Internationaler Sprung nach vorn: Die Universität Bayreuth im weltweiten THE-Hochschulranking

Symbolbild Bildung

Die Universität Bayreuth ist auch im globalen Vergleich eine leistungsstarke, in Forschung und Lehre international sichtbare Hochschule. Dies belegt das vor kurzem veröffentlichte Ranking des in London erscheinenden Magazins „The Higher Education“. Das Times Higher Education World University Ranking – kurz: THE-Ranking – enthält eine Liste der 800 besten Universitäten der Welt. Hier hat die Universität Bayreuth gegenüber dem Vorjahr einen deutlichen Sprung nach vorn gemacht: Lag sie 2014 noch in der Ranggruppe 351 bis 400, so rückte sie jetzt in die Ranggruppe 251 bis 300 vor und verbesserte sich damit um mehr als 50 Plätze.

Unter den 37 Universitäten in Deutschland, die es überhaupt in die weltweite Top-Liga geschafft haben, erzielt sie den 27. Platz und überholt damit auch einige sehr viel größere deutsche Hochschulen. Insgesamt sind vier weitere bayerische Hochschulen in dieser Spitzengruppe vertreten: neben den beiden großen Münchner Universitäten sind dies die Universität Erlangen-Nürnberg und die Universität Würzburg, mit denen die Universität Bayreuth auf zahlreichen Gebieten – insbesondere im Rahmen des Bayerischen Instituts für Polymerforschung – kooperiert.

Wie ist die sprunghafte Höherplatzierung der Universität Bayreuth innerhalb nur eines Jahres zu erklären? Die Verantwortlichen des THE betonen, dass sie in diesem Jahr einige Neuerungen bei der Erfassung und Auswertung der weltweiten Hochschuldaten eingeführt haben. Zugleich hat die Universität Bayreuth stärker als in früheren Jahren darauf geachtet, ihre an das THE übermittelten Daten den strukturellen Besonderheiten des globalen Rankings anzupassen. „Internationale Hochschulvergleiche wie das THE-Ranking orientieren sich in der Regel an Strukturen und Standards, die sich in angelsächsischen Ländern entwickelt und etabliert haben. Dies müssen die Universitäten in Deutschland bei der Übermittlung ihrer Daten berücksichtigen. Nur so können sie in internationalen Rankings ihre tatsächlichen Stärken zur Geltung bringen“, erklärt Universitätspräsident Prof. Dr. Stefan Leible.

Den größten Sprung nach vorn hat die Universität Bayreuth in der Kategorie „Forschung“ gemacht. Hier hat sie gegenüber dem weltweiten THE-Ranking von 2014 ihre Punktzahl weit mehr als verdoppeln können. Diese Bewertung stützt sich unter anderem auf die Zahl der wissenschaftlichen Veröffentlichungen in qualitativ hochrangigen Zeitschriften und ebenso auf die Summe der Fördergelder für Forschungsprojekte, die zur Größe des wissenschaftlichen Personals ins Verhältnis gesetzt wird. Der kürzlich erschienene Förderatlas der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) lässt im Vergleich mit früheren Erhebungen erkennen, dass die von der Universität Bayreuth eingeworbenen DFG-Fördermittel über einen Zeitraum von zehn Jahren kontinuierlich gestiegen sind. Möglicherweise hat diese Entwicklung, ebenso wie neue vom Bund oder vom Freistaat Bayern geförderte Forschungsvorhaben, zur Höherplatzierung beigetragen.

Am stärksten – nämlich zu mehr als 50 Prozent – fällt beim THE-Ranking in der Kategorie „Forschung“ die wissenschaftliche Reputation ins Gewicht. Sie wird nicht durch die von der jeweiligen Universität gelieferten Daten, sondern aufgrund von Erhebungen in der ‚scientific community‘ ermittelt. Gibt es Indizien, weshalb das Ansehen der Universität Bayreuth als Forschungsstandort nur binnen eines Jahres gestiegen sein könnte? „Das veröffentlichte THE-Ranking lässt diese Frage offen, so dass wir nur Vermutungen anstellen können.

Man sollte in diesem Zusammenhang aber daran denken, dass wir allein in den letzten zwölf Monaten Gastgeber mehrerer hochrangiger internationaler Konferenzen waren und dabei auf unterschiedlichen Gebieten unsere Forschungskompetenzen deutlich machen konnten. Dies stärkt natürlich die internationale Ausstrahlung“, meint Universitätspräsident Prof. Leible. Er verweist dabei unter anderem auf Konferenzen in den Bereichen Biogeographie, Hochleistungskeramik, Polymerforschung oder Afrikanische Sprachen und Literaturen, an denen viele international führende Wissenschaftler aus dem Ausland teilgenommen haben.

Auch in der Kategorie „Lehre“ konnte die Universität Bayreuth gegenüber 2014 erheblich zulegen: Das neue THE-Ranking weist in dieser Kategorie eine Steigerung der Punktzahl um rund 50 Prozent aus. Dabei fällt wiederum das internationale Ansehen mit Abstand am stärksten ins Gewicht. Gibt es hier möglicherweise einen engen Zusammenhang mit der Kategorie „Forschung“, weil im internationalen Maßstab vorrangig solche Studienangebote als hochwertig gelten, die von einer leistungsstarken Forschung begleitet und gefördert werden? Ein weiteres Kriterium ist die Zahl der erfolgreich abgeschlossenen Promotionen, die im Verhältnis zur Größe des wissenschaftlichen Personals bewertet wird. Sie hängt offensichtlich eng mit den Forschungskompetenzen der Universität zusammen und mit ihrer Bereitschaft, sich aktiv für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses einzusetzen. In dieser Hinsicht setzt die University of Bayreuth Graduate School mit ihren fächerübergreifenden Angeboten und Initiativen neue Akzente.

Im September 2015 wurde ein weiteres internationales Hochschulranking veröffentlicht: das QS World University Ranking, das jährlich von dem weltweit präsenten Unternehmen QS in Zusammenarbeit mit einem wissenschaftlichen Sachverständigenrat veröffentlicht wird. Auch hier konnte die Universität Bayreuth eine höhere Platzierung erzielen. So wird ihre auch im internationalen Maßstab erfolgreiche Entwicklung durch zwei voneinander unabhängige Hochschulvergleiche bestätigt.