Kunst­pro­zes­si­on zum Klo­ster Michels­berg an Pfing­sten 2015

Symbolbild Religion

„Der Weg der Kunigunde“

Zum Pfingst­fest 2015 bege­ben sich Künst­ler und Kunst­in­ter­es­sier­te, aus­ge­hend von der Kuni­gun­den­ka­pel­le in Aub / Bur­ger­roth, auf eine Pil­ger­rei­se auf dem als Wan­der­weg mar­kier­ten Kuni­gun­den­weg zum Klo­ster Michels­berg nach Bam­berg, das im Jahr 2015 sein tau­send­jäh­ri­ges Stif­tungs­ju­bi­lä­um fei­ert und als des­sen Mit­stif­te­rin die Hei­li­ge Kuni­gun­de galt.

Die Kunst­pro­zes­si­on star­tet am 21.5. um 9 Uhr an der Kuni­gun­den­ka­pel­le bei Aub und endet am 25.5. um ca. 14 Uhr am Klo­ster Micha­els­berg in Bam­berg. Im Frän­ki­schen Spi­tal­mu­se­um in Aub läuft bereits die Aus­stel­lung „Pil­ger und ande­re Rei­sen­de“ des Nürn­ber­ger Künst­lers Win­fried Bau­mann. Am Kuni­gun­den­weg wer­den sich eini­ge Gemein­den zum Bei­spiel mit musi­ka­li­schen Bei­trä­gen betei­li­gen. In Bam­berg spie­len Musi­ker aus Aub und der Bam­ber­ger Stadt­ka­pel­le, und eini­ge Bam­ber­ger Sän­ge­rin­nen und Sän­ger wir­ken bei den anschlie­ßen­den Kir­chen­kon­zer­ten mit. Nach einer Begrü­ßung durch Bür­ger­mei­ster Dr. Lan­ge am 25.5., 14 Uhr, wird in der Oswald­ka­pel­le des Micha­els­bergs die Aus­stel­lung „Him­mels­gar­ten“ von Anna Bien eröff­net. Ab 17 Uhr 30 wird in der Jakobs­kir­che in Bam­berg ein Abschluss­kon­zert auf­ge­führt. Die Bevöl­ke­rung ist herz­lich dazu auf­ge­ru­fen, bei der Kunst­pro­zes­si­on mit­zu­ge­hen, selbst die eine oder ande­re künst­le­ri­sche Prä­sen­ta­ti­on (Musik, Text, Kunst) vor­zu­tra­gen oder am einen oder ande­ren Tag zumin­dest ein­zel­ne Sta­tio­nen (Aub, Bul­len­heim, Schein­feld, Kir­chrim­bach, Bur­ge­brach) aufzusuchen.

Infos unter: ars​-musi​ca​-ab​.de , face​book​.com/​k​u​n​s​t​p​r​o​z​e​s​s​ion , aktu­el­le Ver­bin­dung zur Pro­zes­si­on: Johan­nes Wolf, 01718313647
Aus­kunft auch bei Andre­as Reuß, Bam­berg, 0951 602402, 01718334775

ZUSATZ­IN­FOS

Auf dem Weg ent­ste­hen in Anleh­nung an die Sagen­welt der Kuni­gun­de und in Refle­xi­on des legen­dä­ren Kuni­gun­den­wegs künst­le­ri­sche Weg­mar­ken, die an meh­re­ren Sta­tio­nen rea­li­siert wer­den (Aub / Bur­ger­roth, Bul­len­heim, Schein­feld / Schwar­zen­berg, Burg­has­lach, Bur­ge­brach, Bam­berg). An die­sen Sta­tio­nen wer­den auch Auf­trags­wer­ke aus ver­schie­de­nen Berei­chen der Kunst zur Auf­füh­rung gelangen.

Ziel und Höhe­punkt sind die Auf­füh­rung der Wer­ke „Schlei­er­flug“ des Kom­po­ni­sten Jür­gen Schmitt und des Schrift­stel­lers Andre­as Reuß und „Neu­es Pfing­sten“ (nach Tex­ten des 1973 selig­ge­spro­che­nen Libo­ri­us Wag­ner) des aus Bam­berg stam­men­den Kom­po­ni­sten Chri­stoph Wünsch, mit Ensem­bles aus Bam­berg und Aub.

Es betei­li­gen sich die Pfarr­ge­mein­den und staat­li­chen Gemein­den am Weg.

Mit­zie­hen kön­nen: Alle Men­schen. Beson­ders ange­spro­chen sind auch alle Gemein­den im ehe­ma­li­gen Hoch­stift Bam­berg, die zu den Besit­zun­gen des Klo­sters gehör­ten. Das Pro­jekt ist auch in den offi­zi­el­len Ver­tei­ler zu den all­ge­mei­nen Fei­ern zum Klo­ster­ju­bi­lä­um aufgenommen.

