Uni­ver­si­tät Bay­reuth ist Part­ner im bun­des­wei­ten For­schungs­netz­werk ‚Capital4Health‘

Symbolbild Bildung

Gesund leben – wie geht das? Was kann man pri­vat und im beruf­li­chen Leben tun, um sei­ne Gesund­heit zu erhal­ten und zu stär­ken? Die­se Fra­gen ste­hen im Mit­tel­punkt des bun­des­wei­ten For­schungs­netz­werks ‚Capital4Health‘, das von 2015 bis 2018 vom BMBF mit rund 2,7 Mil­lio­nen Euro geför­dert wird. Zwei Teil­pro­jek­te des For­schungs­netz­wer­kes sind am Bay­reu­ther Lehr­stuhl für Sozi­al- und Gesund­heits­wis­sen­schaf­ten des Sports angesiedelt.

Der breit ange­leg­te For­schungs­ver­bund zur Pri­mär­prä­ven­ti­on und Gesund­heits­för­de­rung zielt dar­auf ab, in einer Viel­zahl von Lebens­be­rei­chen die Vor­aus­set­zun­gen für einen akti­ven gesund­heits­för­dern­den Lebens­stil zu stär­ken – sei es in der Gemein­de, im Kin­der­gar­ten, im Alten­heim, im Unter­neh­men oder in der Schu­le. Im Zen­trum steht dabei, wie der Ein­zel­ne befä­higt wer­den kann, nach­hal­tig aktiv zu leben.

Zwei Teil­pro­jek­te des For­schungs­netz­wer­kes sind an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth ange­sie­delt. Die bei­den Pro­jek­te, in denen es um die Gesund­heit und Fit­ness von Schü­le­rin­nen und Schü­lern bzw. von Män­nern 50+ geht, wer­den für drei Jah­re mit ins­ge­samt rund 230.000 Euro geför­dert. Der Lehr­stuhl für Sozi­al- und Gesund­heits­wis­sen­schaf­ten des Sports koor­di­niert die Teil­pro­jek­te ‚Health​.edu‘ und ‚Action for men‘ unter der Lei­tung von Prof. Dr. Susan­ne Tittlbach.

• Im Teil­pro­jekt ‚Health​.edu‘ sol­len Schü­le­rin­nen und Schü­lern Kom­pe­ten­zen ver­mit­telt wer­den, wie die eige­ne Gesund­heit und Fit­ness durch Sport nach­hal­tig gestei­gert und erhal­ten wer­den kann. Mit dem Ziel, ein dies­be­züg­li­ches Kon­zept für den Sport­un­ter­richt zu ent­wickeln und umzu­set­zen, koope­riert die Bay­reu­ther Pro­jekt­lei­tung mit dem Baye­ri­schen Kul­tus­mi­ni­ste­ri­um, mit Schu­len in Ober­fran­ken sowie mit Sport­wis­sen­schaft­lern an den Uni­ver­si­tä­ten Erlan­gen-Nürn­berg und Augsburg.

• Im Teil­pro­jekt ‚Action for men‘ soll die kör­per­lich-sport­li­che Akti­vi­tät bei Män­nern im Alter über 50 Jah­ren geför­dert wer­den. Um die­se Ziel­grup­pe nach­hal­tig zu moti­vie­ren, wer­den in zwei ober­pfäl­zi­schen Gemein­den geeig­ne­te Ange­bo­te vor Ort ent­wickelt. Dies geschieht in enger Koope­ra­ti­on mit der medi­zi­ni­schen Sozio­lo­gie der Uni­ver­si­tät Regens­burg, mit regio­na­len staat­li­chen Behör­den sowie mit Sport­ver­bän­den und ‑ver­ei­nen. Die Stadt­ver­wal­tung von Sulz­bach-Rosen­berg, das Gesund­heits­amt Amberg-Sulz­bach sowie die AHS Amberg-Sulz­bach sind als Part­ner in die­ses Pro­jekt eben­so ein­be­zo­gen wie der Baye­ri­sche Turn­ver­band (BTV) und der Deut­sche Tur­ner­bund (DTB).

„Es ist sehr zu begrü­ßen, dass das Bun­des­mi­ni­ste­ri­um für Bil­dung und For­schung die Initia­ti­ve für ein bun­des­wei­tes For­schungs­netz­werk ergrif­fen hat, das Part­ner mit ganz unter­schied­li­chen Kom­pe­ten­zen und Erfah­run­gen zusam­men­bringt“, erklärt Prof. Dr. Susan­ne Tittl­bach. „So kön­nen wir im wech­sel­sei­ti­gen Erfah­rungs­aus­tausch fun­dier­te Ant­wor­ten auf eine drin­gen­de gesund­heits­po­li­ti­sche Her­aus­for­de­rung erar­bei­ten: näm­lich wei­te Bevöl­ke­rungs­krei­se zu einem akti­ve­ren Lebens­stil motivieren.“

