Rich­ti­ger Umgang mit Wespen

War­um Wes­pen jetzt wie­der beson­ders lästig wer­den – – LBV gibt hilf­rei­che Tipps zum kor­rek­ten Umgang –- Kein Grund zur Panik

Der bis­her hei­ße und trocke­ne Som­mer war ide­al für die Ent­wick­lung von Insek­ten. Der­zeit wer­den auch Wes­pen wie­der ver­mehrt von Obst­ku­chen, Saft und Eis ange­lockt. Der Genuss von süßen Spei­sen unter frei­em Him­mel wird des­halb schnell unan­ge­nehm. Doch die Begeg­nung mit den unge­be­te­nen, gelb-schwar­zen Gästen ist noch längst kein Grund zur Panik. Der Lan­des­bund für Vogel­schutz (LBV) gibt hilf­rei­che Tipps, wie man sich bei Wes­pen­be­such rich­tig ver­hält und sich effek­tiv vor Sti­chen schüt­zen kann.

Mit Beginn des Hoch­som­mers wer­den Wes­pen wie­der beson­ders auf­dring­lich. Bis­her benö­tig­ten sie nur Eiweiß zur Auf­zucht ihrer Lar­ven. Jetzt erschei­nen sie uns lästig, da sie nun gezielt nach Zucker suchen und Nah­rungs­mit­tel anflie­gen. „Wes­pen sind beson­ders hart­näckig, wenn sie ihre Leib­spei­se vor sich haben und hung­rig sind“, erklärt LBV-Bio­lo­ge Alf Pil­le. Doch vie­le ver­meint­li­che Tricks um Wes­pen dau­er­haft fern­zu­hal­ten, wie Kup­fer­mün­zen auf den Tisch zu legen, sind nutz­los. „Fang­fal­len oder Ablenk­füt­tern haben sogar einen nega­ti­ven Ein­fluss, da noch mehr Tie­re ange­lockt wer­den“, so der Biologe.

Kom­men einem Wes­pen und Hor­nis­sen zu nahe, gilt es am besten die Ruhe zu bewah­ren. „Hek­ti­sche oder pani­sche Bewe­gun­gen soll­ten in der Nähe der gelb-schwarz-gestreif­ten Tief­flie­ger ver­mie­den wer­den“, rät Alf Pil­le. „Und auf kei­nen Fall die Wes­pe anzu­pu­sten.“ Das Koh­len­di­oxid in der Atem­luft ist ein Alarm­si­gnal für die Tie­re ist und ver­setzt sie in Angriffs­stel­lung. Nor­ma­ler­wei­se reagie­ren Wes­pen bei der Nah­rungs­su­che nicht aggres­siv. Sie weh­ren sich erst, wenn sie sich bedroht fühlen.

Um unlieb­sa­me Zwi­schen­fäl­le zu ver­hin­dern, hel­fen ein­fa­che Ver­hal­tens­re­geln: Decken Sie Lebens­mit­tel und Geträn­ke im Frei­en ab und räu­men Sie alle Reste nach der Grill­par­ty sofort wie­der weg. „Wich­tig ist es auch, Kin­der mit Stroh­halm trin­ken zu las­sen und ihnen nach dem Essen das Gesicht und die Hän­de abzu­wi­schen, um die Wes­pen nicht anzu­locken“, so der Bio­lo­ge. Wes­pen kön­nen zudem von Gerü­chen wie duf­ten­dem Par­füm, Cremes und Holz­mö­bel­po­li­tur ange­zo­gen wer­den. Aber auch bunt geblüm­te Klei­dung hat für sie ihren Reiz. Wei­ter­hin soll­te man immer den Müll­ei­mer und Kom­post abge­deckt hal­ten. „Beson­ders bei Gewit­ter oder zum Ende der Flug­zeit steigt bei vie­len Wes­pen die Auf­dring­lich­keit. Dann geht man ihnen am besten aus dem Weg.“

Was vie­le Men­schen nicht wis­sen: Ein Wes­pen­volk lebt nur vom Früh­jahr bis zum Herbst. „Zwi­schen August und Okto­ber stirbt der gesam­te Wes­pen­staat ab, nur die begat­te­ten Jung­kö­ni­gin­nen über­le­ben und suchen sich einen Unter­schlupf für den Win­ter“, erklärt der Natur­schüt­zer. So lan­ge soll­te man auch mit der Besei­ti­gung von Wes­pen­ne­stern war­ten. Nester dür­fen weder zer­stört noch ohne Geneh­mi­gung ent­fernt wer­den, da sie durch das Bun­des­na­tur­schutz­ge­setzt geschützt sind. Bei einer not­wen­di­gen Besei­ti­gung hel­fen Fach­leu­te wie die Unte­re Naturschutzbehörde.

Damit Wes­pen nicht unge­be­ten in die Woh­nung flie­gen, hilft auch ein Flie­gen­git­ter an Fen­stern und Türen (Maschen­wei­te klei­ner als drei Mil­li­me­ter). Auch eine Raum­schleu­se, wie zum Bei­spiel ein Vor­hang nach der Ein­gangs­tü­re, ist nütz­lich. Übri­gens ist Wes­pe nicht gleich Wes­pe. Ledig­lich zwei der in Deutsch­land ins­ge­samt neun sozia­len Wes­pen­ar­ten, die Gemei­ne Wes­pe und die Deut­sche Wes­pe, sor­gen für den schlech­ten Ruf der Fluginsekten.

Mehr Infos und eine kosten­lo­se Bro­schü­re auch unter www​.lbv​.de/​w​e​s​pen