Bezirk Ober­fran­ken erster Bezirk im „Fami­li­en­pakt Bayern“ 

Der Bezirk Ober­fran­ken punk­tet nicht nur durch sei­ne Aus­zeich­nung mit dem Zer­ti­fi­kat audit beru­fund­fa­mi­lie, er ist auch der erste der sie­ben Baye­ri­schen Bezir­ke, der dem Fami­li­en­pakt Bay­ern bei­getre­ten ist.

Eine Fami­lie zu grün­den ist nach wie vor zen­tra­ler Wunsch jun­ger Men­schen. Män­ner und Frau­en wol­len aber auch gemein­sam erfolg­reich im Beruf sein. Fami­lie und Beruf nach den eige­nen Vor­stel­lun­gen zu gestal­ten, ist heu­te für vie­le eine Her­aus­for­de­rung und oft auch eine schwer zu über­win­den­de Hürde.

Ver­ein­bar­keit von Fami­lie und Beruf ist für die Per­so­nal­pla­ner beim Bezirk Ober­fran­ken längst ein zen­tra­les Anlie­gen. Die knapp 300 Beschäf­tig­ten pro­fi­tie­ren von den fami­li­en­be­wuss­ten Maß­nah­men der Zert­fi­zie­rung audit beru­fund­fa­mi­lie. Das Ange­bot umfasst aktu­ell fami­li­en­ge­rech­te Arbeits­zeit­mo­del­le mit fle­xi­blen Gleit­zeit- und Teil­zeit­re­ge­lun­gen sowie eine umfas­sen­de Feri­en­be­treu­ung. Bis zur Re-Audi­tie­rung in drei Jah­ren plant der Bezirk die Ein­füh­rung wei­te­rer Mög­lich­kei­ten. So ist bei­spiels­wei­se gera­de eine Pilot­pha­se mit alter­nie­ren­den Wohn­raum­ar­beits­plät­zen angelaufen.

Nun hat der Bezirk Ober­fran­ken sei­ne fami­li­en­freund­li­che Ziel­set­zung durch den Bei­tritt zum Fami­li­en­pakt Bay­ern wei­ter ver­stärkt. Er ist damit erneut Vor­rei­ter der sie­ben Baye­ri­schen Bezirke.

Bay­ern hat bereits heu­te die bun­des­weit höch­ste all­ge­mei­ne Beschäf­ti­gungs­quo­te und die höch­ste Frau­en­er­werbs­quo­te. Nir­gend­wo neh­men mehr Väter Eltern­zeit als in Bay­ern (37 %). Eine fami­li­en­freund­li­che Arbeits­kul­tur steht inzwi­schen an erster Stel­le bei der Ent­schei­dung der Fach­kräf­te für ihren Arbeit­ge­ber. „Fami­li­en­freund­lich­keit ist gera­de für die ober­frän­ki­schen Arbeit­ge­ber ein Schlüs­sel­fak­tor, um auch in Zukunft im Wett­be­werb um die not­wen­di­gen Fach­kräf­te erfolg­reich zu sein“, erklärt Bezirks­tags­prä­si­dent Dr. Gün­ther Denz­ler den Bei­tritt des Bezirks Ober­fran­ken zum Fami­li­en­pakt Bayern.

Die Part­ner im „Fami­li­en­pakt Bay­ern“ haben ein gemein­sa­mes Ziel: Die Lebens­qua­li­tät für Fami­li­en wei­ter aus­zu­bau­en und die Zukunft für den Stand­ort Bay­ern zu ver­bes­sern. Um die­ses Ziel zu errei­chen haben sich die Mit­glie­der auf fünf Maß­nah­men geei­nigt: Struk­tu­rel­le Unter­stüt­zung bei Kin­der­be­treu­ung und Pfle­ge vor­an­trei­ben, die Arbeits­welt an Fami­li­en­be­dürf­nis­se anpas­sen, Zeit in der Fami­lie als Kom­pe­tenz für den Beruf aner­ken­nen sowie Unter­neh­men infor­mie­ren, bera­ten und vernetzen.

„Die Ver­ein­bar­keit kann nur funk­tio­nie­ren wenn die ober­ste Füh­rungs­ebe­ne mit der Per­so­nal­ver­wal­tung hin­ter den Zie­len steht, wenn sie Fami­li­en­in­ter­es­sen zur Chef­sa­che macht. Dies beweist der Bezirk ein­mal mehr durch sei­nen Bei­tritt zum Fami­li­en­pakt Bay­ern“, freut sich Rena­te Rei­chert, enga­gier­te Gleich­stel­lungs­be­auf­trag­te beim Bezirk Oberfranken.

Die Maß­nah­men „Fami­li­en­pakt Bay­ern“ im Überblick

Struk­tu­rel­le Unter­stüt­zung bei Kinderbetreuung

Wesent­li­che Vor­aus­set­zung für eine fami­li­en­freund­li­che Arbeits­welt ist ein bedarfs­ge­rech­tes, qua­li­täts­vol­les und wohn­ort­na­hes Kin­der­be­treu­ungs­an­ge­bot. Der „Fami­li­en­pakt Bay­ern“ wird die bestehen­den Ange­bo­te struk­tu­rell ergän­zen und im Zusam­men­wir­ken mit den jewei­li­gen Ver­ant­wor­tungs­trä­gern Lösun­gen ent­wickeln, auf die sich Eltern und Unter­neh­men in ganz Bay­ern ver­las­sen können.

