GAL Bam­berg lädt zu einem Vor­trags- und Diskussionsabend

Befrei­ung vom Ham­ster­rad – Gesell­schaft­li­che Stra­te­gien aus dem Turbokapitalismus

Die GAL-Bam­berg lädt ein zu einem Vor­trags- und Dis­kus­si­ons­abend mit Prof. Fritz Reh­eis am Don­ners­tag, 19. Novem­ber um 19.30 Uhr im Neben­zim­mer des Gast­hofs „Wil­de Rose“, Keß­ler­stra­ße 7 in Bamberg

Das ken­nen wir doch alle: man erle­digt bestimm­te Arbeits­schrit­te immer schnel­ler, aber trotz­dem bleibt nicht mehr freie Zeit übrig. Die Frei­räu­me, die uns schnel­le­re Com­pu­ter und ande­re Maschi­nen schaf­fen, wer­den sofort neu belegt. Und in der Frei­zeit ist es ähn­lich: durch Mikro­wel­len und Mäh­ro­bo­ter gewon­ne­ne Zeit füllt sich sofort mit neu­en Anfor­de­run­gen und Bedürfnissen.

Fritz Reh­eis ist Sozio­lo­ge, Erzie­hungs­wis­sen­schaft­ler und Pro­fes­sor am Lehr­stuhl für Poli­ti­sche Theo­rie an der Uni­ver­si­tät Bam­berg. Er forscht schon lan­ge über den Umgang mit Zeit. In sei­nem Buch „Ent­schleu­ni­gung. Abschied vom Tur­bo­ka­pi­ta­lis­mus“ beschreibt er die Phä­no­me­ne unse­rer hek­ti­schen Lebens­welt, benennt die Ursa­chen und fin­det Lösungs­an­sät­ze, aus dem Ham­ster­rad herauszukommen.

Dabei nennt Reh­eis Mög­lich­kei­ten, die jede/​r Ein­zel­ne hat, um sein Leben zu ent­schleu­ni­gen. Vor allem aber zeigt er auf, wie auf poli­ti­schem Weg Ände­run­gen durch­zu­set­zen wären, die unse­re Gesell­schaft aus der Spi­ra­le des „Immer mehr und immer schnel­ler“ her­aus­füh­ren könn­ten. Dafür sei eine fun­da­men­ta­le Ver­än­de­rung unse­rer Wirt­schafts­wei­se nötig, ein­schließ­lich deut­li­cher Umver­tei­lung von Ein­kom­men und Ver­mö­gen. Ein Kapi­tel bei Reh­eis beginnt mit dem Spruch, der kurz nach der Wen­de an die Leip­zi­ger Uni gesprayt war: „Der Kapi­ta­lis­mus hat nicht gesiegt, er ist nur übrig geblieben“.