Semi­nar in Tra­bels­dorf gab Vor­schlä­ge zur Grabgestaltung

„Vorschläge zur Grabgestaltung“ (Quelle: Landratsamt Bamberg)

„Vor­schlä­ge zur Grab­ge­stal­tung“ (Quel­le: Land­rats­amt Bamberg)

Wer regel­mä­ßig das Grab eines Ange­hö­ri­gen pflegt, der weiß: Im bevor­ste­hen­den Okto­ber gibt es auf dem Fried­hof viel zu tun, denn Aller­hei­li­gen und Toten­sonn­tag ste­hen vor der Tür. Zeit, ver­blüh­te Som­mer­blu­men von den Grä­bern zu holen und die­se für den Herbst und den Win­ter schön anzu­le­gen und win­ter­fest zu machen. Zudem tut Gärt­nern der See­le gut. Auf die­se Wei­se hilft die Bepflan­zung und Pfle­ge einer Grab­stät­te, den Ver­lust eines lie­ben Men­schen zu ver­ar­bei­ten. Recht­zei­tig bevor der aus­ge­dien­te Som­mer­flor von den Grab­stel­len abge­räumt wird, ver­an­stal­te­te der Bam­ber­ger Kreis­ver­band für Gar­ten­bau und Lan­des­pfle­ge am 26. Sep­tem­ber das Semi­nar „Vor­schlä­ge zur Grab­ge­stal­tung“ in Trabelsdorf.

13 Teil­neh­mer aus den Obst- und Gar­ten­bau­ver­ei­nen infor­mier­ten sich über Bepflan­zungs­ideen in Theo­rie und Pra­xis. Hubert Han­ke, Ver­suchs­in­ge­nieur und Dozent an der Tech­ni­ker­schu­le der Lan­des­an­stalt für Wein- und Gar­ten­bau in Veits­höch­heim zeig­te den Teil­neh­mern, wie mit ein­fa­chen Mit­teln der Ort der letz­ten Ruhe gestal­tet wer­den kann. Grund­sätz­lich gilt: eine Grab­bepflan­zung soll­te geschmack­voll und nicht zu pfle­ge­auf­wän­dig sein.

Schlicht, schön und ein­fach zu pfle­gen, so sieht die idea­le Gestal­tung aus. Han­ke gab wert­vol­le Tipps zur stand­ort­ge­rech­ten Pflan­zen­wahl und die har­mo­ni­schen Pro­por­tio­nen in der Flä­chen­auf­tei­lung, denn sie sind die bei­den wich­tig­sten Gestal­tungs­kri­te­ri­en. Gezielt aus­ge­wähl­te Gehöl­ze stel­len die Rah­men­be­pflan­zung um das Grab­mal. Den größ­ten Teil der Bepflan­zung bil­den schwach wach­sen­de Pflan­zen als soge­nann­tes Dau­er­grün, um das Grab zu bedecken. Die beson­de­re Berück­sich­ti­gung der Belich­tungs­ver­hält­nis­se bestimmt die Pflan-zen­li­ste. Liegt die Ruhe­stät­te in der vol­len Son­ne, wer­den hit­ze­ver­träg­li­che Son­nen­an­be­ter ver­wen­det. Unter Bäu­men ent­wickeln schat­ten­ver­träg­li­che Grä­ser und Stau­den üppi­ges Grün. Ein wei­te­res Gestal­tungs­kri­te­ri­um sind auf­ein­an­der abge­stimm­te Farb­zu­sam­men­stel­lun­gen und die unter­schied­li­chen Blü­te- und Schmuck­zei­ten der Pflan­zen. Bei sorg­fäl­ti­ger Pflan­zen­aus­wahl und guter Gestal­tung kann ein Grab zehn Jah­re und län­ger ohne Umge­stal­tung unter­hal­ten wer­den. So ange­legt, beschränkt sich die Pfle­ge auf das Gie­ßen an hei­ßen Som­mer­ta­gen, auf den Rück­schnitt der Gehöl­ze und auf das Aus­tau­schen der ein­jäh­ri­gen Blu­men je nach Jahreszeit.

Die Prak­ti­ker unter den Teil­neh­mern kamen am Nach­mit­tag auf ihre Kosten. Vier Bestat­tungs­stel­len auf dem Tra­bels­dor­fer Fried­hof wur­den neu gestal­tet. Kreis­fach­be­ra­te­rin für Gar­ten­kul­tur und Lan­des­pfle­ge Clau­dia Küh­nel lei­te­te die Semi­nar­teil­neh­mer Schritt für Schritt an, eine gelun­gen Gestal­tung einer Begräb­nis­stät­te ent­ste­hen zu las­sen. Mit viel Geschick wur­den ein Urnen­grab, ein Ein­zel­wahl­grab im Halb­schat­ten, ein Fami­li­en­grab im Voll­schat­ten und ein Dop­pel­grab in der vol­len Son­ne bestückt.

Selbst­ver­ständ­lich kann man auch einen Fach­mann mit der Gestal­tung und Pfle­ge eines Gra­bes beauf­tra­gen, denn das ist das Spe­zi­al­ge­biet der Fried­hofs­gärt­ner. Wer wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum The­ma Grabgestaltung/​Grabpflege sucht oder Bil­der der ange­leg­ten Muster­grä­ber sehen möch­te, kann sich auf der Inter­net­sei­te des Kreis­ver­ban­des für Gar­ten­bau und Lan­des­pfle­ge Bam­berg infor­mie­ren: www​.kv​-gar​ten​bau​ver​ei​ne​-bam​berg​.de