Bam­ber­ger Kes­sel­haus: Aus­stel­lung TRIO4 des BBK Oberfranken

Mittel‑, Ober- und Unter­fran­ken stär­ken die künst­le­ri­sche Prä­senz ihrer drei Regio­nal­ver­bän­de Bil­den­der Künstler/​innen (BBK) durch ein gemein­sa­mes Aus­stel­lungs­for­mat: TRIO

TRIO begann 2013 im Kes­sel­haus Bam­berg, konn­te sich mit zwei wei­te­ren Aus­stel­lun­gen in Nürn­berg und Würz­burg eta­blie­ren und fin­det nach umfang­rei­chen Brand­schutz­maß­nah­men wie­der im Kes­sel­haus als TRIO/4 statt.

Die Wer­ke drei­er Künst­ler aus Ober – Mit­tel- und Unter­fran­ken tre­ten in einen span­nen­den Dia­log mit dem Raum des Kesselhauses.

Jai­me Gajar­do, BBK Ober­fran­ken, füllt mit monu­men­ta­len chi­le­ni­schen Land­schaft­for­ma­tio­nen die bis zu 7 Meter hohen Wän­de des Kes­sel­hau­ses. Ohne jede Staf­fa­ge, frei und men­schen­leer bau­en sich sei­ne eigen­wil­li­gen fla­chen Set­zun­gen der Far­ben zum Motiv auf, aus­ge­rich­tet auf einen tie­fen Hori­zont unter dra­ma­ti­schen Himmeln.

Mit der star­ken Prä­senz des ehe­ma­li­gen Kok­strich­ters aus Beton inter­agiert Chri­sti­ne Wehe-Bam­ber­ger, BBK Unter­fran­ken. Ihre Instal­la­ti­on heißt „Euro­pas Frau­en 2015 – „Frei­lich lieb“. 206 schwar­ze Nylon­strumpf­ho­sen, im Schritt mit Per­len bestickt, sind mit einer Fuß­spit­ze am Trich­ter­rand und an Beton­pfei­lern befe­stigt, mit der ande­ren an einem Kin­der­wa­gen. Die Posi­ti­on des Wagens wird von der Zug­kraft der Strumpf­ho­sen und von deren Befe­sti­gungs­punk­ten im Raum besrimmt. „Frei­lich lieb“ ist allen Frau­en gewid­met, die sich ent­schei­den müs­sen: für Kind oder Beruf oder für beides?

Beton und unver­putz­te Wän­de ver­lei­hen dem Kes­sel­haus sei­nen rohen Charme. Beton ist zugleich die Basis für Franz Ulrich Janetz­kos stets ins prom­te Gegen­teil gewen­de­te Welt. In sei­nen Klein­pla­sti­ken trügt nicht der Schein, viel­mehr das Sein sel­ber. Und in ihr bestimmt nicht die Wirk­lich­keit das Bewusst­sein, son­dern das Spiel mit den Mög­lich­kei­ten. Leicht ist hier schwer was – und umge­kehrt. Franz Ulrich Janetz­ko ver­tritt den BBK Mittelfranken.

Chri­sti­ne Wehe-Bam­ber­ger stu­dier­te Kunst und Kunst­ge­schich­te in Mainz. Sie dozier­te an der Aka­de­mie für Freie Gestal­tung in Würz­burg und unter­rich­tet am Gym­na­si­um Bad Königs­ho­fen, wo sie wohnt, arbei­tet und auch poli­tisch aktiv ist. Das Reper­toire von ihr ange­wand­ter künst­le­ri­scher Tech­ni­ken ist beacht­lich. Vie­le Arbei­ten sind gesell­schafts­kri­tisch und inter­kul­tu­rell angelegt.

Franz Ulrich Janetz­ko könn­te man von der Aus­bil­dung her als „Auto­di­dak­ten“ bezeich­nen, wäre da nicht sein pro­fes­sio­nel­ler künst­le­ri­scher Wer­de­gang. Wer ihn in sei­nem Ate­lier in Fürth besucht, freut sich über die Viel­falt sei­ner Arbei­ten und Charme und Humor , den sie aus­strah­len – eine Mei­ster­lei­stung ob Janetz­kos Lieb­lings­ma­te­ri­al und –tech­nik: Beton und Betonguß.

Jai­me Gajar­do ist der Jüng­ste des Tri­os. Er stu­dier­te Kunst in Val­pa­rai­so, Chi­le, und hat vor kur­zem ein wei­te­res Stu­di­um an der Aka­de­mie der Bil­den­den Kün­ste, Mün­chen, been­det. Sein Aus­stel­lungs- und Sti­pen­di­en­re­per­toire ist beacht­lich. Mit sei­ner aus Bam­berg kom­men­den Frau, eben­falls Kunst­stu­den­tin, wird er bald in Bam­berg ansäs­sig wer­den und die hie­si­ge Kunst- und Kul­tur­land­schaft bereichern.

  • Dau­er: 15.8.–13.9.2015
  • Öff­nungs­zei­ten: Frei­tag 15–18 Uhr Sams­tag & Sonn­tag 11–18 Uhr
  • Aus­stel­lungs­er­öff­nung: Frei­tag, 14.8.2015, um 19 Uhr
    • Gruß­wort der Stadt Bam­berg: Bür­ger­mei­ster Dr. Chri­sti­an Lange
    • Kur­ze Rede­bei­trä­ge der Vor­stän­de der drei frän­ki­schen BBKs: 
      • Unter­fran­ken: Dierk Berthel
      • Mit­tel­fran­ken: Hel­ge Wütscher
      • Ober­fran­ken: Ger­hard Schlötzer

Kunst­raum Kes­sel­haus, Unte­re Sand­stra­ße 42, Ein­gang am Lein­ritt, 96049 Bam­berg, www​.bbk​-bay​ern​.de/​obf, oberfranken@​bbk-​bayern.​de