Siche­rer Bade­spaß: DLRG-Kin­der­tag im Gau­stadter Freibad

Vorstellung der DLRG

Vor­stel­lung der DLRG

Nahe­zu täg­lich berich­te­ten die Medi­en in den ver­gan­ge­nen Wochen über Bade­un­fäl­le. Zu vie­le ende­ten tra­gisch, weil das Unglück unbe­merkt geschah oder die Ret­ter nicht recht­zei­tig her­bei­ge­ru­fen wer­den konn­ten. Manch­mal kam die Hil­fe bei­zei­ten – doch immer wie­der gerie­ten auch die Hel­fer selbst in Not.

Gefah­ren recht­zei­tig zu erken­nen, Risi­ken vor­beu­gend zu ver­mei­den, ist daher das Gebot der Stun­de. Die­sem Anlie­gen dient das DLRG-Kin­der­pro­jekt: Alters­ge­recht machen sich Vor- und Grund­schul­kin­der auf spie­le­ri­sche Wei­se mit den Bade­re­geln ver­traut. Dank Unter­stüt­zung des NIVEA-Her­stel­lers Bei­ers­dorf kann die DLRG die Pro­jekt­ta­ge kosten­los anbieten.

Am Sams­tag, 8. August, war der DLRG-Kin­der­tag im Gau­stadter Frei­bad zu Gast. In zwei Grup­pen, je vor- und nach­mit­tags, nah­men knapp 20 Kin­der die Gele­gen­heit wahr. Die Stadt­wer­ke Bam­berg, Betrei­ber des Bades, hat­ten zuvor Unter­stüt­zung bei Bekannt­ma­chung und Anmel­de­for­ma­li­tä­ten geleistet.

Mit wech­seln­den Rol­len bewäl­tig­ten die fünf ehren­amt­lich Akti­ven der Deut­schen Lebens-Ret­tungs-Gesell­schaft die viel­fäl­ti­gen Auf­ga­ben: Der tech­ni­sche Lei­ter des DLRG-Orts­ver­bands Bam­berg – Gau­stadt, Wer­ner Ehr­lich, hat­te den Zelt­pa­vil­lon beim Kreis­ju­gend­ring Bam­berg aus­ge­lie­hen sowie für aus­rei­chend Flüs­sig­keits­nach­schub (Mine­ral­was­ser) Sor­ge getra­gen. Vor allem am Vor­mit­tag hat­ten eini­ge Eltern die Hit­ze und damit den Durst ihrer Kin­der unter­schätzt gehabt. Ret­tungs­schwim­me­rin Rita Stadter-Bönig und Toch­ter Feli­ci­tas Bönig führ­ten durch das Pro­gramm. Ani­ta Schu­rig und Ret­tungs­tau­che­rin Susan­ne Hil­pert faß­ten, wo nötig, an. Sogar die ursprüng­lich nicht vor­ge­se­he­ne Betreu­ung jün­ge­rer Geschwi­ster­kin­der – das Pro­gramm war auf Fünf- bis Zehn­jäh­ri­ge aus­ge­rich­tet – konn­te ange­bo­ten werden.

Schon vor Beginn des eigent­li­chen Pro­gramms war – noch in Anwe­sen­heit der Eltern – der erfor­der­li­che Son­nen­schutz ange­spro­chen wor­den. Neben aus­rei­chen­dem Ein­kre­men gehö­ren hier­zu selbst­ver­ständ­lich ent­spre­chen­de Klei­dung und eine Kopf­be­deckung. Wäh­rend des Pro­gramms wur­de dar­auf geach­tet, dass sich nie­mand lan­ge Zeit unge­schützt der Son­ne aussetzte.

Grund­le­gen­de Ver­hal­tens­re­geln lern­ten die teil­neh­men­den Kin­der durch das getanz­te Bade­re­gel­lied ken­nen: nicht erhitzt ins kal­te Was­ser, son­dern erst abküh­len; als Nicht­schwim­mer nur bis Bauch­na­bel­hö­he hin­ein, so daß der Kopf auch über Was­ser bleibt, wenn man umge­wor­fen wird; weder hung­rig noch sofort nach aus­gie­bi­ger Mahl­zeit baden gehen; bei Gewit­ter sofort aus dem Was­ser heraus!

