Natur­schutz: „Run­der Tisch“ im Land­rats­amt Forchheim

Gemein­sa­me Pres­se­mit­tei­lung des Land­rats und des Bun­des Natur­schutz (BN) zum Run­den Tisch des Land­rats mit dem BN am 14.7.2015 im Land­rats­amt Forchheim

In der Gemein­de Egloff­stein gibt es Über­le­gun­gen zur Aus­wei­tung der Was­ser­kraft­nut­zung für die Strom­ge­win­nung. Der BUND Natur­schutz befürch­tet, dass ins­be­son­de­re bei einem Pro­jekt mit erheb­li­cher neu­er Auf­stau­ung der Tru­bach beträcht­li­che öko­lo­gi­sche Schä­den am Gewäs­ser auf­tre­ten wer­den. Die Posi­ti­on des Land­rats­amts wird durch die Unte­re Natur­schutz­be­hör­de erklärt. Die­se hat dazu schon eine Vor­anfra­ge beant­wor­tet und nega­tiv beschie­den. Die Nut­zung rege­ne­ra­ti­ver Ener­gie­quel­len ist im Prin­zip posi­tiv zu sehen, wobei hier aber die damit ver­bun­de­ne nega­ti­ve Aus­wir­kung auf den öko­lo­gi­schen Gewäs­ser­zu­stand aus­schlag­ge­bend ist. Es wird dar­auf hin­ge­wie­sen, dass wei­te­re Fach­be­hör­den aus ihrer jewei­li­gen Sicht gleich­lau­ten­de Ent­schei­dun­gen getrof­fen haben. Dies steht in Ein­klang mit der in Kraft befind­li­chen Euro­päi­schen Was­ser­rah­men­richt­li­nie (WRRL).

Streu­obst­wie­sen bil­den einen cha­rak­te­ri­sti­schen Bestand­teil der frän­ki­schen Kul­tur­land­schaft. Lei­der ist die ursprüng­li­che Bestim­mung der Anla­gen, die pro­fi­ta­ble Gewin­nung von Obst, häu­fig nicht mehr wirt­schaft­lich umsetz­bar, was immer wie­der Grün­de zur Stilllegung bzw. Besei­ti­gung sol­cher Anla­gen und der dar­aus resul­tie­ren­den Ver­ar­mung der Kul­tur­land­schaft lie­fert. Der BUND Natur­schutz sieht die­se Ent­wick­lung mit Besorg­nis und schlägt vor, den Bestand zu erfas­sen und zu meh­ren. Ins­be­son­de­re inter­es­sie­ren die von Gemein­den in Zusam­men­hang mit Bau­vor­ha­ben aus­ge­wie­se­nen öko­lo­gi­schen Aus­gleichs­flä­chen in Form von Streu­obst­wie­sen. Ein Pro­blem ist die feh­len­de Pfle­ge der­sel­ben, wozu die anle­gen­de Behör­de eigent­lich ver­pflich­tet ist. Anhand von eini­gen gelun­ge­nen Bei­spie­len, wo von Gemein­den Bür­ger ins Boot geholt wur­den, wird klar, dass dies ein Weg sein kann, die Ver­ar­mung der Land­schaft auf­zu­hal­ten. Es wird daher vor­ge­schla­gen, dass Gemein­den wei­ter­hin Streu­obst­wie­sen aus­wei­sen, die dann mit Bür­ger­be­tei­li­gung betrie­ben wer­den. Ein För­der­kon­zept zur Anle­gung von sol­chen Bür­ger-Streu­obst­wie­sen wird vom Amt aus­ge­lo­tet. Grund­sätz­lich soll­te die Ver­wer­tung von Obst aus Streu­obst­be­stän­den in der Ver­mark­tungs­schie­ne eine bes­se­re Wert­schät­zung erfah­ren, um die Erzeu­ger für ihre Arbeit zu belohnen.

Teil­neh­mer:

  • LRA: Land­rat Dr. Her­mann Ulm, Herr Unk­roth, Frau Lämm­lein, Herr Mohr
  • BN: Dr. Ulrich Buch­holz, Dr. Oeh­me, Herr Zöbelein
  • LBV: Herr Schmitt
  • NSW: Gun­ter Brokt

Bear­bei­ter: Fried­rich Oehme