Ange­se­hen­ste Aus­zeich­nung für wis­sen­schaft­li­chen Nach­wuchs geht an Bam­ber­ger Altertumswissenschaftler

Symbolbild Bildung

Peter Riedl­ber­ger erhält För­de­rung von rund 1.5 Mil­lio­nen Euro

Der Bam­ber­ger Histo­ri­ker Dr. Dr. Peter Riedl­ber­ger erhält den ERC Start­ing Grant, die ange­se­hen­ste aller Aus­zeich­nun­gen für exzel­len­te Nach­wuchs­wis­sen­schaft­ler. Es ist der erste ERC Start­ing Grant aus dem Bereich der Alten Geschich­te, der für Deutsch­land ein­ge­wor­ben wur­de, der erste für die Uni­ver­si­tät Bam­berg und der erste aus dem Bereich der Kul­tur- und Geschichts­wis­sen­schaf­ten, der an eine baye­ri­sche Uni­ver­si­tät außer­halb Mün­chens geht. Der Euro­päi­sche For­schungs­rat (ERC) sag­te am 13. Novem­ber die För­de­rung des Pro­jekts „The Pro­ce­e­dings of the Ecu­me­ni­cal Coun­cils from Oral Utterance to Manu­script Edi­ti­on as Evi­dence for Late Antique Per­sua­si­on and Self-Repre­sen­ta­ti­on Tech­ni­ques“ zu.

Der ERC wird in den kom­men­den fünf Jah­ren die For­schun­gen von Peter Riedl­ber­ger mit 1.497.250 Euro finan­zie­ren. Das liegt nur knapp unter der höchst­mög­li­chen För­der­sum­me von 1.5 Mil­lio­nen Euro. Mit dem Start­ing Grant för­dert der ERC die viel­ver­spre­chend­sten Nach­wuchs­wis­sen­schaft­le­rin­nen und ‑wis­sen­schaft­ler in ganz Euro­pa. Durch den Preis sol­len sie in die Lage ver­setzt wer­den, eine unab­hän­gi­ge For­scher­kar­rie­re aufzubauen.

„Der ERC Start­ing Grant gilt wegen sei­ner stren­gen Aus­wahl­kri­te­ri­en, sei­nes Reno­mees und der hohen För­der­sum­me als die begehr­te­ste Aus­zeich­nung auf euro­päi­scher Ebe­ne“, sagt Prä­si­dent Prof. Dr. Dr. habil. Gode­hard Rup­pert. „Die­ser Erfolg unter­streicht die beson­de­re Stär­ke der Uni­ver­si­tät Bam­berg im Bereich der Geisteswissenschaften.“

Von April 2016 an wird Peter Riedl­ber­ger im Rah­men des ERC-Pro­jekts eine Arbeits­grup­pe lei­ten, die die Akten der spät­an­ti­ken Öku­me­ni­schen Kon­zi­le aus kul­tur­wis­sen­schaft­li­cher und histo­ri­scher Per­spek­ti­ve unter­sucht. Die Dis­kus­sio­nen der Kon­zi­li­en wur­den mit­ste­no­gra­phiert und bereits in der Anti­ke im Rah­men der soge­nann­ten Akten ver­öf­fent­licht. Anson­sten sei­en außer­or­dent­lich weni­ge Wort­pro­to­kol­le aus der Anti­ke über­lie­fert. „Die Pro­to­kol­le der Kon­zils­ak­ten neh­men eine abso­lu­te Son­der­stel­lung im spät­an­ti­ken Quel­len­ma­te­ri­al ein“, erklärt Riedl­ber­ger. Die Alter­tums­wis­sen­schaft­ler kön­nen damit direk­ten Ein­blick in spät­an­ti­ke Argu­men­ta­ti­ons­tech­ni­ken und Ent­schei­dungs­pro­zes­se gewinnen.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen fin­den Sie unter www​.uni​-bam​berg​.de/​k​o​m​m​u​n​i​k​a​t​i​o​n​/​n​e​w​s​/​a​r​t​i​k​e​l​/​e​r​c​_​s​t​a​r​t​i​n​g​_​g​r​a​nt/

Zur Per­son: Peter Riedl­ber­ger, gebo­ren 1973 in Aich­ach, stu­dier­te Alte Geschich­te in Mün­chen, Frei­burg und Paris. 2009 wur­de er in Kiel zum Dr. phil. in Latei­ni­scher Phi­lo­lo­gie und 2012 in Mün­chen zum Dr. rer. nat. in Geschich­te der Natur­wis­sen­schaf­ten pro­mo­viert. Nach Sta­tio­nen in Mün­chen, am Lon­do­ner War­burg Insti­tu­te, in Tel Aviv und an der juri­sti­schen Fakul­tät in Tübin­gen forscht er seit 2015 an der Trim­berg Rese­arch Aca­de­my der Uni­ver­si­tät Bamberg.