MdB Tho­mas Sil­ber­horn: Es gibt kei­ne ein­fa­chen Lösungen

MdB Thomas Silberhorn in Kleinsendelbach

MdB Tho­mas Sil­ber­horn in Kleinsendelbach

Eines wur­de sehr schnell klar: Ein­fa­che Lösun­gen gibt es beim kom­ple­xen The­ma der aktu­el­len Flücht­lings­kri­se nicht. „Alle poli­ti­schen Ebe­nen müs­sen eng zusam­men­ar­bei­ten“, sag­te MdB Tho­mas Sil­ber­horn auf einer sehr gut besuch­ten Ver­an­stal­tung der Klein­sen­del­ba­cher CSU. Der Par­la­men­ta­ri­sche Staat­s­e­kre­tär beim Bun­des­mi­ni­ster für wirt­schaft­li­che Zusam­men­ar­beit und Ent­wick­lung spann­te den Bogen vom ehren­amt­li­chen Hel­fer­kreis in Neun­kir­chen bis hin zu einer poli­ti­schen Lösung des Bür­ger­kriegs in Syrien.

„Der Deut­sche Bun­des­tag han­delt“, for­mu­lier­te Sil­ber­horn. Der Bun­des­tag habe die umfang­reich­ste Ände­rung des Asyl­rechts seit den 1990er Jah­ren beschlos­sen. Die Asyl­ver­fah­ren wür­den effek­ti­ver und schnel­ler. Alba­ni­en, Koso­vo und Mon­te­ne­gro sei­en nun siche­re Her­kunfts­staa­ten, wie die übri­gen Westbalkanstaaten.

Die Beschlüs­se der EU-Staats- und Regie­rungs­chefs zur Ein­rich­tung von Auf­nah­me­zen­tren in Ita­li­en und Grie­chen­land und zur Zusam­men­ar­beit mit den Tran­sit­län­dern müss­ten zügig umge­setzt wer­den. „Und die Euro­pä­er müs­sen sich auf ein gemein­sa­mes Asyl­sy­stem ver­stän­di­gen, das nicht nur eine gerech­te Ver­tei­lung von Flücht­lin­gen beinhal­tet, son­dern auch ein ver­gleich­ba­res Lei­stungs­ni­veau“, so Silberhorn.

„In der aktu­el­len Situa­ti­on wird es nicht den einen gro­ßen Befrei­ungs­schlag geben“, sag­te Sil­ber­horn. „Um eine der wesent­li­chen Flucht­ur­sa­chen zu besei­ti­gen, muss der Kon­flikt in Syri­en jetzt in einer diplo­ma­ti­schen Offen­si­ve unter Betei­li­gung aller rele­van­ten Akteu­re gelöst wer­den. Die ara­bi­schen Nach­bar­staa­ten müs­sen dabei ihre regio­na­le Ver­ant­wor­tung wahr­neh­men“, so der Par­la­men­ta­ri­sche Staatssekretär.

Dabei mach­te Sil­ber­horn deut­lich, dass neben Krie­gen ver­stärkt der Kli­ma­wan­del und man­geln­de Beschäf­ti­gung Ursa­chen für künf­ti­ge Flucht­be­we­gun­gen sein wer­den. Mit Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit müs­se man den Men­schen in den Ent­wick­lungs­län­dern Per­spek­ti­ven vor Ort ermöglichen.

Im Vor­feld der Ver­an­stal­tung hat­te Sil­ber­horn in Neun­kir­chen am Brand gemein­sam mit Land­rat Dr. Her­mann Ulm, Bür­ger­mei­ster Heinz Rich­ter und dem Neun­kir­che­ner CSU-Orts­vor­sit­zen­den Mar­tin Waltz eine Asyl­be­wer­ber­un­ter­kunft besucht. Im Anschluss dis­ku­tier­te Sil­ber­horn mit dem offe­nen Hel­fer­kreis „Will­kom­men in Neun­kir­chen“ über Wege zur Inte­gra­ti­on. „Das Enga­ge­ment hier ist Bei­spiel gebend“, so der Wahl­kreis­ab­ge­ord­ne­te. Deut­lich wer­de immer wie­der, dass es kei­ne Blau­pau­se gebe. Das viel­fäl­ti­ge ehren­amt­li­che Enga­ge­ment in Neun­kir­chen kön­ne jedoch Vor­bild für ande­re Kom­mu­nen sein.