Anschlie­ßend stell­te das Team die viel­sei­ti­gen Auf­ga­ben der DLRG vor und wies auf die euro­pa­weit gül­ti­ge Not­ruf­num­mer 112 hin – Merk­hil­fe: 1 Mund, 1 Nase, 2 Augen! Sodann ging es auf den wich­ti­gen Unter­schied zwi­schen auf­blas­ba­rem Was­ser­spiel­zeug und Ret­tungs­ge­rä­ten ein. Zur Demon­stra­ti­on lagen Was­ser­ball, ver­schie­de­ne Schwimm­flü­gel, Was­ser­hän­ge­mat­te und ein ech­ter Ret­tungs­ring bereit:

Bei Beschä­di­gung ent­weicht die Luft, die Spiel­ge­rä­te tra­gen nicht mehr. Eini­ge Schwimm­flü­gel­mo­del­le ver­fü­gen noch über eine Kunst­schaum­fül­lung, die einen Rest Auf­trieb gewähr­lei­stet. Doch bringt das nur Sekun­den. Alle die­se Tei­le dür­fen nur unter Auf­sicht in fla­chem Was­ser ver­wen­det werden.

Der Ret­tungs­ring hin­ge­gen ist aus mas­si­vem, schwimm­fä­hi­gem Mate­ri­al her­ge­stellt. Selbst in zer­bro­che­nem Zustand trägt er. Sei­ne Greif­hil­fen ermög­li­chen jeder­zeit siche­res Zufas­sen. Die in nas­sem Zustand glat­ten Spiel­ge­rä­te ermög­li­chen dage­gen kei­nen Halt.

Der zwi­schen­zeit­li­chen Ent­span­nung dien­ten die Bade­re­geln als Aus­mal­vor­la­gen sowie das gemein­schaft­li­che Zusam­men­set­zen des groß­for­ma­ti­gen Puz­zles. Die­ses zeig­te eine Strand­sze­ne, an Hand derer Gefah­ren und rich­ti­ges Ver­hal­ten noch ein­mal aus­führ­lich dis­ku­tiert wur­den. Die Kin­der erkann­ten zudem, daß auch die Strand­wa­che auf dem Turm kei­nen Leicht­sinn recht­fer­tigt. Denn an einem son­ni­gen Tag ist ein­fach zuviel los – der Ret­tungs­schwim­mer kann unmög­lich alles gleich­zei­tig im Blick haben.

Den abschlie­ßen­den Höhe­punkt bil­de­te die Vor­stel­lung des DLRG-Pup­pen­thea­ters: Nob­bi, geführt und gespro­chen von der elf­jäh­ri­gen Feli­ci­tas, einer erfah­re­nen Schwim­me­rin, bringt sei­nen Freund, Ret­tungs­schwim­mer Rudi (Rita Stadter-Bönig), schier zur Ver­zweif­lung: Rudi hat Strand­auf­sicht am Bade­see. Nob­bi, der nicht ein­mal schwim­men kann, läßt sei­nem Unwis­sen und sei­nem Leicht­sinn frei­en Lauf. Doch dank laut­star­ker und enga­gier­ter Hil­fe des Publi­kums gelingt es Rudi, Nob­bi vor den Fol­gen sei­nes Tuns zu bewah­ren. Schluss­end­lich sieht Nob­bi ein, daß er die Bade­re­geln, aber auch das Schwim­men ler­nen sollte.

Zum Ende, nach­dem noch ein­mal zum Bade­re­gel­lied getanzt wor­den war, erhiel­ten alle Teil­neh­mer einen Was­ser­ball sowie eine Urkun­de, der die Bade­re­geln bei­gelegt waren. An die Kin­der appel­lier­ten die DLRG-Akti­ven, die­se Regeln auch mit den Eltern zu bespre­chen und ihnen zu erzäh­len, was sie wäh­rend des DLRG-Kin­der­tags erfah­ren und gelernt haben.