Umrahmt wird die Kunst­pro­zes­si­on von Aus­stel­lun­gen zum The­ma „Pil­ger und ande­re Rei­sen­de“ im Frän­ki­schen Spi­tal­mu­se­um Aub (Win­fried Bau­mann, Nürn­berg) und in Bam­berg, in der Oswald­ka­pel­le inner­halb des Micha­els­bergs. Die Aus­stel­lung „Him­mels­gar­ten“ in Bam­berg stammt von der Nürn­ber­ger Künst­le­rin Anna Bien.

WEI­TE­RE INFOS ZUM HINTERGRUND

I Anlass, histo­ri­scher Hintergrund

1000 Jah­re Grün­dung der Klo­sters Sankt Micha­el, Bam­berg, genannt Klo­ster Michels­berg, im Jah­re 2015

Im Jah­re 1015 wur­de das Klo­ster Michels­berg auf Initia­ti­ve Kai­ser Hein­richs II. in Bamberg1 gegrün­det. Vor­her soll er auf dem Mon­te Gar­ga­no in Apu­li­en, dem ersten Micha­els-Hei­lig­tum, eine Visi­on vom Erz­engel Micha­el gehabt haben. Außer­dem lag Kai­ser Hein­rich die Ver­eh­rung Micha­els beson­ders am Her­zen, da die­ser Hei­li­ge für die „See­len­wä­gung“ und die Auf­nah­me ins Para­dies als ent­schei­dend galt. Im Lauf der Jahr­hun­der­te waren in ganz Euro­pa zahl­rei­che Micha­el­s­klö­ster der Bene­dik­ti­ner auf Ber­gen ent­stan­den, u. a. Mont Saint Michel (Frank­reich), Saint Michael’s Mount (Eng­land) oder Skel­lig Micha­el (Irland, einer der west­lich­sten Punk­te Euro­pas im Atlan­tik). Oft gab es hier vor­her kel­ti­sche Kult­stät­ten. All die genann­ten Micha­els­ber­ge sind Stät­ten des Welt­kul­tur­er­bes der UNESCO. Inzwi­schen ist das Bam­ber­ger Klo­ster Michels­berg eine Bürgerspitalstiftung.

Das Bam­ber­ger Klo­ster Michels­berg zähl­te bis zur Säku­la­ri­sa­ti­on 1802/03 zu den gro­ßen, bedeu­ten­den Klö­stern Euro­pas. Zu sei­nen Hoch­zei­ten hat­te es über 400 Besit­zun­gen im gan­zen Süden des Deut­schen Rei­ches. Mit die­sen Besit­zun­gen herrsch­te ein reger Aus­tausch, unter ande­rem auch land­wirt­schaft­lich: Die Bam­ber­ger Bene­dik­ti­ner kul­ti­vier­ten unter ande­rem Früch­te, die dann von „ihren“ Bau­ern ange­baut wurden.

Auch für die Bau­kunst ist das Klo­ster Michels­berg ein außer­or­dent­li­cher Höhe­punkt, dar­ge­stellt in einem eige­nen Groß­band des Baye­ri­schen Lan­des­amts für Denk­mal­pfle­ge in der Rei­he der Inven­ta­re der Stadt Bam­berg. Die Klo­ster­kir­che birgt das Grab eines Hei­li­gen, des Bischofs Otto von Bam­berg, sowie ein­zig­ar­ti­ge Decken­ge­mäl­de von ca. 600 Pflan­zen, den berühm­ten Bam­ber­ger „Him­mels­gar­ten“. Die Holz­ar­bei­ten und der Stuck mit dem berühm­ten Toten­tanz zäh­len zu den fein­sten Wer­ken des 18. Jahr­hun­derts über­haupt. Sehr bedeu­tend sind die Ter­ras­sen­gär­ten, die schon mit den­je­ni­gen von Sans­sou­ci in Pots­dam ver­glei­chen wur­den und zum Kern­be­stand des UNESCO-Welt­kul­tur­er­bes Bam­berg zäh­len. Ähn­lich bedeu­tend ist die zum Klo­ster gehö­ri­ge ehe­ma­li­ge Prob­stei Sankt Getreu, deren Kir­che mit dem Welt­kul­tur­er­be Wies­kir­che gleich­ran­gig erscheint.

Die Stadt Bam­berg und die Bür­ger­spi­tal­stif­tung bemü­hen sich heu­te sehr um den Erhalt der Klo­ster­an­la­ge. Ein Antrag zur Redu­zie­rung der Pkw-Abstell­flä­chen wur­de vom Stadt­rat ein­stim­mig beschlos­sen. Meh­re­re städ­ti­sche Ämter und Pfle­ge­be­dürf­ti­ge sind in den Gebäu­den unter­ge­bracht, um die­se einer sinn­vol­len Nut­zung zuzu­füh­ren. Die Prob­stei­ge­bäu­de von Sankt Getreu wer­den gera­de zur Bam­ber­ger städ­ti­schen Musik­schu­le umge­baut. Meh­re­re Denk­mal­schutz­ver­ei­ne und Bür­ger­initia­ti­ven küm­mern sich um die Bewah­rung der Klosterlandschaft.

