Wie wär’s mal mit einem „Putz-Dank“ für die ober­frän­ki­schen Gebäudereiniger?

Am Tag der Gebäu­de­rei­ni­gung einen „Lob-Zet­tel“ kleben

Ein „Putz-Dank“ für alle, die Ober­fran­ken sau­ber hal­ten: Die Gebäu­de­rei­ni­ger-Gewerk­schaft IG BAU Ober­fran­ken will den kom­men­den Mon­tag (15. Juni) zum „Dan­ke­schön-Tag“ für alle Rei­ni­gungs­kräf­te machen. Zum Inter­na­tio­na­len Tag der Gebäu­de­rei­ni­gung gehe es dar­um, Wert­schät­zung zu zei­gen – für den Job des Sau­ber­ma­chens: „Jeder soll­te sei­ne Rei­ni­gungs­kraft ein­fach ein­mal loben. Eine kur­ze Nach­richt reicht – eine Notiz auf dem Schreib­tisch, eine Post­kar­te in der Tee­kü­che, ein Kle­be­zet­tel am Bild­schirm, an der Büro­tür oder an der Fen­ster­schei­be … Haupt­sa­che, die Gebäu­de­rei­ni­ge­rin und der Fen­ster­put­zer wis­sen, dass man an sie denkt. Denn das Sau­ber­ma­chen ist eine wert­vol­le und har­te Arbeit. Und die ver­dient Aner­ken­nung“, sagt Gerald Nicklas.

Der Vor­sit­zen­de der IG BAU Ober­fran­ken schlägt vor, den Rei­ni­gungs­kräf­ten einen „ganz per­sön­li­chen Putz-Dank“ zukom­men zu las­sen. „Ein ‚Dau­men hoch‘ als Dan­ke­schön für den blitz­blan­ken Arbeits­platz reicht schon. Denn von den Arzt­pra­xen über Schau­fen­ster und Schul­toi­let­ten bis zu den Flu­ren in Alten­hei­men – die Rei­ni­gungs­kräf­te machen einen sau­be­ren Job. Mei­stens dann, wenn es kei­ner mehr sieht – spät abends oder früh morgens.“

Dabei hät­ten die Gebäu­de­rei­ni­ger oft­mals allen Grund, über ihre Arbeits­be­din­gun­gen zu kla­gen. „Gera­de das ‚Tur­bo-Put­zen‘ ist eine Zumu­tung. Von den Rei­ni­gungs­kräf­ten wird dabei ver­langt, immer mehr Flä­che in immer kür­ze­rer Zeit sau­ber zu machen. Das ist Putz-Stress pur“, sagt Nick­las. Die Gebäu­de­rei­ni­ger-Gewerk­schaft IG BAU will daher bei den bevor­ste­hen­den Tarif­ver­hand­lun­gen dem wach­sen­den Arbeits­druck einen Rie­gel vor­schie­ben. „Den immer här­ter wer­den­den Kampf gegen die Stopp­uhr zu stop­pen, ist ein wich­ti­ger Punkt, um den Gesund­heits­schutz in der Gebäu­de­rei­ni­gung zu ver­bes­sern“, so Nicklas.

Hin­ter­grund-Info zum Tag der Gebäudereinigung

Der „Tag der Gebäu­de­rei­ni­gung“ erin­nert an einen Streik der Putz­kräf­te in Cen­tu­ry-City, dem Kom­merz-Vier­tel von Los Ange­les, bei dem am 15. Juni 1990 die Strei­ken­den bru­tal von der Poli­zei zusam­men­ge­schla­gen wur­den. Die Poli­zei muss­te nach einem Gerichts­ver­fah­ren schließ­lich 3,5 Mil­lio­nen Dol­lar an die ame­ri­ka­ni­sche Rei­ni­ger-Gewerk­schaft bezah­len. Der Streik führ­te schließ­lich zu einer 25%-igen Gehalts­er­hö­hung und der Ein­füh­rung betrieb­li­cher Krankenversicherungsleistungen.

Die­ser Vor­fall mar­kiert einen Wen­de­punkt in der Kam­pa­gne „Justi­ce for Jani­tors“. Der 15. Juni wird seit­dem inter­na­tio­nal als „Justi­ce-for-Jani­tors-Day“, in Deutsch­land als „Tag der Gebäu­de­rei­ni­gung“ begangen.

Im Herbst 2009 gab es in Deutsch­land den ersten bun­des­wei­ten Gebäudereiniger-Streik.