Faschings­brauch­tum und Auf­takt der Bier­Wo­chen in der Frän­ki­schen Schweiz

Auf när­ri­sches Trei­ben in Göß­wein­stein und Peit­schen­ge­knall beim tra­di­tio­nel­len Effel­tri­cher Fosalecken folgt am Ascher­mitt­woch der Auf­takt der BierWochen

Die Faschings­zeit nähert sich wie­der ihrem Höhe­punkt. Zen­trum des när­ri­schen Trei­bens in der Frän­ki­schen Schweiz ist die Gemein­de Göß­wein­stein. Hier fin­det der größ­te Faschings­um­zug der Regi­on statt. Tra­di­tio­nel­ler geht es beim Fosalecken in Effel­trich zu. Seit vor­christ­li­chen Zei­ten wird der Win­ter mit einem Fest­um­zug am Faschings­sonn­tag aus der Stadt getrieben.

Faschings­um­zug in Gößweinstein

Wenn am Faschings­sonn­tag wie­der die Kamel­len in den Göß­wein­stei­ner Him­mel flie­gen, es zent­ner­wei­se Süßig­kei­ten, Obst und sogar Hoch­pro­zen­ti­ges reg­net, ist der Höhe­punkt der Kar­ne­vals­sai­son gekom­men. Göß­wein­stein ist eine der Hoch­bur­gen des när­ri­schen Trei­bens in der Frän­ki­schen Schweiz. Über 1.000 Nar­ren, 40 Grup­pen und 30 Faschings­wä­gen, von Hilt­polt­stein bis Pot­ten­stein und von Küh­len­fels bis Oberails­feld, haben sich in den ver­gan­ge­nen Jah­ren am Umzug beteiligt.

Den Win­ter aus­trei­ben beim Fosalecken

Weni­ger när­risch, dafür umso tra­di­tio­nel­ler, geht es beim Fosalecken in Effel­trich und Bai­er­s­dorf zu. Immer am Faschings­sonn­tag kom­men die Effel­tri­cher Fasalecken nach Bai­er­s­dorf und trei­ben mit lau­tem Peit­schen­ge­knall gro­ße Stroh­bä­ren durch die Stra­ßen. Spä­ter wird das Stroh bei Tanz und Musik ver­brannt. Fasalecken sind unver­hei­ra­te­te Män­ner des 1885 gegrün­de­ten Effel­tri­cher Bur­schen­ver­eins. In wei­ßen Hosen, mit bun­ten Bän­dern über den Schul­tern und einer kunst­voll gefer­tig­ten Kro­ne aus immer­grü­nem Buchs­baum auf dem Kopf, sym­bo­li­sie­ren sie den Früh­ling. Gegen 14:30 Uhr beginnt in Bai­er­s­dorf ihr Umzug. Spä­ter spielt der Musik­ver­ein auf und “Trach­ten­mad­la” und Fasalecken tan­zen gemein­sam um das lodern­de Feu­er der abge­leg­ten Stroh­kost­ü­me. Beim Fosalecken han­delt es sich kei­nes­wegs um eine Faschings­gau­di. Die Wur­zeln des Brauchs rei­chen bis in vor­christ­li­che Zei­ten zurück.

Ascher­mitt­woch für Bierkenner

Wenn am 10. Febru­ar die när­ri­sche Sai­son endet, beginnt für vie­le Bier­lieb­ha­ber den­noch die beste Zeit des Jah­res. Denn der Ascher­mitt­woch mar­kiert nicht nur das Ende der Faschings­zeit, son­dern auch den Beginn der Fasten­zeit. Und damit ist auch die Stun­de des dunk­len Malz­trunks gekom­men. Von den Mön­chen im Mit­tel­al­ter als Ersatz für feste Nah­rung gebraut, wird das Fasten­bier auch heu­te noch von vie­len Betrie­ben nach alten Rezep­tu­ren her­ge­stellt. In der Frän­ki­schen Schweiz befin­den sich 70 Braue­rei­en; meist von Fami­li­en seit vie­len Gene­ra­tio­nen geführt. Hier wird das tra­di­ti­ons­rei­che Brau­hand­werk seit dem spä­ten Mit­tel­al­ter gepflegt. Natür­lich darf dabei auch das Fasten­bier nicht feh­len. Ab dem Ascher­mitt­woch schen­ken vie­le Braue­rei­en und Gast­hö­fe das Stark­bier aus. Ganz getreu dem Mot­to: „Flüs­si­ges bricht Fasten nicht“.

Auf­takt der BierWochen

Gleich­zei­tig ist Ascher­mitt­woch die­ses Jahr anläss­lich des 500. Jubi­lä­ums des Baye­ri­schen Rein­heits­ge­bots auch der Auf­takt zu den Bier­Wo­chen. Vom 10. Febru­ar bis 23. April 2016 ver­an­stal­tet die Frän­ki­sche Schweiz die­se zum ersten Mal. Der 10. Febru­ar 2016 mar­kiert den Start­schuss für eine kuli­na­ri­sche Erleb­nis­rei­se rund ums Bier. Zahl­rei­che Gastro­no­mie­be­trie­be der Regi­on bie­ten wäh­rend der Bier­Wo­chen min­de­stens drei Gerich­te an, in denen Bier ver­ar­bei­tet wur­de. Auf den Spei­se­kar­ten fin­det man Vor‑, Haupt- und Nach­spei­sen, so zum Bei­spiel ein in Malz­schrot gebacke­nes Karp­fen­fi­let, ein frän­ki­sches Stark­bier­süpp­chen, Bier­brat­wür­ste, einen Bier­bur­ger mit Süß­kar­tof­fel-Pom­mes, einen Kabel­jau im Bier­teig und ein frän­ki­sches Weiß­bie­reis mit Blaubeerkompott.

Ent­spann­te Faschingstage

Doch auch für alle, die es zu den Faschings­ta­gen eher ruhig ange­hen las­sen wol­len, hält die Regi­on Frän­ki­sche Schweiz Pas­sen­des bereit. Ver­schie­de­ne Well­ness­pau­scha­len sind über die Web­sei­te der Tou­ris­mus­zen­tra­le abruf­bar. Unter dem Stich­wort „Ent­spann­te Faschings­ta­ge“ kann man sich hier im Land­haus bei 4‑Gang-Wohl­fühl­me­nü und Rosen­mon­tags­früh­stück so rich­tig gut gehen lassen.