Vor­trag in Bam­berg zum The­ma „Der Fall Döb­lin und die reli­giö­se Lite­ra­tur im Nachkriegsdeutschland“

Symbolbild Bildung

Das Jüdi­sche Lehr­haus Bam­berg in Koope­ra­ti­on mit der Wil­ly-Aron Gesell­schaft Bam­berg laden ein zu einem Vor­trag von Prof. Dr. Chri­stoph Bart­sche­rer: „Ein Skan­dal und sei­ne Fol­gen – Der Fall Döb­lin und die reli­giö­se Lite­ra­tur im Nachkriegsdeutschland“

Am 14. August 1943 hielt der Dich­ter Alfred Döb­lin anläss­lich sei­nes 65. Geburts­tags – vor der gesam­ten lite­ra­ri­schen Pro­mi­nenz des kali­for­ni­schen Exils – eine Rede, in der er sich öffent­lich zu Gott als einer real exi­stie­ren­den und einer per­so­nal erfahr­ba­ren Kraft bekann­te. Die Rede, die Döb­lin damals hielt, ist im Wort­laut nicht erhal­ten, aber ihre Wir­kung ist gut doku­men­tiert. Sie muss so schockie­rend gewe­sen sein, dass sich Tho­mas Mann und Ber­tolt Brecht sowie spä­ter Gott­fried Benn genö­tigt sahen, harsch dar­auf zu reagie­ren. Und zwar in Form von Äuße­run­gen und Argu­men­ten, die sogleich die Debat­te über die Mög­lich­kei­ten reli­giö­ser Lite­ra­tur in Deutsch­land nach dem Zwei­ten Welt­krieg anhei­zen und wesent­lich zu einem Ablö­sungs- und Ent­frem­dungs­pro­zess zwi­schen Kunst und Ästhe­tik füh­ren soll­ten. Der Vor­trag geht dem nach und wid­met sich dem wech­sel­sei­ti­gen, oft­mals span­nungs­ge­la­de­nen Ein­fluss zwi­schen Iden­ti­täts- und (reli­giö­ser) Sinn­fin­dung einer­seits und lite­ra­ri­schem Schaf­fen in den Jah­ren nach der Shoa andererseits.

Prof. Dr. Chri­stoph Bart­sche­rer ist Lehr­be­auf­trag­ter am Lehr­stuhl für Neue­re Deut­sche Lite­ra­tur­wis­sen­schaft der Katho­li­schen Uni­ver­si­tät Eichstätt-Ingolstadt.
Vita: http://​www​.ku​.de/​s​l​f​/​g​e​r​m​a​n​i​s​t​i​k​/​d​e​u​t​s​c​h​l​i​t​w​i​/​p​e​r​s​o​n​e​n​/​c​h​r​i​s​t​o​p​h​-​b​a​r​t​s​c​h​e​r​er/

Ort: Jüdi­sches Lehr­haus Bam­berg, Wil­ly-Les­sing-Str. 7a, 96047 Bam­berg, 16. Juli 2015 um 19.00 Uhr. Der Vor­trag fin­det im Erd­ge­schoß, im Wil­ly-Les­sing-Gemein­de­saal, statt. Der Ein­tritt ist frei. Wir bit­ten Sie, bei einer evtl. Per­so­nen­kon­trol­le, Ihren Per­so­nal­aus­weis vor­zu­zei­gen. Danke.

Der Zugang ist bar­rie­re­frei, Per­so­nen­hör­an­la­ge vorhanden.