Spe­zia­li­sten der Kri­po Bam­berg klä­ren sexu­el­len Über­griff auf

Symbolbild Polizei

Gemein­sa­me Pres­se­er­klä­rung des Poli­zei­prä­si­di­ums Ober­fran­ken und der Staats­an­walt­schaft Bamberg

BAM­BERG. Mit der Hart­näckig­keit und pro­fes­sio­nel­len Ermitt­lungs­ar­beit des Fach­kom­mis­sa­ri­ats der Kri­po Bam­berg und der Staats­an­walt­schaft Bam­berg hat­te ein 19-Jäh­ri­ger offen­bar nicht gerech­net. Der Mann hat­te Ende August eine 47-Jäh­ri­ge in sexu­el­ler Absicht über­fal­len, dabei ver­letzt und war anschlie­ßend geflüch­tet. Inzwi­schen sitzt er in Untersuchungshaft.

Die 47-jäh­ri­ge Frau war am 29. August 2015 im Osten Bam­bergs auf einem Rad- und Fuß­weg unter­wegs. Dort sprach sie ein Mann von hin­ten an und äußer­te sexu­el­le Absich­ten. Er ver­setz­te der Bam­ber­ge­rin kurz dar­auf einen Kopf­stoß wodurch sie zu Boden ging. Der Unbe­kann­te ver­such­te sein Opfer zu ent­klei­den, woge­gen die Frau sich hef­tig zur Wehr set­zen. Schließ­lich ließ der Täter von ihr ab und flüch­te­te mit der Hand­ta­sche der 47-Jäh­ri­gen. Die­se kam mit leich­ten Ver­let­zun­gen und einem Schock davon. Etwas spä­ter erstat­te­te die Frau Anzei­ge und konn­te dabei eine gute Per­so­nen­be­schrei­bung des Unbe­kann­ten abgeben.

Spe­zia­li­sten sichern DNA-Spuren

Noch in der Nacht nah­men die Beam­ten des Kri­mi­nal­dau­er­dien­stes die Ermitt­lun­gen auf. Spe­zia­li­sten führ­ten zudem eine umfang­rei­che Spu­ren­si­che­rung am Tat­ort sowie an dem Opfer durch, dabei wur­den unter ande­rem DNA-Spu­ren des Straf­tä­ters gesi­chert. Hier­bei arbei­te­ten die Beam­ten der Kri­mi­nal­po­li­zei eng mit dem Insti­tut für Rechts­me­di­zin in Erlan­gen zusammen.

Hun­der­te Per­so­nen über­prüft und befragt

Die Beam­ten des Kom­mis­sa­ri­ats für Kapi­tal­de­lik­te star­te­ten mit ihren per­so­nen­be­zo­ge­nen Ermitt­lun­gen nach dem Täter bei einer Anzahl von 580 Män­nern. Die­se beträcht­li­che Men­ge konn­ten sie in der Fol­ge­zeit durch wei­te­re umfang­rei­che und zeit­in­ten­si­ve Über­prü­fun­gen ins­be­son­de­re hin­sicht­lich der Per­so­nen­be­schrei­bung, wie Alter, Grö­ße und Aus­se­hen, redu­zie­ren. Auch die wei­ter­hin gro­ße Anzahl der zu kon­trol­lie­ren­den Per­so­nen, hin­der­te die Poli­zi­sten nicht dar­an, ziel­stre­big ihre Ermitt­lun­gen und Befra­gun­gen fortzuführen.

DNA-Rei­hen­un­ter­su­chung bringt den Durchbruch

Als der Kri­mi­nal­po­li­zei schließ­lich das Ergeb­nis der Aus­wer­tung der in der Tat­nacht gesi­cher­ten DNA-Spu­ren vor­lag, bean­trag­te die Staats­an­walt­schaft Bam­berg einen rich­ter­li­chen Beschluss für eine DNA-Rei­hen­un­ter­su­chung. Beharr­lich arbei­te­ten die Beam­ten wei­ter und nah­men die inzwi­schen ver­blie­be­nen 250 Män­ner genau­er unter die Lupe. Zunächst gaben 85 von ihnen auf frei­wil­li­ger Basis eine Spei­chel­pro­be ab. Damit erziel­ten die Kri­po­be­am­ten letzt­lich den Durch­bruch. Der Abgleich des nach der Tat gesi­cher­ten DNA-Mate­ri­als mit der DNA einer der Spei­chel­pro­be stimm­te über­ein. Sie gehört dem 19-jäh­ri­gen Mann aus Eri­trea, der damit ein­deu­tig als Täter über­führt war. Auch das Aus­se­hen des jun­gen Man­nes stimm­te genau mit der Per­so­nen­be­schrei­bung des Opfers überein.

Haft­be­fehl erlassen

Am Mitt­woch­mor­gen nah­men die Poli­zi­sten den jun­gen Mann im Stadt­ge­biet fest. Nach­dem auf Antrag der Bam­ber­ger Staats­an­walt­schaft Haft­be­fehl gegen den 19-Jäh­ri­gen erlas­sen wor­den war, lie­fer­ten ihn die Beam­ten in eine Justiz­voll­zugs­an­stalt ein.