Land­kreis Forch­heim: Grü­ne Kreis­tags­frak­ti­on zieht posi­ti­ve Bilanz

Eine ins­ge­samt posi­ti­ve Bilanz zog die grü­ne Kreis­tags­frak­ti­on ein Jahr nach den Kom­mu­nal­wah­len auf ihrer jüng­sten Frak­ti­ons­sit­zung. „Auch wenn nicht jeder unse­rer Anträ­ge eine Mehr­heit gefun­den hat, so kann die Frak­ti­on durch­aus zufrie­den sein mit der Arbeit, die sie im ersten Jahr gelei­stet hat“, so der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Karl Wald­mann. Anhand zahl­rei­cher Anträ­ge habe man deut­lich gemacht, was die Grü­nen sich unter einer nach­hal­ti­gen Kreis­po­li­tik vorstellen.

„Als ein­zi­ge Frak­ti­on haben wir uns gegen einen Neu­bau am Land­rats­amt aus­ge­spro­chen“, betont die Forch­hei­mer Stadt- und Kreis­rä­tin Edith Fie­ßer, „aber lei­der folgt die Mehr­heit Land­rat Ulm und der Kreis­ver­wal­tung, die die Zukunft mit noch mehr Per­so­nal und einer wei­te­ren Ver­schul­dung pla­nen.“ Dage­gen ist die Bezu­schus­sung der Asyl­so­zi­al­ar­beit durch den Land­kreis, für die 2013 erst noch ein eige­ner Antrag der Grü­nen nötig war, inzwi­schen unum­strit­ten. „Da ist jeder Euro unver­zicht­bar und mit der wach­sen­den Zahl an Asyl­be­wer­bern darf auch eine Erhö­hung kein Tabu sein“, for­dert die Igens­dor­fer Kreis­rä­tin Bar­ba­ra Poneleit.

Mat­thi­as Strie­bich (Grä­fen­berg), Ver­kehrs­exper­te der Frak­ti­on, setzt sich wei­ter­hin für Ver­bes­se­run­gen beim öffent­li­chen Ver­kehr sowie für Rad­fah­rer und Fuß­gän­ger ein. „Unser Inter­es­se liegt auf einer nach­hal­ti­gen Mobi­li­tät für alle Ver­kehrs­teil­neh­mer“, so Strie­bich, der sich wei­ter­hin für Pro­jek­te wie P+R, Rad- und Fuß­ver­kehrs­we­ge, den Lücken­schluss der Grä­fen­berg­bahn und mit­tel­fri­stig auch die STUB im süd­li­chen Land­kreis stark machen will.

Kri­tisch und wach­sam wird die Frak­ti­on auch zukünf­tig Auf­trags­ver­ga­ben, Min­dest­löh­ne und die Zeit­ar­beit beglei­ten. „Erfolg­reich haben wir uns im ersten Jahr für die Löh­ne bei den Rei­ni­gungs­fir­men ein­ge­setzt“, berich­tet die stell­ver­tre­ten­de Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Lisa Badum. Abge­lehnt wer­den dage­gen wei­ter­hin Zeit­ar­beits­ta­ri­fe oder undurch­sich­ti­ge Sub­un­ter­neh­men. Da habe gera­de der Land­kreis als öffent­li­cher Auf­trag­ge­ber eine beson­de­re Ver­ant­wor­tung, betont Badum. Dies gel­te auch für öko­lo­gi­sche Standards.

Wegen der auch im Land­kreis Forch­heim sin­ken­den Wahl­be­tei­li­gung hat die grü­ne Kreis­tags­frak­ti­on aktu­ell einen Antrag zur Stär­kung der Demo­kra­tie ein­ge­bracht. „2020 eine höhe­re Wahl­be­tei­li­gung als 2014 ist das Ziel des Vor­sto­ßes“, erklärt Kreis­rat Roland Kraus (Wim­mel­bach). So sol­len durch ver­schie­de­ne Initia­ti­ven Schü­le­rin­nen und Schü­ler, aber auch die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger bes­ser über die Arbeit des Kreis­tags und sei­ner Aus­schüs­se infor­miert und zu ein­zel­nen Sit­zun­gen gezielt ein­ge­la­den wer­den. Nicht mit Hin­ter­zim­mer-Poli­tik, son­dern nur mit ehr­li­cher und öffent­lich dis­ku­tier­ter Sach­po­li­tik kann der Wahl­mü­dig­keit und dem Erstar­ken extre­mer Grup­pie­run­gen ent­ge­gen­ge­wirkt wer­den, sind sich die Kreis­tags­grü­nen sicher.