Erz­bi­schof Schick fei­er­te 40. Prie­ster­ju­bi­lä­um: „Gott hat mich auf Flü­geln getragen“

Symbolbild Religion
Erzbischof Schick feierte 40. Priesterjubiläum. Foto: Pressestelle Erzbistum Bamberg/Hendrik Steffens

Erz­bi­schof Schick fei­er­te 40. Prie­ster­ju­bi­lä­um. Foto: Pres­se­stel­le Erz­bis­tum Bamberg/​Hendrik Steffens

Liste aller Bam­ber­ger Bischö­fe auf Stein­ta­feln im Dom enthüllt

(bbk) Mit einem fest­li­chen Got­tes­dienst im Bam­ber­ger Dom hat Erz­bi­schof Lud­wig Schick am Mon­tag­abend sein 40. Prie­ster­ju­bi­lä­um gefei­ert. Die 40 Jah­re sei­en wie im Flug ver­gan­gen, sag­te Schick: „Gott hat mich auf Flü­geln getra­gen.“ Zu den Ehren­gä­sten zähl­ten Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke, Land­rat Johann Kalb und Innen­mi­ni­ster Joa­chim Herrmann.

In sei­ner Fest­pre­digt wies Weih­bi­schof Her­wig Gös­sl auf die Span­nung hin, die ein Prie­ster, genau­so ein Erz­bi­schof, aus­hal­ten müs­se: Er sei hin und her­ge­ris­sen zwi­schen der sicht­ba­ren und der jen­sei­ti­gen Welt, wobei immer die Gefahr bestehe, die­se Span­nung ein­sei­tig auf­zu­lö­sen. Eben­so bestehe die Span­nung zwi­schen dem hohen Anspruch und der geleb­ten Wirk­lich­keit des Chri­sten­tums. So man­cher Prie­ster füh­le sich heu­te zer­ris­sen in sei­ner Posi­ti­on. Ein Prie­ster müs­se schon in der Aus­bil­dung ler­nen, Span­nun­gen aus­zu­hal­ten, die momen­tan nicht lös­bar sei­en, so schwer und unbe­quem das auch erschei­nen möge. Die­se Auf­ga­be sei aus eige­ner Kraft nicht zu bewäl­ti­gen, son­dern kön­ne nur mit Got­tes Hil­fe ange­gan­gen wer­den, so Weih­bi­schof Gössl.

Im Rah­men des Pon­ti­fi­kal­am­tes wur­den im Nord­quer­haus des Doms an der West­kryp­ta drei Stein­ta­feln ent­hüllt, die eine Liste aller Bam­ber­ger Bischö­fe ent­hal­ten. Die Dom­bau­hüt­te hat­te in den ver­gan­ge­nen Mona­ten die Namen sämt­li­cher Inha­ber des Bam­ber­ger Bischofs­stuhls seit der Grün­dung des Bis­tums 1007 in Stein ein­ge­mei­ßelt – vom ersten Bischof Eber­hard über sei­nen Nach­fol­ger Suid­ger, den spä­te­ren Papst Cle­mens II., und den hei­li­gen Bis­tums­pa­tron Otto bis zum der­zei­ti­gen Amtsinhaber.

Dom­de­kan Hubert Schiepek über­reich­te für das Dom­ka­pi­tel dem Jubi­lar das erste Exem­plar der Neu­auf­la­ge des Buches „Die Erz­bi­schö­fe von Bam­berg“, in dem erst­mals auch ein Bei­trag über Schick sowie ein Arti­kel über das Bischofs­haus und über das Amt des Erz­bi­schofs ent­hal­ten sind. Es wur­de her­aus­ge­ge­ben von Archiv­di­rek­tor Andre­as Höl­scher und Dom­ka­pi­tu­lar Nor­bert Jung. Es han­delt sich um die erwei­ter­te, aktua­li­sier­te und voll­stän­dig über­ar­bei­te­te Neu­auf­la­ge des 1997 erschie­ne­nen Ban­des „Die Bam­ber­ger Erz­bi­schö­fe. Lebens­bil­der“, der jedoch seit etli­chen Jah­ren ver­grif­fen war. Für die vor­lie­gen­de Neu­be­ar­bei­tung wur­den die ein­zel­nen Lebens­bil­der durch die Autoren bear­bei­tet, auf einen aktu­el­len Stand gebracht und ergänzt. Wei­ter­hin über­reich­te Schiepek das erste Exem­plar des Buches „Hört auf Eure Beru­fung!“, das 20 Anspra­chen ent­hält, die Erz­bi­schof Schick in sei­ner Amts­zeit bei Prie­ster­wei­hen gehal­ten hat.

Erz­bi­schof Schick dank­te Gott und allen Weg­be­glei­tern sei­ner Prie­ster­zeit. Sei­ne Auf­ga­be habe ihn stets gefor­dert, aber nie über­for­dert. Nie­mals habe er sich ein Amt aus­ge­sucht, alle Auf­ga­ben sei­en ihm auf­ge­tra­gen wor­den oder auf ihn zuge­kom­men. Selbst­kri­tisch zitier­te Schick das Stutt­gar­ter Schuld­be­kennt­nis der evan­ge­li­schen Kir­che, des­sen Wor­te er sich zu eigen mach­te: „Wir kla­gen uns an, dass wir nicht muti­ger bekannt, nicht treu­er gebe­tet, nicht fröh­li­cher geglaubt und nicht bren­nen­der geliebt haben.“ Die Gläu­bi­gen bat er um das „Almo­sen des Gebets“.

Lud­wig Schick wur­de am 22. Sep­tem­ber 1949 im hes­si­schen Mar­burg gebo­ren. Sei­ne phi­lo­so­phisch-theo­lo­gi­schen Stu­di­en absol­vier­te er in Ful­da und Würz­burg. Am 15. Juni 1975 wur­de er in Ful­da zum Prie­ster geweiht und war dann Kaplan in Neu­hof (Kreis Ful­da). Fünf Jah­re spä­ter pro­mo­vier­te er an der Päpst­li­chen Uni­ver­si­tät Gre­go­ria­na in Rom. Von 1981 an lehr­te Schick an der Theo­lo­gi­schen Fakul­tät Ful­da und am Katho­li­schen Semi­nar an der Phil­ipps-Uni­ver­si­tät Mar­burg Kir­chen­recht, von 1985 bis 2002 war er Lehr­stuhl­in­ha­ber für Kir­chen­recht an der Theo­lo­gi­schen Fakul­tät Ful­da. 1987 wur­de Schick ins Dom­ka­pi­tel von Ful­da beru­fen, drei Jah­re spä­ter folg­te die Ernen­nung zum stell­ver­tre­ten­den Gene­ral­vi­kar. Bischof Johan­nes Dyba ernann­te Schick am 1. Sep­tem­ber 1995 zum Gene­ral­vi­kar des Bis­tums Ful­da. Es folg­te am 20. Mai 1998 die Ernen­nung zum Weih­bi­schof von Ful­da durch Papst Johan­nes Paul II. Am 28. Juni 2002 wur­de er zum Erz­bi­schof von Bam­berg ernannt und am 21. Sep­tem­ber 2002 fei­er­lich eingeführt.

Seit Sep­tem­ber 2006 ist Schick Vor­sit­zen­der der Kom­mis­si­on Welt­kir­che der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz. Zudem ist er seit 2001 Beauf­trag­ter der Bischofs­kon­fe­renz für die Männerseelsorge.