Erz­bi­schof Schick: „Leben wir anstän­dig wie Jesus oder kor­rupt wie die FIFA?“

Symbolbild Religion

Fron­leich­nam: Jesus unters Volk bringen

(bbk) „Die Kir­che soll Jesus und sei­ne Bot­schaft unters Volk brin­gen, und das nicht nur an Fron­leich­nam.“ Das sag­te Erz­bi­schof Lud­wig Schick am Don­ners­tag beim fest­li­chen Fron­leich­nams­got­tes­dienst in Bam­berg. „Die­se Mis­si­on und die­sen Auf­trag hat die Kir­che jeden Tag, und sie müs­sen von jedem Chri­sten wahr­ge­nom­men wer­den“, pre­dig­te Schick. Fron­leich­nam mit der gro­ßen Pro­zes­si­on durch die Stra­ßen sei wie kein ande­res Fest „Erin­ne­rung an den Auf­trag, die Welt im Gei­ste Jesu zu prä­gen“. Kir­che sei nicht für die Sakri­stei, nicht als Trutz­burg für weni­ge Gerech­te, auch nicht als Self­ser­vice-Restau­rant oder Selbst­be­die­nungs­la­den gegrün­det, son­dern als Licht der Welt und Heil für die Völker.

Jesus unter die Men­schen zu brin­gen sei in der der­zei­ti­gen Umbruch­si­tua­ti­on beson­ders wich­tig. „Wir spü­ren, dass sich unse­re Zeit und Welt neu ori­en­tie­ren müs­sen, vie­le Men­schen stel­len sich die Fra­gen: Wie wol­len wir eigent­lich in Zukunft leben?“ Da kämen schnell aktu­el­le Bei­spie­le in den Sinn: Kor­rupt wie die FIFA und ande­re Orga­ni­sa­tio­nen oder anstän­dig, wie Jesus es vor­ge­lebt habe? Als Sin­gles oder als Fami­li­en mit Kin­dern und Zukunft? Im gegen­sei­ti­gen Respekt und in Rück­sicht auf­ein­an­der oder nach dem Mot­to: Unterm Strich zähl nur ich? „Wol­len wir in der Freu­de an Gott leben oder soll uns die Lust an die­ser Welt genü­gen?“, frag­te Schick. „Wol­len wir dem Him­mel ent­ge­gen­le­ben oder zulas­sen, dass sich die Höl­le auf Erden immer mehr aus­brei­tet?“ Auch wenn die­se Bei­spie­le schwarz-weiß gemalt sei­en, so mach­ten sie doch deut­lich, wor­auf es ankom­me. „Ent­schei­den sol­len wir uns für Jesus. Er ist für uns Weg, Wahr­heit und Leben, Heil der Welt und Frie­de der Völker.“

An der tra­di­tio­nel­len Fron­leich­nams­pro­zes­si­on in Bam­berg neh­men jedes Jahr meh­re­re Tau­send Gläu­bi­ge teil. Der Weg führt vom Dom­platz zur Sand­stra­ße über die Mar­kus­brücke, zu Holz­markt, Max­platz, Grü­ner Markt über die Karo­li­nen­stra­ße zurück zum Dom­platz. Die Kol­lek­te kommt die­ses Jahr der Cari­tas für die Erd­be­ben­op­fer in Nepal zugute.