Woche des Sehens vom 8. bis 15. Okto­ber 2015

Unter dem Mot­to „Auf Augen­hö­he“ wei­sen Augen­ärz­te, Selbst­hil­fe­or­ga­ni­sa­tio­nen und inter­na­tio­na­le Hilfs­wer­ke auf die Bedeu­tung von Kon­troll­un­ter­su­chun­gen und die Situa­ti­on blin­der und seh­be­hin­der­ter Men­schen in Deutsch­land sowie in Ent­wick­lungs­län­dern hin. Sie möch­ten auch anhand von Bei­spie­len aus ihrer Arbeit zei­gen, wie wich­tig eine Begeg­nung auf Augen­hö­he ist.

Das Zen­trum Bay­ern Fami­lie und Sozia­les (ZBFS) – Regi­on Ober­fran­ken ist für fol­gen­de Lei­stun­gen bzw. Fest­stel­lun­gen für blin­de Men­schen zuständig:

1. Mit dem Blin­den­geld als rei­ner Lan­des­lei­stung trägt der Frei­staat Bay­ern der beson­de­ren Situa­ti­on sei­ner blin­den Mit­bür­ge­rin­nen und Mit­bür­ger Rech­nung. Es setzt kei­ne Pfle­ge­be­dürf­tig­keit vor­aus, ist ein­kom­mens­un­ab­hän­gig und steuerfrei.

Das vol­le Blin­den­geld beträgt monat­lich 556 €.

Das Blin­den­geld wird nur zur Hälf­te gezahlt, wenn sich die blin­de Per­son in einem Heim oder in einer gleich­ar­ti­gen Ein­rich­tung auf­hält und die Kosten des Auf­ent­hal­tes ganz oder teil­wei­se aus Mit­teln öffent­lich-recht­li­cher Lei­stungs­trä­ger, z.B. Sozi­al­hil­fe­trä­ger, gesetz­li­che Kran­ken­kas­sen, Pfle­ge­kas­sen oder Bei­hil­fe­trä­ger bestrit­ten wer­den oder Lei­stun­gen der pri­va­ten Pfle­ge­ver­si­che­rung in Anspruch genom­men werden.

Gekürzt wird das Blin­den­geld zum Bei­spiel bei Lei­stun­gen aus der Pfle­ge­ver­si­che­rung. Oder wenn man in einer Ein­rich­tung wohnt, die von Trä­gern der Sozi­al­ver­si­che­rung geför­dert wird.

Im Regie­rungs­be­zirk Ober­fran­ken erhiel­ten im August 2015 ins­ge­samt 1.183 Per­so­nen Blin­den­geld, davon 548 das vol­le Blin­den­geld und 635 ein gekürztes.

2. Taub­blin­de Men­schen erhal­ten in Bay­ern monat­lich 1.112 €.
Die spe­zi­el­le Lebens­si­tua­ti­on von taub­blin­den Men­schen, die in den Berei­chen Kom­mu­ni­ka­ti­on, Infor­ma­ti­on, Mobi­li­tät und der all­täg­li­chen Lebens­füh­rung auf zahl­rei­che Assi­stenz­lei­stun­gen oder spe­zi­el­le Hilfs­mit­tel ange­wie­sen sind, soll durch ein dop­pel­tes Blin­den­geld berück­sich­tigt werden.

3. Bei Blind­heit wird das Merk­zei­chen Bl im Schwer­be­hin­der­ten­aus­weis zuer­kannt. Das Merk­zei­chen Bl ermög­licht ver­schie­de­ne Nach­teils­aus­glei­che, wie die Frei­fahrt im öffent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehr mit Schwer­be­hin­der­ten­aus­weis und Wert­mar­ke (wird kosten­los aus­ge­stellt), Kraft­fahr­zeug­steu­er­be­frei­ung, einen Pausch­be­trag bei der Ein­kom­men­steu­er wegen außer­ge­wöhn­li­cher Bela­stung in Höhe von 3.700 € u. a.
Außer­dem erhal­ten Blin­de und Seh­be­hin­der­te mit einem Grad der Behin­de­rung (GdB) von min­de­stens 60 wegen der Seh­be­hin­de­rung das Merk­zei­chen RF im Schwer­be­hin­der­ten­aus­weis. Nach dem seit dem 01.01.2013 gel­ten­den Rund­funk­bei­trags­recht wird Per­so­nen mit Merk­zei­chen RF der Rund­funk­bei­trag auf ein Drit­tel ermäßigt.

4. Fer­ner kön­nen Blin­de und Seh­be­hin­der­te, die berufs­tä­tig sind, bzw. deren Arbeit­ge­ber ver­schie­de­ne Lei­stun­gen durch das Inte­gra­ti­ons­amt erhal­ten (Ein­rich­tung spe­zi­el­ler Arbeits­plät­ze, wie z. B. für blin­de Tele­fo­ni­sten, lau­fen­de Lohn­ko­sten­zu­schüs­se etc.). Das Inte­gra­ti­ons­amt ist Teil des Zen­trums Bay­ern Fami­lie und Soziales.

Rat­su­chen­de kön­nen sich an die Regio­nal­stel­le Ober­fran­ken des ZBFS in der Hegel­stra­ße 2 in Bay­reuth (Tel. 0921/605–1) oder am Dienst­ort in Selb (Gebrü­der-Netzsch-Str. 19, Tel. 09287/803–0) wenden.

Zusätz­lich kom­men wir jeden Monat zu einem Sprech­tag in fol­gen­de Städte:

  • Bam­berg (Rat­haus, Max­platz 3),
  • Hof (Bür­ger­zen­trum der Stadt Hof, Karo­li­nen­str. 40)
  • und in den Land­rats­äm­tern Coburg, Forch­heim, Kro­nach, Kulm­bach und Lichtenfels.

Die ein­zel­nen Sprech­tags­ter­mi­ne und wei­te­re Infor­ma­tio­nen fin­den sich im Inter­net unter http://​www​.zbfs​.bay​ern​.de