Tras­sen­füh­rung P44 Mod.: MdL Thor­sten Glau­bers Brief an Staats­mi­ni­ste­rin Aigner

Sehr geehr­te Damen und Herren,

wir in Ober­fran­ken, in den Land­krei­sen Forch­heim, Bam­berg, Coburg, Lich­ten­fels müs­sen nun zur Kennt­nis neh­men , dass durch die Über­pla­nung der HGÜ-Tras­sen aus „2 minus X“ am Ende zwei HGÜ-Tras­sen blei­ben und wir im regio­na­len Pla­nungs­ver­band Ober­fran­ken-West noch eine zusätz­li­che Hoch­span­nungs­über­tra­gungs­lei­tung, die soge­nann­te „P44mod“, bekom­men sollen.

Es ist für mich als ener­gie­po­li­ti­scher Spre­cher der FREIE WÄH­LER Land­tags­frak­ti­on und Abge­ord­ne­ter aus Ober­fran­ken abso­lut unak­zep­ta­bel, dass mit mehr anstatt weni­ger Lei­tungs­plä­nen zu rech­nen ist.

Die Baye­ri­sche Staats­re­gie­rung steigt aus der regio­na­len und dezen­tra­len Ener­gie­ge­win­nung aus und anstel­le die Wert­schöp­fung in den ein­zel­nen Regie­rungs­be­zir­ken zu gene­rie­ren, wer­den wir mit immer neu­en Hoch­span­nungs­über­tra­gungs­tras­sen kon­fron­tiert. Die Bun­des­re­gie­rung sucht nach Kon­zep­ten mehr Braun­koh­le­strom aus dem Osten in Süd­deutsch­land zu verteilen!

Ich wer­de nicht wider­stand­los hin­neh­men, dass mit der „P44mod“ quer durch Ober­fran­ken eine wei­te­re Hoch­span­nungs­über­tra­gungs­lei­tung die Tou­ris­mus­re­gi­on Ober­fran­ken durchschneidet.

Seit Ende Okto­ber 2015 steht der neue Netz­ent­wick­lungs­plan 2025 zur Kon­sul­ta­ti­on. Die­ser aktu­el­le Ent­wurf bringt einen völ­lig neu­en Tras­sen­aus­bau ins Gespräch. Das soge­nann­te Netz­aus­bau­pro­jekt P 44mod. sieht eine Netz­ver­stär­kung im bestehen­den Tras­sen­raum mit zwei zusätz­li­chen Strom­krei­sen zwi­schen Alten­feld über Wür­gau nach Luders­heim vor.

Maß­geb­lich hier­von wäre auch die Land­kreis Bam­berg, Lich­ten­fels und Coburg betrof­fen. Der Netz­ent­wick­lungs­plan 2025 sieht die Ver­stär­kung einer bereits bestehen­den 380 kV-Lei­tung vor. Hier­für müss­ten die Masten der bestehen­den Tras­se erneu­ert und durch grö­ße­re ersetzt wer­den oder eine neue Par­al­lel­tras­se errich­tet wer­den, die quer den regio­na­len Pla­nungs­ver­band führt.

Die Pla­nung zu P 44 mod. ist das Ergeb­nis der Koali­ti­ons­ver­ein­ba­rung vom 1. Juli 2015, wonach die von der Bun­des­netz­agen­tur bereits im Netz­ent­wick­lungs­plan 2014 bestä­tig­te Netz­ver­stär­kung P 44 zwi­schen Schal­kau und Gra­fen­rhein­feld „aus poli­ti­schen Grün­den ver­wor­fen“ wurde.

Mit freund­li­chen Grüssen 
Thor­sten Glauber