Erz­bi­schof Schick über­gibt die Spen­den aus sei­ner Stif­tung „Kin­der­reich“

39.000 Euro für kin­der­rei­che Fami­li­en – Cari­tas weist Wege aus der Schuldenfalle

(bbk) Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat rund 39.000 Euro aus sei­ner Fami­li­en­stif­tung „Kin­der­reich“ für bedürf­ti­ge Fami­li­en über­ge­ben. „Wir müs­sen alles dafür tun, dass Kin­der­reich­tum nicht zu Armut führt“, sag­te Schick am Frei­tag bei der Spen­den­über­ga­be beim Cari­tas-Diö­ze­san­ver­band in Bam­berg. „Es ist leid­voll, wenn Fami­li­en sich nicht mit dem Nötig­sten aus­stat­ten kön­nen.“ Dabei sei es eine wich­ti­ge Auf­ga­be, sie aus der Schul­den­fal­le her­aus­zu­füh­ren. Mit der jähr­li­chen Advents­ak­ti­on der Stif­tung „Kin­der­reich“ wol­le er Licht und Wär­me in Dun­kel­heit und Käl­te bringen.

Ins­ge­samt wur­den 31 Anträ­ge auf Ein­zel­fall­hil­fe mit einer Gesamt­hö­he von 32.385 Euro bewil­ligt. Zum Bei­spiel bekommt eine Fami­lie mit zehn Kin­dern finan­zi­el­le Unter­stüt­zung für einen Kin­der­sitz, Bett­decken, Win­ter­schu­he, eine Schul­ta­sche, Stüh­le und Weih­nachts­ge­schen­ke. Eine ira­ki­sche Fami­lie, die vor dem Isla­mi­schen Staat geflo­hen ist, erhält Bei­hil­fe für Möbel und eine gebrauch­te Spül­ma­schi­ne, eben­so eine Flücht­lings­fa­mi­lie mit zehn Kin­dern aus Soma­lia. Eine Allein­er­zie­hen­de mit sechs Kin­dern kann mit der Zuwen­dung der Fami­li­en­stif­tung Bet­ten und einen Klei­der­schrank kaufen.

Erz­bi­schof Schick und Diö­ze­san-Cari­tas­di­rek­tor Ger­hard Öhlein beton­ten, dass bei aller not­wen­di­gen Unter­stüt­zung für Flücht­lin­ge auch not­lei­den­de deut­sche Fami­li­en nicht ver­ges­sen wer­den dürf­ten. „Alle Men­schen haben die glei­che Wür­de und die glei­chen Rech­te“, sag­te Schick. Die Unter­stüt­zung der Stif­tung ver­teilt sich auf Fami­li­en mit und ohne Migrationshintergrund.

„Mehr als zwei Kin­der sto­ßen bei vie­len Fami­li­en die Tür zur Armut auf“, sag­te Öhlein. Vie­le unter­stütz­te Fami­li­en haben auf­grund von Krank­hei­ten, Arbeits­lo­sig­keit, Schei­dung oder plötz­li­cher Berufs­un­fä­hig­keit eines Allein­ver­die­ners gro­ße finan­zi­el­le Pro­ble­me bekom­men. Auch bei vol­ler Erwerbs­tä­tig­keit kön­nen Mehr­kind­fa­mi­li­en durch uner­war­te­te Ereig­nis­se schnell in eine unver­schul­de­te Abwärts­spi­ra­le gera­ten. Meh­re­re Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter der ört­li­chen Cari­tas-Ein­rich­tun­gen infor­mier­ten den Erz­bi­schof über ihre Arbeit, wobei ins­be­son­de­re die The­men Bil­dungs­teil­ha­be und Ver­schul­dung zur Spra­che kamen.

Die Zuschüs­se für Pro­jek­te belau­fen sich auf 7000 Euro. Mit 2000 Euro wird der Schul­ma­te­ri­al­la­den Grün­stift in Forch­heim unter­stützt, der im Fami­li­en­zen­trum der Cari­tas bedürf­ti­gen Fami­li­en offen steht. Getra­gen wird die Ein­rich­tung von Cari­tas und Dia­ko­nie. Sie finan­ziert sich über Spen­den. 5000 Euro erhal­ten die Cari­tas-Stadt­teil­müt­ter in Coburg-Wüsten­ahorn. An die­sem sozia­len Brenn­punkt mit hohem Aus­län­der­an­teil sol­len die Bil­dungs- und Ent­wick­lungs­chan­cen von Kin­dern ver­bes­sert wer­den. Die Müt­ter, die selbst in dem Vier­tel woh­nen, schaf­fen Netz­wer­ke für Fami­li­en, ver­mit­teln Hil­fe und stär­ken die Erziehungskompetenzen.

Die Stif­tung „Kin­der­reich“ wid­met sich seit Jah­ren den Anlie­gen kin­der­rei­cher Fami­li­en. Ein Schwer­punkt ist die kon­kre­te Unter­stüt­zung in finan­zi­el­len Not­la­gen, ins­be­son­de­re dort, wo öffent­li­che Hil­fen nicht (mehr) grei­fen. Als „kin­der­reich“ bezeich­net die Stif­tung in der Regel Fami­li­en mit vier oder mehr Kin­dern. Die Zuwen­dun­gen wer­den unab­hän­gig von Reli­gi­ons­zu­ge­hö­rig­keit oder Her­kunft gewährt, die Betrof­fe­nen müs­sen aller­dings im Bereich der Erz­diö­ze­se Bam­berg wohnen.

Infor­ma­tio­nen über die Stif­tung gibt es unter www​.fami​li​en​stif​tung​-kin​der​reich​.kir​che​-bam​berg​.de

Spen­den sind mög­lich auf das DE41 7509 0300 0009 0472 55 bei der LIGA Bank Bam­berg unter dem Stich­wort „Fami­li­en­stif­tung Kinderreich“.