Sonn­tags­ge­dan­ken: Gedan­ken zum öku­me­ni­schen Bibel­sonn­tag am 31. Januar

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

„Die Bibel ist nicht ein Buch zum Lesen, son­dern zum Leben, nicht zum Nach­den­ken, son­dern zum Nach­fol­gen. Wir ver­ges­sen, dass dies Buch der Bibel unse­re Mobil­ma­chungs­or­der ist, ein Brief Got­tes an uns, den wir nicht nur lesen, son­dern auch befol­gen sol­len, ein Ruf zur Ret­tung aus der Ewig­keit. Es geht dar­um, dass aus unse­rem Lesen Leben, dass aus unse­rem Wis­sen Gehor­chen wird.“

Das klingt recht dra­ma­tisch, was der nord­deut­sche luthe­ri­sche Lan­des­bi­schof uns hier ins Stamm­buch schreibt. Man­chem wird das sau­er auf­sto­ßen, denn wo bleibt hier die Ent­schei­dungs­frei­heit des „moder­nen“ Men­schen, der, kri­tisch gegen jede Auto­ri­tät, in erster Linie auf sich selbst ver­traut? Trotz­dem spü­re ich aus Hanns Lil­jes Wor­ten, wie ernst es Gott mit uns meint. Für Gott ist unser Leben kein blo­ßer Scherz, kein Spiel. Die Bibel ist eben kein Buch wie jedes ande­re, das man sich kauft, durch­blät­tert, ins Regal stellt und ver­stau­ben las­sen könn­te, son­dern es geht um mich, um Sie ganz per­sön­lich. Natür­lich kann man lang und breit über bibli­sche The­men dis­ku­tie­ren, kann die­se oder jene Klei­nig­keit bekrit­teln. Trotz­dem muss ich mich ent­schei­den, ob ich die­sen Anruf Got­tes erwi­dern will oder nicht: Gott liebt mich, ver­gibt mir mei­ne Schuld, will mei­nen Tod über­win­den, will mich zum neu­en, zum „ewi­gen“ Leben füh­ren, das ich mir nicht herr­lich genug aus­ma­len kann. Will ich im alten Trott ver­har­ren, mich beherr­schen las­sen von der Arbeit, von den Sor­gen und Freu­den in der Fami­lie, der Part­ner­schaft? Will ich wei­ter­hin nur an mei­ne Akti­en den­ken, an mei­nen Fuß­ball­club? Will ich das Nega­ti­ve in mei­nem Leben aus­blen­den, das Nach­las­sen mei­ner kör­per­li­chen, gei­sti­gen Kräf­te ver­drän­gen, mei­ne Feh­ler ande­ren anrech­nen, mich ohne Rück­sicht auf Ver­lu­ste durchs Leben boxen? Oder will ich fest auf Gott ver­trau­en? Die­se Ent­schei­dung nimmt Gott nie­man­dem ab. Er will uns nicht unter Druck set­zen, will uns viel­mehr neu­es Leben schon jetzt schen­ken, Ruhe im Sturm, Gelas­sen­heit, Freu­de im Durch­ein­an­der. Her­um­la­wie­ren, ein wack­li­ges Jain spre­chen, reicht hier nicht.

Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind