Theo­lo­gi­scher Som­mer an der Bay­reu­ther Stadtkirche

Symbolbild Religion

Im Rah­men des Theo­lo­gi­schen Som­mer an der Stadt­kir­che bie­tet das EBW in Koope­ra­ti­on mit der Stadt­kir­che einen Vor­trag zum Thema:

Das into­le­ran­te Erbe der Reformation

Don­ners­tag, 25.06.2015, 19.30 Uhr in der Stadtkirche

Refe­ren­tin: Sr.Dr.Nicole Gro­cho­wi­na, Histo­ri­ke­rin, Uni­ver­si­tät Erlangen,Communität Chri­stus­bru­der­schaft Selbitz

Mar­tin Luther, das Mark­gra­fen­tum Bran­den­burg-Bay­reuth und die Wiedertäufer

Im Juni 1531 rie­ten Nürn­ber­ger Theo­lo­gen und Juri­sten in einem Gut­ach­ten über die Bai­er­s­dor­fer „Wie­der­täu­fer“, Mar­tin Luther anzu­fra­gen, wie es in der Regi­on mit der Bestra­fung der „Wie­der­täu­fer“ gehal­ten wer­den sol­le. Dies schien ihr letz­ter Aus­weg zu sein, nach­dem sie zuvor zahl­rei­che Mög­lich­kei­ten von Unter­rich­tung bis Todes­stra­fe aus­ge­lo­tet hatten.

Mar­tin Luther galt nicht nur den Nürn­ber­gern, son­dern auch den Mark­gra­fen von Bran­den­burg-Bay­reuth als Ori­en­tie­rung – und so ist davon aus­zu­ge­hen, dass sie des­sen Umgang mit Ket­zern, „Wie­der­täu­fern“ und ande­ren „Sek­ten“ im Alten Reich auf­merk­sam ver­folg­ten. Ob sie dabei aber auch sei­ne Wand­lung von einer offe­nen (Unter­richt) zu einer dezi­diert into­le­ran­ten (Todes­stra­fe) Hal­tung mit­mach­ten oder dar­an fest­hiel­ten, „freund­lich“ mit Anders­den­ken­den umzu­ge­hen, soll beim Blick auf Gut­ach­ten von Theo­lo­gen und Juri­sten, Man­da­te, Kir­chen­ord­nun­gen und kon­kre­te Aus­ein­an­der­set­zun­gen mit Täu­fern her­aus­ge­ar­bei­tet wer­den. Dabei sind die ein­zel­nen Schrit­te und Ent­schei­dun­gen, die in der Regi­on getrof­fen wur­den, immer mit Luthers Hal­tung abzu­glei­chen, um so am Ende nach­zu­wei­sen, dass sowohl im Mark­graf­t­um als auch bei Luther eine höchst ambi­va­len­te Hal­tung gegen­über den „Wie­der­täu­fern“ auf­leuch­tet, wenn sich auch ein­zel­ne Posi­tio­nen in ihrer Radi­ka­li­tät unterscheiden.