Fami­lie Eicken schenkt dem Urwelt-Muse­um in Bay­reuth sel­te­nen Flugsaurier

Ein lebensechtes Modell des Dorygnathus von Adam Prohaska. So dürfte der Flugsaurier ausgesehen haben, der in Urzeiten über ein tropisches Meer bei Mistelgau flog und nach Beute suchte.

Ein lebens­ech­tes Modell des Dory­g­nathus von Adam Pro­has­ka. So dürf­te der Flug­sauri­er aus­ge­se­hen haben, der in Urzei­ten über ein tro­pi­sches Meer bei Mistel­gau flog und nach Beu­te suchte.

Flug­sauri­er über Mistelgau

Welt­weit wer­den immer wie­der Über­re­ste von Flug­sauri­ern gefun­den. Die­se Rep­ti­li­en erober­ten als erste Wir­bel­tie­re den Luft­raum, Mil­lio­nen Jah­re vor den Vögeln. Was nur weni­ge wis­sen: Auch über dem Urwelt­meer nahe Bay­reuth jag­ten die­se Tie­re vor über 180 Mil­lio­nen Jah­ren nach Beu­te. Flug­sauri­er mit Namen Dory­g­nathus, was über­setzt Lan­zen­kie­fer bedeu­tet, erreich­ten eine Flü­gel- Spann­wei­te von über einem Meter. Sie hiel­ten über der Was­ser­ober­flä­che Aus­schau nach Fischen. Erblick­ten sie die Beu­te, so stie­ßen sie ins Was­ser und schnapp­ten mit ihren lan­gen Zäh­nen nach ihren Opfern.

Was wie ein ungeordneter Knochenhaufen aussieht, ist für Wissenschaftler eine kleine Sensation. Die ursprünglich hohlen Knochen belegen, dass es sich um die Überreste eines über 180 Millionen Jahre alten Flugsauriers aus der Region um Bayreuth handelt.

Was wie ein unge­ord­ne­ter Kno­chen­hau­fen aus­sieht, ist für Wis­sen­schaft­ler eine klei­ne Sen­sa­ti­on. Die ursprüng­lich hoh­len Kno­chen bele­gen, dass es sich um die Über­re­ste eines über 180 Mil­lio­nen Jah­re alten Flug­sauri­ers aus der Regi­on um Bay­reuth handelt.

Wohl bei einem Sturm ereil­te ein Flug­sauri­er sein Schick­sal, er stürz­te ins Meer, ertrank und sank auf den Mee­res­bo­den. Dort wur­de er in das Sedi­ment ein­ge­bet­tet und ver­stei­ner­te. In den 50er Jah­ren des letz­ten Jahr­hun­derts ent­deck­te ein Arbei­ter in einem Stein aus der Ton­gru­be Mistel­gau, den er einer Mau­er hin­zu­fü­gen woll­te, die Kno­chen des Tie­res. Er über­gab den Fund dem Ober­leh­rer Herppich, der schnell erkann­te, dass es sich bei den Kno­chen um die Reste eines Flug­sauri­ers han­del­te. Aus der Samm­lung Herppich gelang­te die Gesteins­plat­te in den Besitz von Dr. Gün­ther Eicken aus Bay­reuth. Dr. Rup­pert Wild bestimm­te in den 70er Jah­ren den Flug­sauri­er und gab ihm den Namen Dory­g­nathus mistel­gau­en­sis, der Lan­zen­kie­fer aus Mistel­gau. Am 1. Dezem­ber wird die Wit­we von Dr. Eicken den Flug­sauri­er dem Urwelt-Muse­um Ober­fran­ken schen­ken. In einer gro­ßen Fei­er mit über 70 gela­de­nen Gästen wird das Expo­nat fei­er­lich über­ge­ben und in eine Vitri­ne des Muse­ums gelegt. Zusam­men mit einem Unter­kie­fer aus dem Fun­dus des Muse­ums wird das Expo­nat neben Erklä­rungs­ta­feln auf attrak­tiv­ste Wei­se prä­sen­tiert. Über der Vitri­ne schwebt ein lebens­gro­ßes Flugsauriermodell.

Der Regie­rungs­prä­si­dent Wil­helm Wen­ning, die Ober­bür­ger­mei­ste­rin von Bay­reuth Bri­git­te Merk-Erbe und Pro­fes­sor Ger­hard Haszpr­u­nar, der Gene­ral­di­rek­tor der Staat­li­chen Natur­wis­sen­schaft­li­chen Samm­lun­gen Bay­erns wer­den Gruß­wor­te spre­chen, der Muse­ums­lei­ter Dr. Joa­chim M. Rabold wird das Geschenk ent­ge­gen nehmen.