Uni­ver­si­tät Bam­berg: Lesun­gen mit Lili­an Loke und Micha­el Stavarič

Symbolbild Bildung

Über Geld, Moral und Grenzen

In der Rei­he „Lite­ra­tur in der Uni­ver­si­tät“ fin­den zu Jah­res­be­ginn gleich zwei Lesun­gen statt: Die 30-jäh­ri­ge Lili­an Loke gibt am 19. Janu­ar Ein­blick in ihren viel­be­ach­te­ten Debüt­ro­man „Gold in den Stra­ßen“. Am 20. Janu­ar folgt eine Lesung mit dem in Tsche­chi­en gebo­re­nen Autor Micha­el Sta­va­rič, der unter ande­rem den Öster­rei­chi­schen Staats­preis für Kin­der- und Jugend­li­te­ra­tur gewon­nen hat.

Im Zen­trum von Lokes Werk „Gold in den Stra­ßen“ steht Tho­mas Mey­er, ein jun­ger Mak­ler für Luxus­im­mo­bi­li­en in Frank­furt, der das „Sich-Ver­kau­fen“ eben­so gekonnt beherrscht wie die mani­pu­la­ti­ve Über­zeu­gungs­ar­beit bei poten­zi­el­len Kun­den. Als sein Vater uner­war­tet stirbt, scheint mit der Mög­lich­keit, das Fami­li­en­grund­stück gewinn­brin­gend zu ver­kau­fen, der ganz gro­ße Erfolg zu win­ken. Doch mit dem Abriss der väter­li­chen Schuh­ma­che­rei pla­niert Mey­er auch die eige­ne Ver­gan­gen­heit und droht sich end­gül­tig der Macht des Gel­des zu über­las­sen. Lokes Werk ist ein ener­gie­ge­la­de­ner Roman über das Ver­hält­nis von Geld und Moral und über die kon­flikt­rei­che Suche nach den eige­nen Wur­zeln und Lebens­zie­len, für das sie unter ande­rem mit dem Baye­ri­schen Kunst­för­der­preis aus­ge­zeich­net wur­de. Die Ver­an­stal­tung mit Lili­an Loke fin­det auf Ein­la­dung des Lehr­stuhls für Neue­re deut­sche Lite­ra­tur­wis­sen­schaft statt. Sie beginnt am 19. Janu­ar um 20 Uhr im Gebäu­de An der Uni­ver­si­tät 7, Hör­saal 01.05.

Micha­el Sta­va­rič agiert immer wie­der als lite­ra­ri­scher Grenz­gän­ger zwi­schen tsche­chi­scher und öster­rei­chi­scher bezie­hungs­wei­se deutsch­spra­chi­ger Kul­tur. Gren­zen sind auch ein zen­tra­les Motiv in sei­nen Wer­ken: Sta­va­rič schreibt für Kin­der und Erwach­se­ne, sei­ne Figu­ren chan­gie­ren oft zwi­schen männ­li­chen und weib­li­chen Iden­ti­tä­ten, sei­ne Tex­te umspie­len die Trenn­li­nie zwi­schen Rea­li­stik und Phan­ta­stik. Die­ses Grenz­über­schrei­ten­de macht Sta­va­ričs Werk sin­gu­lär – und reprä­sen­ta­tiv zugleich, ist er doch ein Ver­tre­ter jener so genann­ten „Cha­mis­so-Lite­ra­tur“ zwi­schen den Spra­chen und Kul­tu­ren. Micha­el Sta­va­rič wird am 20. Janu­ar um 20.15 Uhr aus ver­schie­de­nen Wer­ken lesen. Die Ver­an­stal­tung fin­det im Gebäu­de An der Uni­ver­si­tät 2, Hör­saal U2/00.25, statt.

Sta­va­rič beglei­tet die Uni­ver­si­tät Bam­berg über die Lesung hin­aus durch das Win­ter­se­me­ster 2015/16. So fin­det über ihn, sei­ne Roma­ne, Lyrik und Kurz­pro­sa ein Haupt­se­mi­nar statt, das am 21. Janu­ar 2016 zu einer öffent­li­chen Sit­zung in Anwe­sen­heit des Autors ein­lädt. Beginn ist um 14.15 Uhr im Gebäu­de An der Uni­ver­si­tät 7, Hör­saal 01.05. Außer­dem ist ein Sam­mel­band in Arbeit, der das umfäng­li­che Werk des Autors erst­mals wis­sen­schaft­lich erschließt. Die Ver­an­stal­tun­gen und Pro­jek­te zu und mit Micha­el Sta­va­rič wer­den von der Pro­fes­sur für Neue­re deut­sche Lite­ra­tur­wis­sen­schaft und dem Lehr­stuhl für Didak­tik der deut­schen Spra­che und Lite­ra­tur unter der Lei­tung von Prof. Dr. Andrea Bartl und Dr. Ina Bren­del-Per­pi­na organisiert.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu den Lesun­gen mit Lili­an Loke und Micha­el Sta­va­rič fin­den Sie unter www​.uni​-bam​berg​.de/​g​e​r​m​-​l​i​t​1​/​a​k​t​u​e​l​l​e​s​/​l​i​l​i​a​n​-​l​o​k​e​-​l​i​e​s​t​-​a​u​s​-​g​o​l​d​-​i​n​-​d​e​n​-​s​t​r​a​s​sen und www​.uni​-bam​berg​.de/​g​e​r​m​-​l​i​t​2​/​s​e​m​i​n​a​r​e​-​m​i​t​-​a​u​t​o​r​-​i​n​n​-en

Der Ein­tritt zu allen Ver­an­stal­tun­gen ist frei. Es ergeht herz­li­che Einladung!