Berufs­schu­le II Bam­berg: Flei­scher-Nach­wuchs gesucht

Symbolbild Bildung

Staat­li­che Berufs­schu­le II auf Suche nach der Glücks­zahl 16

In den näch­sten Tagen ent­schei­det es sich, ob an der Staat­li­chen Berufs­schu­le II in Bam­berg wei­ter­hin der Aus­bil­dungs­be­ruf der Flei­scher unter­rich­tet wer­den kann oder ob die Aus­zu­bil­den­den nach Kulm­bach pen­deln müssen.

Für die Ein­gangs­klas­se 2016/17 haben sich bis­her zehn Jugend­li­che ange­mel­det, die ent­we­der Flei­scher oder Fleisch­fach­ver­käu­fer wer­den wol­len, auch zwei Flücht­lin­ge sind inter­es­siert. Damit eine neue Ein­gangs­klas­se gebil­det wer­den kann, sind jedoch min­de­stens 16 Schü­ler not­wen­dig und selbst die­se Zahl ist bereits ein Kompromiss.

„Hin­ter den Kulis­sen haben wir in den letz­ten Wochen und Mona­ten inten­si­ve Gesprä­che geführt, dabei auch neu­ar­ti­ge Koope­ra­ti­ons­mo­del­le geprüft und nun gilt es, noch­mal kräf­tig die Wer­be­trom­mel zu rüh­ren. Die Zeit drängt.“ Mit die­sem Auf­ruf wen­det sich Bam­bergs Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Staats­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml (CSU) nun an die Öffentlichkeit.

„Wir haben in Bam­berg an der Berufs­schu­le II top­mo­der­ne und bestens aus­ge­stat­te­te Räum­lich­kei­ten. Bei der erst letz­tes Jahr abge­schlos­se­nen Gene­ral­sa­nie­rung wur­den allein für den Bereich der Flei­sche­rei 1,27 Mil­lio­nen Euro inve­stiert, damit hier die best­mög­li­che Aus­bil­dung statt­fin­den kann“, wirbt Huml und sie ist nicht alleine.

Auch die Berufs­schu­le preist die Aus­bil­dungs­be­ru­fe Fleischer/​in und Flei­sche­rei-Fach­ver­käu­fer/in auf ihrer Home­page an: „Wer­de Geschmacks­exper­te! Lebe die Tra­di­ti­on! Pack selbst an! Lass die Kas­se klin­geln! Bring dei­ne Ideen ein!“

Trotz grif­fi­ger Slo­gans sind die Aus­bil­dungs­zah­len im Flei­scher­ge­wer­be seit eini­gen Jah­ren stark rück­läu­fig. Zum Ver­gleich: 2011 hat­ten sich in Bam­berg noch 38 Jugend­li­che für den Bereich Flei­sche­rei angemeldet.

Nicht nur in Bam­berg und Ober­fran­ken ist die Zahl der Aus­zu­bil­den­den stark rück­läu­fig, deutsch­land­weit sind die Hand­werks­be­ru­fe Flei­scher aber auch Bäcker bei Jugend­li­chen nicht mehr so beliebt wie frü­her – ein Image­pro­blem, dem das Hand­werk mit Krea­ti­vi­tät begeg­net, damit in die­sen als kri­sen­si­cher gel­ten­den Beru­fen auch in Zukunft genü­gend Fach­kräf­te arbeiten.

„Gera­de die Berufs­grup­pen der Flei­scher und Bäcker ste­hen für unse­re Genuss­re­gi­on Ober­fran­ken und tra­gen wesent­lich zur Lebens­qua­li­tät in unse­rer Regi­on bei“, schließt sich die Schul­lei­te­rin der Staat­li­chen Berufs­schu­le II Bam­berg Ober­stu­di­en­di­rek­to­rin Ruth Bank­mann dem Appell an.