Struk­tu­rel­le Unter­stüt­zung bei Pflege

Immer mehr Fami­li­en müs­sen auch die Pfle­ge von Ange­hö­ri­gen mit dem Berufs­le­ben ver­ein­ba­ren. Die Pakt­part­ner wol­len die­se wich­ti­ge und oft exi­sten­zi­ell bela­sten­de Auf­ga­be stär­ker in den Vor­der­grund rücken.

Arbeits­welt an Fami­li­en­be­dürf­nis­se anpassen

Neben einer bedarfs­ge­rech­ten Kin­der- und Ange­hö­ri­gen­be­treu­ung hat ein fle­xi­bles, fami­li­en­ge­rech­tes Arbeits­um­feld aus Sicht der Beschäf­tig­ten die größ­te Bedeu­tung für die Ver­ein­bar­keit von Fami­li­en­auf­ga­ben und Beruf. Die Pakt­part­ner wol­len sich daher dafür ein­set­zen, dass dort, wo es die berufs- und bran­chen­spe­zi­fi­schen Rah­men­be­din­gun­gen zulas­sen, stär­ker das Arbeits­er­geb­nis und weni­ger die gelei­stet Arbeits­zeit im Fokus steht. Die­sen Kul­tur­wan­del wird der „Fami­li­en­pakt Bay­ern“ wei­ter voranbringen.

Zeit in der Fami­lie ist Kom­pe­tenz für den Beruf

Wer in der Fami­lie Ver­ant­wor­tung über­nimmt, erwirbt Kom­pe­ten­zen, die auch im Berufs­le­ben hel­fen kön­nen. Erwerbs­tä­ti­ge Eltern oder pfle­gen­de Ange­hö­ri­ge sol­len sicher sein kön­nen, dass Zeit in der Fami­lie und gera­de auch die Redu­zie­rung von Arbeits­zeit in der Gesell­schaft und am Arbeits­platz akzep­tiert wird. Fami­li­en­kom­pe­tenz ist Job-Kompetenz.

Unter­neh­men infor­mie­ren, bera­ten und vernetzen

Die Staats­re­gie­rung wird in Koope­ra­ti­on mit der Wirt­schaft bestehen­de Infor­ma­tio­nen und Ange­bo­te zum The­ma Fami­li­en­freund­lich­keit in einem Online-Por­tal bün­deln, das von der gemein­sa­men Ser­vice­stel­le für Unter­neh­men und Pakt­mit­glie­der betreut wird.
Nähe­re Infor­ma­tio­nen unter www​.bay​ern​.de/​p​o​l​i​t​i​k​/​i​n​i​t​i​a​t​i​v​e​n​/​f​a​m​i​l​i​e​n​p​a​k​t​-​b​a​y​ern

Hin­ter­grund zum Zer­ti­fi­kat audit berufundfamilie

Das Zer­ti­fi­kat audit fami­lie­und­be­ruf wird von der beru­fund­fa­mi­lie gGmbH – eine Initia­ti­ve der Gemein­nüt­zi­gen Her­tie-Stif­tung erteilt. Der Bezirk Ober­fran­ken erhielt es erst­mals im Jahr 2009, als erster der sie­ben baye­ri­schen Bezirke.
Ein­setz­bar in allen Bran­chen und unter­schied­li­chen Betriebs­grö­ßen, erfasst das alle drei Jah­re zu durch­lau­fen­de audit den Sta­tus quo der bereits ange­bo­te­nen Maß­nah­men zur bes­se­ren Balan­ce von Beruf und Fami­lie, ent­wickelt syste­ma­tisch das betriebs­in­di­vi­du­el­le Poten­zi­al und sorgt mit ver­bind­li­chen Ziel­ver­ein­ba­run­gen dafür, dass Fami­li­en­be­wusst­sein in der Unter­neh­mens­kul­tur ver­an­kert wird.

Das Zer­ti­fi­kat zum audit beru­fund­fa­mi­lie dient als Beleg für den erfolg­rei­chen Abschluss die­se Pro­zes­ses und als Qua­li­täts­sie­gel. Das unter der Schirm­herr­schaft der Bun­des­fa­mi­li­en­mi­ni­ste­rin und des Bun­des­wirt­schaft­mi­ni­sters ste­hen­de Audit wird von den füh­ren­den deut­schen Wirt­schafts­ver­bän­den BDA, BDI, DIHK und ZDH empfohlen.

Die prak­ti­sche Umset­zung der Maß­nah­men wird von der beru­fund­fa­mi­lie gGmbH über­prüft. Nach drei Jah­ren kön­nen im Rah­men einer Re-Audi­tie­rung wei­ter­füh­ren­de Zie­le ver­ein­bart wer­den. Nur bei erfolg­rei­cher Re-Audi­tie­rung darf der Arbeit­ge­ber das Zer­ti­fi­kat unver­än­dert weiterführen.

Aktu­ell sind in Deutsch­land ins­ge­samt 1.001 Arbeit­ge­ber nach dem audit beru­fund­fa­mi­lie bzw. audit fami­li­en­ge­rech­te hoch­schu­le zertifiziert.
Nähe­re Infor­ma­tio­nen unter www​.beruf​-und​-fami​lie​.de