Bam­berg: Urba­ner Gar­ten­bau soll wei­ter geför­dert werden

Welt­erbe­ti­tel ver­pflich­tet zum Erhalt des gärt­ne­ri­schen Erbes

Gärtnerstadt. Foto: Jürgen Schrauder

Gärt­ner­stadt. Foto: Jür­gen Schrauder

Vier Jah­re lang – von 2009 bis 2013 – wur­de das Pro­jekt „Urba­ner Gar­ten­bau“ durch das Zen­trum Welt­erbe Bam­berg und die Lan­des­gar­ten­schau Bam­berg 2012 GmbH erfolg­reich durch­ge­führt. Das damals Erreich­te soll nun dau­er­haft gesi­chert und bis­lang unge­nutz­te Poten­zia­le erschlos­sen wer­den. Zu die­sem Zweck hat eine ämter­über­grei­fen­de Arbeits­grup­pe in der Stadt­ver­wal­tung am Diens­tag, 5. Mai, ihre Tätig­keit auf­ge­nom­men. Damit wird ein ein­stim­mi­ger Beschluss des Kul­tur­se­nats des Bam­ber­ger Stadt­ra­tes vom März umgesetzt.

Ins­ge­samt wur­den beim Modell­pro­jekt „Urba­ner Gar­ten­bau“ rund 1,3 Mil­lio­nen Euro inve­stiert. Es ziel­te dar­auf, den Erwerbs­gar­ten­bau in der zum UNESCO-Welt­erbe gehö­ren­den Gärt­ner­stadt zu erhal­ten und wei­ter­zu­ent­wickeln. Drei wesent­li­che Bau­stei­ne umfass­te das Pro­jekt. Ein Haupt­au­gen­merk war es, die Bewusst­seins­bil­dung in der Bevöl­ke­rung für das gärt­ne­ri­sche Erbe zu för­dern sowie das Stadt­vier­tel tou­ri­stisch zu erschlie­ßen. Dies geschah ins­be­son­de­re durch die Ein­rich­tung des Rund­wegs durch die Gärt­ner­stadt im Zuge der Landesgartenschau.

Wei­te­re Maß­nah­men hat­ten die wirt­schaft­li­che Stär­kung der Gärt­ner­be­trie­be zum Ziel. Dazu gehör­te unter ande­rem die Grün­dung der Inter­es­sens­ge­mein­schaft Bam­ber­ger Gärt­ner und der gemein­sa­men Mar­ke „Gutes aus der Gärt­ner­stadt“ sowie den jähr­li­chen Tag der Gärt­ne­rei­en, bei dem sich die Betrie­be dem Publi­kum prä­sen­tie­ren. Der Anbau alter Lokal­sor­ten wie des Bam­ber­ger Knob­lauchs wur­de gefördert.

Die drit­te Säu­le des Pro­jekts umfass­te die Erhal­tung der gärt­ne­ri­schen Frei­flä­chen im Stadt­ge­biet als Teil des Welt­erbes und die Rekul­ti­vie­rung brach­lie­gen­der Gärt­ner­flä­chen, zum Bei­spiel im Zuge der Wie­der­be­le­bung des Süßholzanbaus.

„Die stei­gen­den Besu­cher­zah­len des Gärt­ner- und Häcker­mu­se­ums eben­so wie die Anfra­gen von Medi­en aus ganz Deutsch­land zei­gen die Attrak­ti­vi­tät des The­mas Urba­ner Gar­ten­bau“, berich­tet Patri­cia Alberth, Lei­te­rin des Zen­trums Welt­erbe. „Aber auch inter­na­tio­nal stößt das gärt­ne­ri­sche Erbe Bam­bergs auf gro­ßes Inter­es­se. So prä­sen­tiert sich die Gärt­ner­stadt der­zeit auf einer inter­na­tio­na­len Aus­stel­lung der UNESCO in Vene­dig, bei der die Lebens­mit­tel­nach­hal­tig­keit im Mit­tel­punkt steht. Das Gärt­ner­vier­tel mit sei­nen inner­städ­ti­schen Erwerbs­gär­ten ist unmit­tel­ba­rer Bestand­teil des Welt­erbes. Sei­ne Erhal­tung ist uner­läss­lich, um den Welt­erbe­ti­tel nicht zu gefährden.“

Die neu gegrün­de­te Arbeits­grup­pe hat Mög­lich­kei­ten zur Fort­füh­rung des Pro­jek­tes „Urba­ner Gar­ten­bau“ dis­ku­tiert – dar­un­ter ver­schie­de­ne Ansät­ze zur Nut­zung der inner­städ­ti­schen Gar­ten­flä­chen und die Ein­rich­tung eines Quar­tier­mit­tel­punk­tes. Ein sol­cher könn­te der Ver­mitt­lung gärt­ne­ri­scher The­men die­nen und die Auf­ent­halts­qua­li­tät in der Gärt­ner­stadt erhö­hen. Außer­dem soll die Koope­ra­ti­on zwi­schen dem Bam­ber­ger Sor­ten­gar­ten und den loka­len Bil­dungs­ein­rich­tun­gen, ins­be­son­de­re Schu­len, wei­ter aus­ge­baut werden.