Bam­ber­ger GAL will end­lich Blaue Schu­le sanieren

Symbolbild Bildung

Gel­der aus Inve­sti­ti­ons­pro­gramm für finanz­schwa­che Kom­mu­nen an Land ziehen

Schon zum zwei­ten Mal in die­sem Jahr ver­su­chen die Bam­ber­ger Grü­nen, Geld für die Sanie­rung locker zu machen. Im März waren die GAL-Stadt­rä­tIn­nen mit ihrem Ver­such, das Plus bei den erhöh­ten Schlüs­sel­zu­wei­sun­gen (knapp 2 Mio Euro) für die städ­ti­sche Schu­le zu reser­vie­ren, an der Stadt­rats­mehr­heit geschei­tert. Jetzt haben sie das soeben ver­öf­fent­lich­te Kom­mu­na­l­in­ve­sti­ti­ons­pro­gramm im Blick.

2,5 Mrd Euro wer­den bun­des­weit für Kom­mu­nen locker gemacht, nach Bay­ern flie­ßen 289 Mio Euro. „Unter ande­rem für die ener­ge­ti­sche Sanie­rung von Schu­len kann das ver­wen­det wer­den“, ent­nimmt der schul­po­li­ti­sche Spre­cher der GAL, Tobi­as Rausch, den För­der­richt­li­ni­en, „also genau das, was wir wol­len und brau­chen.“ Er und sein Kol­le­ge Wolf­gang Gra­der bean­tra­gen des­halb, dass die Stadt­ver­wal­tung beauf­tragt wird, einen Antrag auf Mit­tel aus dem Pro­gramm für die Sanie­rung der Blau­en Schu­le zu stel­len. „Ein Pro­jekt“, so erin­nert Gra­der, „das der Stadt­rat seit Jah­ren zwar groß­red­ne­risch im Mun­de führt, aber doch immer wie­der vor sich her schiebt und von einer Haus­halts­be­ra­tung zur näch­sten ver­tagt.“ Eine Bewil­li­gung des Antrags wäre lukra­tiv, beläuft sich die För­der­hö­he doch auf bis zu 90%.

Dass Bam­berg über­haupt zu den Antrags­be­rech­tig­ten des Pro­gramms zählt, das sich offi­zi­ell nur an „finanz­schwa­che Kom­mu­nen“ rich­tet, mag manch einen über­ra­schen, denn in den letz­ten Jah­ren wur­den Haus­halts­ent­wick­lung und Schul­den­stand der Stadt Bam­berg im Rat­haus immer als enorm posi­tiv und nach­hal­tig dargestellt.

Doch tat­säch­lich liegt die Stadt Bam­berg in der den Richt­li­ni­en bei­lie­gen­den Tabel­le auf­grund ihrer Finanz­kraft (2011 bis 2013) unter dem Lan­des­durch­schnitt und ran­giert beim Schul­den­stand am 31.12.2013 über dem Mit­tel der baye­ri­schen Kom­mu­nen – und ist damit als finanz­schwach zu bezeich­nen. Wie es dazu kommt, kann der finanz­po­li­ti­sche GAL-Spre­cher Peter Gack leicht erklä­ren: „Wäh­rend man im Rat­haus die Schul­den der aus­ge­la­ger­ten städ­ti­schen Betrie­be ein­fach nicht als Schul­den der Stadt wer­tet, um in der Öffent­lich­keit die Finanz­si­tua­ti­on zu schö­nen, wird hier end­lich klar und rea­li­stisch gerech­net.“ Damit wird also der Stadt Bam­berg ihre Finanz­schwä­che per Sta­ti­stik beschei­nigt und die bis­he­ri­ge Sicht­wei­se des Ober­bür­ger­mei­sters im Sin­ne der GAL hoch­of­fi­zi­ell kor­ri­giert. Trö­sten dürf­te alle Betei­lig­ten, dass Bam­berg so immer­hin die Mög­lich­keit hat, an erkleck­li­che Geld­quel­len zu kommen.