Erhal­ten ist auch noch fast unver­sehrt seit dem Spät­mit­tel­al­ter die gesam­te Klo­ster­land­schaft bis zum angren­zen­den, zum Klo­ster gehö­ri­gen Wald – eine ein­ma­li­ge Situa­ti­on am Rand einer euro­päi­schen Mit­tel­stadt. Auch die Weg­füh­run­gen, die soge­nann­ten „Hoch­stra­ssen“ aus vor­ge­schicht­li­cher Zeit, sind noch nach­voll­zieh­bar. Bei einem der Wege, dem soge­nann­ten „Kuni­gun­den­weg“, soll es sich um eine Ver­bin­dung zu den Besit­zun­gen des Hoch­stifts Bam­berg sowie des Klo­sters Michels­berg zu den Besit­zun­gen im Gol­l­ach­gau süd­lich von Och­sen­furt gehan­delt haben. Er soll unter ande­rem als Pil­ger­weg genutzt wor­den sein und wird heu­te von Wan­de­rern und Pil­gern, die den Jakobs­weg gehen wol­len, in ihre Weg­strecke ein­be­zo­gen. Der Stei­ger­wald-Ver­ein hat den Weg Ende der 1980er Jah­re als Wan­der­weg mar­kiert und seit­her sind vie­le Men­schen dar­auf nach Bam­berg oder Aub gegan­gen. 1990 ist ein Buch dar­über erschie­nen. Die­ser Weg ist histo­risch nicht nach­weis­bar, kann aber nach alten Sagen, Stra­ßen­na­men und Kuni­gun­den­ka­pel­len rekon­stru­iert wer­den. Jeden­falls fühlt sich die Stadt Aub bei Och­sen­furt mit ihrer nahe­ge­le­ge­nen Kuni­gun­den­ka­pel­le eng mit Bam­berg und dem Klo­ster Michels­berg verbunden.

II Pro­jekt Schleierflug

Die Kom­po­si­ti­on für Chö­re, Soli­sten, Blä­ser­en­sem­bles und Har­fe geht zurück auf die Sage, die Hei­li­ge Kuni­gun­de habe vor 1000 Jah­ren von den Bam­ber­ger Tür­men einen Schlei­er flie­gen las­sen und gelobt, dort eine Kir­che zu bau­en, wo sich der Schlei­er nie­der­las­se. Er habe sich dann an ver­schie­de­nen Ört­lich­kei­ten ver­fan­gen, so in einer Lin­de bei Aub, die heu­te noch bei einer Kuni­gun­den­ka­pel­le zu fin­den ist.

Aus die­sem Grund hieß das gro­ße Chor- und Orche­ster­werk, das 2004 zum 600jährigen Jubi­lä­um der Stadt­er­he­bung Aubs in der Stadt­pfarr­kir­che auf­ge­führt wur­de, „Schlei­er­flug“.
Nun wird das Werk „Schlei­er­flug“ 2015 in erneu­er­ter Gestalt ein wei­te­res Mal auf­ge­führt, in der Bam­ber­ger Jakobs­kir­che, am 25.5. 2015.
Die betei­lig­ten Künst­ler wer­den in Aub / Bur­ger­roth auf­bre­chen und den Weg sin­gend, betend und beglei­tet von Vor­trä­gen, Besich­ti­gun­gen, künst­le­ri­schen Auf­füh­run­gen / Per­for­man­ces usw. bis nach Bam­berg / Michels­kir­che zurück­le­gen. Ande­re Men­schen kön­nen sich anschlie­ßen und den gan­zen Weg bzw. Etap­pen mitgehen.

III Prak­ti­sche Hin­wei­se, Organisatorisches

  • Bei dem Wan­der­zug wird sich eine Kern­grup­pe im Zen­trum bewe­gen, eini­ge Mit­zie­hen­de gehen vor­aus, ande­re kom­men erst spä­ter nach, vie­le gehen sicher nur eine Etap­pe mit.
  • Über­nach­tung: in Hotels, Gast­stät­ten, pri­va­ten Quar­tie­ren, öffent­li­chen Ein­rich­tun­gen, soweit vor Ort zur Ver­fü­gung gestellt.
  • Anmel­dung: Nicht erfor­der­lich! Es ist frei­lich mög­lich, sich anzu­mel­den. Es soll aber betont wer­den, dass eine Anmel­dung nicht nötig ist. Man kann sich spon­tan betei­li­gen. Die Mit­zie­hen­den müs­sen sich um Ver­sor­gung usw. selbst kümmern.
  • BEI­TRÄ­GE von Mit­zie­hen­den künst­le­ri­scher Art sind mög­lich (Lie­der…)

IV. Haupt­or­te

Bullenheim–Markt Bibart—Scheinfeld—Kirchrimbach—Burghaslach—Schlüsselfeld Reichmannsdorf—Burgebrach—Bamberg