Bamberger FDP: "Stadt soll sich für Rückbau der Glastür in der Dominikanerstraße einsetzen"

Glastür in der Dominikanerstraße: FDP sieht Welterbe in Gefahr

FDP-Stadtrat Martin Pöhner hat bei Oberbürgermeister Andreas Starke beantragt, dass sich die Stadt beim Freistaat Bayern für einen Rückbau der neuen Glastür der Universitätsaula in der Dominikanerstraße und einen Wiedereinbau der historischen Holztür aus dem 18./19. Jahrhundert einsetzen soll.

„Der ohne wirklichen Grund erfolgte Ersatz der historischen Tür mitten im Altstadtkern durch eine moderne Glastür ist ein gefährlicher Präzedenzfall“, kritisiert FDP-Kreisvorsitzender Jobst Giehler. „Es besteht die Gefahr, dass sich künftig immer mehr Hauseigentümer im Welterbe auf das Vorgehen der staatlichen Universität berufen und immer mehr historische Holztüren im Weltkulturerbe Bamberg durch Glastüren ersetzen“, erläutert Jobst Giehler weiter. „Man stelle sich nur mal vor, wie die Sandstraße aussehen würde, wenn alle privaten Hauseigentümer so handeln würden wie der Freistaat im Falle der Universitätsaula“, kritisiert er.

Auf Dauer sieht die FDP durch eine solche neuartige Genehmigungspraxis des Landesamtes für Denkmalpflege den Welterbestatus Bambergs in Gefahr. „Genehmigt das Landesamt in Bamberg als nächstes den Ausbau historischer Stuckdecken und deren Einlagerung?“, fragt stellvertretender FDP-Ortsvorsitzender Ralf Stöcklein und betont: „Jahrzehntelang haben unzählige Bamberger Bürgerinnen und Bürger für den Erhalt ihrer historischen Altstadt gekämpft. Dieses bürgerschaftliche Engagement wurde letztlich mit dem Welterbestatus gewürdigt. Es kann doch nicht sein, dass ausgerechnet das Landesamt für Denkmalpflege und die Universität diese Bemühungen nun konterkarieren!“

Vor diesem Hintergrund hat FDP-Stadtrat Martin Pöhner zudem beim Oberbürgermeister beantragt, den für die Genehmigung der Glastür und den Ausbau der historischen Holztür verantwortlichen Entscheidungsträger des Landesamtes für Denkmalpflege in eine der nächsten Stadtratssitzungen einzuladen. „Ziel soll es dabei sein zu klären, wie das Landesamt für Denkmalpflege zu seiner Entscheidung gekommen ist, wie das Landesamt künftig bei vergleichbaren Fällen im Weltkulturerbe Bamberg zu entscheiden gedenkt, sowie die Frage, wie auf Dauer der Status Bambergs als Welterbestadt gesichert werden kann, wenn der Freistaat selbst diesen Status mit solchen Entscheidungen in Frage stellt“, heißt es in dem Antrag der FDP.