Stadt­wer­ke Bay­reuth rut­schen ins Minus

Unterm Strich steht für die Stadt­wer­ke Bay­reuth für das Jahr 2014 ein Minus in Höhe von rund 900.000 Euro. Laut Geschäfts­füh­rer Jür­gen Bay­er sind vor allem drei Grün­de für das nega­ti­ve Ergeb­nis verantwortlich. 

Die Stadt­wer­ke Bay­reuth haben ein schwie­ri­ges Jahr 2014 hin­ter sich. Im Ver­gleich zum Vor­jahr sank der Umsatz des Kon­zerns um 1,3 Pro­zent auf nun­mehr 126,7 Mil­lio­nen Euro. Beim Gesamt­ergeb­nis steht für das Jahr 2014 ein Ver­lust in Höhe von cir­ca 900.000 Euro zu Buche. Noch im Jahr 2013 erwirt­schaf­te­ten die Stadt­wer­ke Bay­reuth 1,5 Mil­lio­nen Euro Gewinn. In die­sen Zah­len spie­gelt sich das für alle deut­schen Stadt­wer­ke schwie­ri­ge Jahr 2014 wider. Das nach Anga­ben des Deut­schen Wet­ter­dien­stes (DWD) wärm­ste Jahr seit dem Beginn der Wet­ter­auf­zeich­nun­gen hat bei den Stadt­wer­ken Bay­reuth zu deut­li­chen Ein­nah­me­rück­gän­gen beim Gas- und Wär­me­ver­kauf geführt. Nach Anga­ben des Unter­neh­mens ver­kauf­ten die Stadt­wer­ke im Jahr 2014 knapp zehn Pro­zent weni­ger Gas als noch im Jahr davor.

Für das durch­wach­se­ne Jah­res­er­geb­nis waren aber nicht nur die mil­den Tem­pe­ra­tu­ren ver­ant­wort­lich. Hin­zu kam eine Son­der­be­la­stung aus bilan­zi­el­len Vor­ga­ben in der Spar­te Stra­ßen­be­leuch­tung, die mit 850.000 Euro ins Kon­tor schlug. Ein wei­te­rer Son­der­ef­fekt: Der Ver­kehrs­ver­bund Groß­raum Nürn­berg (VGN) for­der­te rund 600.000 Euro von den Stadt­wer­ken Bay­reuth zurück. Grund dafür ist der ver­än­der­te Ver­tei­lungs­schlüs­sel, nach dem die Ein­nah­men an die VGN-Gesell­schaf­ter aus­ge­schüt­tet wer­den. Erge­ben Fahr­gast­zäh­lun­gen und ‑befra­gun­gen eine Ände­rung die­ses Schlüs­sels, kommt es zu nach­träg­li­chen Aus­zah­lun­gen oder – wie im Fall der Stadt­wer­ke Bay­reuth – zu Rückforderungen.

Wei­chen für die Zukunft gestellt

Trotz des schwie­ri­gen Geschäfts­jah­res haben die Stadt­wer­ke laut Geschäfts­füh­rer Jür­gen Bay­er „wich­ti­ge Wei­chen für die Zukunft“ gestellt. Höhe­punk­te waren sei­ner Ansicht nach die Betei­li­gung des Unter­neh­mens am Wind­park im Lin­den­hard­ter Forst und der Aus­bau des Bay­reu­ther Fern­wär­me­net­zes. „Durch die­se Ent­schei­dun­gen kön­nen wir nun bis zu 3300 Haus­hal­te mit Öko­strom und 200 wei­te­re mit nach­hal­ti­ger Wär­me ver­sor­gen“, betont Bay­er. „Dadurch haben wir uns eine öko­lo­gisch und öko­no­misch sinn­vol­le Ein­nah­me­quel­le gesi­chert.“ Ins­ge­samt haben die Stadt­wer­ke Bay­reuth im Jahr 2014 rund 9,2 Mil­lio­nen Euro inve­stiert. In den kom­men­den Jah­ren sol­len vor allem die Berei­che Fern­wär­me und Con­trac­ting für Zuwäch­se sor­gen. Dabei hel­fen soll die Mar­ken­neu­aus­rich­tung des Unter­neh­mens, in deren Zuge der Kon­zern wie­der unter der Dach­mar­ke Stadt­wer­ke Bay­reuth fir­miert. Teil die­ses Kon­zepts: ein ver­bes­ser­ter Kun­den­ser­vice und neue Ange­bo­te, wie bei­spiels­wei­se Öko­strom für alle Kun­den – ohne Aufpreis.

Ange­sichts des Ergeb­nis­ses für das Jahr 2014 warnt Jür­gen Bay­er vor über­zo­ge­ner Angst: „In mei­nen fünf Jah­ren bei den Stadt­wer­ken ist das der erste Ver­lust, den das Unter­neh­men aus­wei­sen muss. Schon im kom­men­den Jahr rech­ne ich wie­der mit einer schwar­zen Zahl.“ Aus­ge­schlos­sen sei aller­dings, dass die Stadt­wer­ke hohe Aus­ga­ben wie bei­spiels­wei­se für die Sanie­rung der Stadt­hal­len-Tief­ga­ra­ge allein stem­men kön­nen. „Die Sanie­rung wird gut 8 Mil­lio­nen Euro kosten und wei­te­re Aus­ga­ben in Mil­lio­nen­hö­he war­ten in unse­ren ande­ren Park­be­trie­ben auf uns. Das zah­len wir nicht ein­fach aus der Por­to­kas­se – wir brau­chen hier die Unter­stüt­zung der Stadt. Unse­re Gewin­ne der Ener­gie­spar­te müs­sen die Ver­lu­ste der Park­be­trie­be, des öffent­li­chen Nah­ver­kehrs und der Bäder tra­gen. Die­se Auf­ga­be wird für uns zuneh­mend schwerer.“

Über die Stadt­wer­ke Bayreuth:

Die Stadt­wer­ke Bay­reuth bie­ten Strom, Gas, Fern­wär­me und Ener­gie-Con­trac­ting an. Dane­ben belie­fern die Stadt­wer­ke ihre Kun­den in und um Bay­reuth jedes Jahr mit rund fünf Mil­li­ar­den Litern Trink­was­ser und beför­dern all­jähr­lich etwa acht Mil­lio­nen Fahr­gä­ste durch den Bus­ver­kehr im Stadt­ge­biet. Zudem betreibt das Unter­neh­men meh­re­re Tief­ga­ra­gen, Park­plät­ze sowie ein Park­haus. Die Lohen­grin Ther­me, das Stadt­bad, das Kreuz­stein­bad und das Frei­luft­bad Bür­ger­reuth gehö­ren eben­falls zum Port­fo­lio. Die Stadt­wer­ke Bay­reuth beschäf­ti­gen rund 400 Mit­ar­bei­ter und erwirt­schaf­te­ten im Jahr 2014 einen Umsatz in Höhe von knapp 127 Mil­lio­nen Euro. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen fin­den Sie unter www​.stadt​wer​ke​-bay​reuth​.de.