bad Staf­fel­stein und an der an der Abend­kas­se. Wei­te­re Infor­ma­ti­on: www​.haus​-mar​teau​.de