Baye­ri­scher Bau­ern­ver­band: „Stim­mungs­ma­che zur Fastenzeit“

„SPD, Grü­ne und NGOs ver­su­chen Tier­hal­tung und Fleisch­ver­zehr in Miss­kre­dit zu bringen“

Pünkt­lich zur Fasten­zeit haben sich Grü­ne, SPD und Umwelt­or­ga­ni­sa­tio­nen mit einem Appell zu Wort gemel­det. Sie rufen Ver­brau­cher dazu auf, ihren Fleisch­ver­zehr um die Hälf­te zu redu­zie­ren und kri­ti­sie­ren die Tier­hal­tung mas­siv. Dazu erklärt Karl Lap­pe, Kreis­ob­mann des Baye­ri­schen Bau­ern­ver­ban­des, Kreis­ver­band Bay­reuth, folgendes:

„Die Stim­mungs­ma­che von SPD, Grü­nen und Umwelt­or­ga­ni­sa­tio­nen gegen die Tier­hal­tung und die baye­ri­schen Bau­ern­fa­mi­li­en ist uner­hört. Die Arbeit der Bäue­rin­nen und Bau­ern prägt seit Gene­ra­tio­nen das Gesicht und die Lebens­art in Bay­ern. Die rund 110.000 Fami­li­en­be­trie­be erzeu­gen beste Lebens­mit­tel mit weiß-blau­em Cha­rak­ter; sie ste­hen für kur­ze Wege, nach­hal­ti­ges Wirt­schaf­ten und natür­li­che Kreisläufe.

Für die baye­ri­schen Bau­ern ist eine flä­chen­ge­bun­de­ne Tier­hal­tung dabei von enor­mer Bedeu­tung, 76 % der Ein­kom­men auf den baye­ri­schen Bau­ern­hö­fen wer­den mit der Hal­tung von Nutz­tie­ren erwirt­schaf­tet. Das hat auch Grün­de: Wei­te Tei­le Bay­erns sind von Grün­land geprägt. Tie­re fres­sen Gras und ermög­li­chen so die Nut­zung der Wie­sen für die Lebens­mit­tel­er­zeu­gung. Ohne Tier­hal­tung könn­te das Grün­land nicht genutzt wer­den. Der Auf­wuchs wür­de unge­nutzt ver­rot­ten und zu erhöh­tem Nähr­stoff­ein­trag in das Grund­was­ser füh­ren. Außer­dem ist der Erhalt der vie­len und ver­gleichs­wei­se klein struk­tu­rier­ten Betrie­be in Bay­ern viel­fach nur durch die Tier­hal­tung mög­lich. Die Tier­hal­tung ist das wirt­schaft­li­che Rück­grat der baye­ri­schen Land­wirt­schaft; sie sichert die regio­na­le Lebens­mit­tel­ver­sor­gung und sorgt für eine gepfleg­te Kulturlandschaft.

Gleich­zei­tig ent­wickeln die baye­ri­schen Bau­ern­fa­mi­li­en ihre Betrie­be und die Tier­hal­tung ste­tig wei­ter. Ein aktu­el­les Bei­spiel ist das gro­ße Inter­es­se der Tier­hal­ter an der Initia­ti­ve Tier­wohl. Doch mit dem Ruf nach schär­fe­ren gesetz­li­chen Vor­ga­ben für Tier­hal­tung erwei­sen SPD, Grü­ne und Umwelt­schüt­zer der von bäu­er­li­chen Fami­li­en­be­trie­ben gepräg­ten baye­ri­schen Land­wirt­schaft einen Bären­dienst. Wäh­rend die Betrie­be – gera­de bei Fleisch und Milch – im Moment unter viel zu nied­ri­gen Erzeu­ger­prei­sen zu lei­den haben, sind es näm­lich immer neue Auf­la­gen und Rege­lun­gen die vie­le Fami­li­en­be­trie­be und mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men vor unlös­ba­re Pro­ble­me stel­len oder gar zum Auf­ge­ben zwingen.

Der Ver­such den Fleisch­ver­zehr in Miss­kre­dit zu brin­gen ist aus einem wei­te­ren Grund fatal: Unter­su­chun­gen – zum Bei­spiel der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on – zei­gen, dass Fleisch zu einer aus­ge­wo­ge­nen Ernäh­rung unbe­dingt dazu­ge­hört. Kein Wun­der, schließ­lich ent­hält Fleisch hoch­wer­ti­ge Eiwei­ße, wich­ti­ge Vit­ami­ne und lebens­not­wen­di­ge Spu­ren­ele­men­te wie Eisen. Klar ist aber auch, dass fal­sche oder ein­sei­ti­ge Ernäh­rung die Gesund­heit gefähr­den kann. Doch die Ent­schei­dung, zu wel­chen Lebens­mit­teln man greift oder wie­viel man davon isst, muss jedem selbst über­las­sen bleiben.“