Huml wirbt für mehr Gesund­heits­vor­sor­ge bei Migran­ten: Fach­ta­gung in Bamberg

Bay­erns Gesund­heits­mi­ni­ste­rin setzt auf Inte­gra­ti­ons­pro­jekt „MiMi“

Bay­erns Gesund­heits­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml will errei­chen, dass Fami­li­en mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund häu­fi­ger als bis­her die medi­zi­ni­schen Vor­sor­ge-Ange­bo­te nut­zen. Huml beton­te am Mon­tag anläss­lich einer Fach­ta­gung zur Gesund­heit von Migran­ten­kin­dern in Bam­berg: „Wir müs­sen alles dafür tun, um Kin­dern einen guten Start ins Leben und ein gesun­des Auf­wach­sen zu ermög­li­chen. Des­halb ist es wich­tig, dass auch Migran­ten die ent­spre­chen­den Mög­lich­kei­ten etwa zur Prä­ven­ti­on und Früh­erken­nung von Krank­hei­ten wahr­neh­men. Hier sehe ich jedoch Handlungsbedarf.“

Die Mini­ste­rin ver­wies auf den im Som­mer die­ses Jah­res vor­ge­leg­ten Baye­ri­schen Kin­der­ge­sund­heits­be­richt. Dar­aus geht her­vor, dass Fami­li­en mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund ins­ge­samt sel­te­ner Gesund­heits­an­ge­bo­te wahr­neh­men als ande­re Fami­li­en. So wer­den die Vor­sor­ge-Unter­su­chun­gen wäh­rend der Schwan­ger­schaft weni­ger genutzt. Auch die U‑Untersuchungen für Kin­der wer­den sel­te­ner wahrgenommen.

Huml unter­strich: „In Bay­ern gibt es her­vor­ra­gen­de Ange­bo­te für Vor­sor­ge und Früh­erken­nung. Deren Nut­zung darf nicht an Sprach­bar­rie­ren schei­tern. Bei dem Ziel, noch mehr Men­schen zu infor­mie­ren, set­ze ich auch auf das Inte­gra­ti­ons­pro­jekt „Mit Migran­ten für Migran­ten – Inter­kul­tu­rel­le Gesund­heit in Bay­ern“ (MiMi).“

Das Baye­ri­sche Gesund­heits­mi­ni­ste­ri­um för­dert seit dem Jahr 2008 das Pro­jekt „MiMi“ des Eth­no-Medi­zi­ni­schen Zen­trums e. V., das auch Ver­an­stal­ter der Fach­ta­gung in Bam­berg war, mit ins­ge­samt 630.000 Euro. Im Rah­men die­ses Pro­jekts wer­den enga­gier­te Migran­ten zu „Gesund­heits­lot­sen“ geschult. Dabei geht es sowohl um die Ange­bo­te des deut­schen Gesund­heits­sy­stems als auch um rele­van­te Prä­ven­ti­ons­the­men wie Ernäh­rung und Bewe­gung, see­li­sche Gesund­heit oder Krebsfrüherkennung.

Bis­lang wur­den bay­ern­weit 305 sol­cher Gesund­heits­me­dia­to­ren im Pro­jekt „MiMi“ aus­ge­bil­det. Sie geben ihr Wis­sen in der jewei­li­gen Mut­ter­spra­che an ihre Lands­leu­te wei­ter. Das Pro­jekt wird an zehn Stand­or­ten in Bay­ern umge­setzt: Augs­burg, Bam­berg, Coburg, Ingol­stadt, Lands­hut, Mün­chen, Nürn­berg, Regen­burg Schwein­furt und Würzburg.

Die Fach­ta­gung fand im Rah­men des dies­jäh­ri­gen Prä­ven­ti­ons­schwer­punkts des Baye­ri­schen Gesund­heits­mi­ni­ste­ri­ums zum The­ma Kin­der­ge­sund­heit statt. Unter dem Mot­to „ICH​.MACH​.MIT. Alles, was gesund ist“ (www​.ich​-mach​-mit​.bay​ern) ver­an­stal­tet das Gesund­heits­mi­ni­ste­ri­um in die­sem und im kom­men­den Jahr mit zahl­rei­chen Part­nern lan­des­wei­te Aktio­nen für Kin­der und Jugendliche.

Dabei geht es ins­be­son­de­re um Bewe­gung und gesun­de Ernäh­rung, aber auch um den Erwerb von Lebens­kom­pe­tenz rund um die The­men Rau­chen, Alko­hol und Dro­gen. 2016 wird die psy­chi­sche Gesund­heit einen Schwer­punkt bil­den. Ziel der Kam­pa­gne ist es zudem, die gesund­heit­li­che Chan­cen­gleich­heit von Kin­dern und Jugend­li­chen – unab­hän­gig von ihrem sozia­len und kul­tu­rel­len Hin­ter­grund – zu verbessern.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum Pro­jekt „MiMi“ fin­den Sie unter http://​www​.stmgp​.bay​ern​.de/​a​u​f​k​l​a​e​r​u​n​g​_​v​o​r​b​e​u​g​u​n​g​/​g​i​b​a​/​p​r​o​j​e​k​t​e​/​m​i​m​i​.​htm