Auf dem Weg dort­hin sei es uner­läss­lich, dass jeder Ein­zel­ne Kom­pe­ten­zen aus­bil­det, die für einen akti­ven Lebens­stil not­wen­dig sind. Erst, wenn die­se vor­han­den sind, kann dem zuneh­men­den Bewe­gungs­man­gel in Arbeits­welt und Pri­vat­le­ben ent­ge­gen­ge­wirkt, das indi­vi­du­el­le Wohl­be­fin­den erhöht und so dem wei­te­ren Anstieg der soge­nann­ten Volks­krank­hei­ten vor­ge­beugt wer­den. Dadurch wer­de nicht allein die Lebens­qua­li­tät der Men­schen erhöht, son­dern das Gesund­heits­sy­stem kön­ne auch von ver­meid­ba­ren Kosten ent­la­stet wer­den. „Es ist Zeit, dass wir die Gesund­heits­ver­sor­gung in Deutsch­land viel stär­ker und nach­hal­ti­ger auf das Ziel der Gesund­heits­för­de­rung aus­rich­ten, als dies bis­her gesche­hen ist“, erklärt Prof. Dr. Susan­ne Tittl­bach, die seit dem 1.4.2014 den Lehr­stuhl für Sport­wis­sen­schaft III – Sozi­al- und Gesund­heits­wis­sen­schaf­ten des Sports an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth innehat.

Zusatz­in­fos

Die bei­den Bay­reu­ther Teil­pro­jek­te von ‚Capital4Health‘ befin­den sich momen­tan mit­ten in der Arbeits­pha­se. Es haben ver­schie­de­ne Tref­fen mit den jewei­li­gen Betei­lig­ten statt­ge­fun­den, in denen Zie­le und kon­kre­te Umset­zungs­ideen für die Pro­jek­te ent­wickelt wurden.

Pro­jekt ‚Health​.edu‘: An den Schu­len wird bspw. zusam­men mit Sport­lehr­kräf­ten, Schü­le­rin­nen und Schü­lern sowie der Schul­lei­tung geplant, wie sich Schü­ler ein indi­vi­du­el­les Fit­ness­pro­gramm selbst­stän­dig erar­bei­ten kön­nen, mit dem sie sich gezielt auf den anste­hen­den Ski­kurs vor­be­rei­ten. Ein ande­res The­ma ist, wie der Zusam­men­hang zwi­schen Ernäh­rung und Bewe­gung mit­hil­fe von neu­en Medi­en im Sport­un­ter­richt umge­setzt wer­den kann. Im Fokus des Teil­pro­jek­tes ste­hen hier­bei die Sport­lehr­kräf­te, die zu Beginn des Pro­jek­tes inter­viewt und im Sport­un­ter­richt beob­ach­tet wur­den, um das didak­ti­sche Han­deln der Sport­lehr­kraft im Hin­blick auf Gesund­heit und Fit­ness wis­sen­schaft­lich ana­ly­sie­ren und beglei­ten zu können.

Pro­jekt ‚Action for men‘: Für die Bewe­gungs­för­de­rung der Män­ner 50+ wur­de zunächst eine umfas­sen­de Bedarfs­er­he­bung in der Ziel­grup­pe der Regi­on über einen stan­dar­di­sier­ten Fra­ge­bo­gen durch­ge­führt. Ein zen­tra­les Ergeb­nis der Umfra­ge, näm­lich eine ver­bes­ser­te Infor­ma­ti­ons­la­ge über die bereits vor­han­de­nen Mög­lich­kei­ten für Sport und Bewe­gung in Sulz­bach-Rosen­berg, wur­de von dem Arbeits­kreis bereits auf­ge­grif­fen. So wird u.a. ange­strebt, das gesam­te Bewe­gungs­an­ge­bot der Regi­on sowohl inhalt­lich als auch zeit­lich auf­ein­an­der abzu­stim­men und in einem Info-Por­tal für alle Inter­es­sier­ten zugäng­lich zu machen. Im Rah­men einer ‚Bewe­gungs­mes­se‘ sol­len zudem Gele­gen­hei­ten zum Aus­pro­bie­ren geschaf­fen wer­den, damit sich Neu­ein­stei­ger für ein pas­sen­des Ange­bot ent­schei­den kön­nen. Außer­dem sol­len über Inter­views ver­tieft die Bedürf­nis­se von bewe­gungs­ab­sti­nen­ten Schicht­ar­bei­tern und ehe­ma­li­gen Ver­eins­ak­ti­ven unter­sucht wer­den, um die Grün­de für ihr inak­ti­ves Ver­hal­ten bes­ser zu verstehen.

Das bun­des­wei­te For­schungs­netz­werk ‚Capital4Health‘ wird von 2015 bis 2018 vom Bun­des­mi­ni­ste­ri­um für Bil­dung und For­schung (BMBF) mit rund 2,7 Mil­lio­nen Euro geför­dert. Die Gesamt­pro­jekt­lei­tung liegt bei Prof. Dr. Alfred Rüt­ten von der Fried­rich-Alex­an­der-Uni­ver­si­tät Erlangen-Nürnberg.