Dro­gen­kon­su­ment steht im Ver­dacht, über­fall­ar­ti­ge Angrif­fe auf Auto­fah­rer began­gen zu haben – Haft­be­fehl erlassen

Symbolbild Polizei

Gemein­sa­me Pres­se­er­klä­rung des Poli­zei­prä­si­di­ums Ober­fran­ken und der Staats­an­walt­schaft Bamberg

BAM­BERG. Bam­ber­ger Kri­mi­nal­be­am­te nah­men am Frei­tag nach einer Woh­nungs­durch­su­chung einen Dro­gen­kon­su­men­ten fest, der auch im Ver­dacht steht, für die Über­grif­fe auf meh­re­re Ver­kehrs­teil­neh­mer Anfang Janu­ar ver­ant­wort­lich zu sein. Nach inten­si­ven Ermitt­lun­gen der Staats­an­walt­schaft und der Kri­mi­nal­po­li­zei Bam­berg wur­de Ende letz­ter Woche die Durch­su­chung der Woh­nung des Tat­ver­däch­ti­gen ange­ord­net. Sie führ­te zum Auf­fin­den von rund 300 Gramm Mari­hua­na und erhär­te­te den Ver­dacht, dass der 35jährige auch die Angrif­fe auf Kraft­fah­rer began­gen hat. Er befin­det sich jetzt in Untersuchungshaft.

Am frü­hen Abend des 7. Janu­ar öff­ne­te ein unbe­kann­ter Täter an der Ecke Mem­mels­dor­fer Straße/​Grafensteinstraße die Auto­tür am BMW eines 55-Jäh­ri­gen, schlug die­sem ins Gesicht und würg­te ihn anschlie­ßend vom Rück­sitz aus mit der Kra­wat­te. Ein Zeu­ge kam damals dem Opfer zur Hil­fe. Der Täter konn­te flüchten.

Wei­te­re Fäl­le angezeigt

Bei der Bam­ber­ger Kri­mi­nal­po­li­zei gin­gen kurz dar­auf meh­re­re Anzei­gen mit ähn­li­chem Sach­ver­halt ein. Dem­nach stieg nur eine hal­be Stun­de vor­her ein Unbe­kann­ter an der Otto­kir­che in ein Auto und würg­te wie­der­um den Fah­rer. Bei wei­te­ren Opfern schlug der Täter zum einen mit einem Besen­stiel und zum ande­ren mit den Hän­den auf deren Autos und ver­such­te auch einen Außen­spie­gel abzu­tre­ten. Viel Glück hat­te ein 49 Jah­re alter Fahr­rad­fah­rer, dem der Angrei­fer eine Whis­key­fla­sche nach­warf und dabei nur um weni­ge Zen­ti­me­ter am Kopf ver­fehl­te. Ein wei­te­rer Ver­such im Bereich der Otto­kir­che in ein Auto zu gelan­gen schei­ter­te, da ein 47-Jäh­ri­ger die Türen von sei­nem Pas­sat von innen ver­schlos­sen hatte.

Zeu­gen gaben glei­che Beschrei­bung ab

Die Beschrei­bung des Unbe­kann­ten war in allen Fäl­len über­ein­stim­mend. Der Täter war zir­ka 180 Zen­ti­me­ter groß und unge­fähr 35 Jah­re alt. Er sprach deutsch mit aus­län­di­schem Akzent und wies ein süd­ost­eu­ro­päi­sches Erschei­nungs­bild auf. In sei­ner Gestalt beschrie­ben ihn die Zeu­gen als ath­le­tisch. Zudem stand er offen­bar unter Alko­hol- oder Drogeneinwirkung.

Ent­schei­den­der Hin­weis durch Polizeibeamten

Neben akri­bi­scher und inten­si­ver Ermitt­lungs­ar­beit der Staats­an­walt­schaft und der Kri­mi­nal­po­li­zei Bam­berg, gab es auch aus dem Kol­le­gen­kreis der Bam­ber­ger Poli­zei einen Hin­weis auf einen mög­li­chen Tat­ver­däch­ti­gen. Die­se Infor­ma­ti­on hat sich als der ent­schei­den­de Hin­weis auf den 35 Jah­re alten Tat­ver­däch­ti­gen her­aus­ge­stellt, der bereits Mit­te letz­ten Jah­res nach der Ein­nah­me von Psy­cho­phar­ma­ka in ver­wirr­tem Zustand ange­trof­fen wur­de und ins Ner­ven­kran­ken­haus ein­ge­lie­fert wer­den musste.

Haft­be­fehl ergangen

Am Frei­tag­mor­gen stat­te­ten ihm die Kri­mi­nal­be­am­ten in sei­ner Woh­nung einen Besuch ab und nah­men ihn fest. Auf Antrag der Staats­an­walt­schaft Bam­berg erging gegen den 35-Jäh­ri­gen Haft­be­fehl wegen ver­such­ten Mor­des und uner­laub­ten Besit­zes von Betäu­bungs­mit­teln in nicht gerin­ger Men­ge. Er sitzt mitt­ler­wei­le in einer Justiz­voll­zugs­an­stalt in Untersuchungshaft.