Bam­ber­ger VCD zum The­ma „Golf­platz“

Zwi­schen Gar­ten­stadt und Autobahn

In letz­ter Zeit kommt immer mal wie­der der Golf­platz hin­ter der Gar­ten­stadt zur Spra­che. Zum Bei­spiel gibt es Stadt­rä­te, die sich unter Pres­se­be­glei­tung davon über­zeu­gen, dass der Platz bald wie­der von den Ver­eins­mit­glie­dern bespiel­bar sein muss. Jüngst wur­de eine Offer­te des M. Sto­schek öffent­lich breit­ge­tre­ten, der mit Mil­lio­nen winkt und sei­nen Luxus­club ein­rich­ten will.

Etwas fällt auf

Es ist noch nicht ein­mal erör­tert wor­den, ob dort ein Golf­platz über­haupt einen pas­sen­den Ort hat. Und trotz­dem wird über zukünf­ti­ge Besit­zer, Orga­ni­sa­ti­ons­for­men, usw. gere­det. Soll in dem schma­len Grün­strei­fen zwi­schen Gar­ten­stadt und Auto­bahn über­haupt ein Golf­platz sein? Frei­lich gibt es eine Alter­na­ti­ve: die Wie­der­auf­for­stung des Gelän­des. Die Fra­ge, ob das nicht bes­ser wäre, lag bis heu­te nicht auf dem Tisch. Das fällt auf.

Das Wald­stück zwi­schen Greif­fen­berg­stra­ße und Auto­bahn ist für die Gar­ten­städ­ter der ein­zi­ge Grün­aus­lauf. Den größ­ten Teil davon nahm bis­her der Golf­platz in Beschlag. Der Stadt­plan führt es vor Augen: Im Süden ist die Gar­ten­stadt durch das Armee­ge­län­de abge­rie­gelt, im Westen durch den Ber­li­ner Ring, im Nor­den durch die Mem­mels­dor­fer Stra­ße und im Osten durch die Auto­bahn. Schran­ken über­all, egal in wel­che Him­mels­rich­tung man schaut. Nir­gend­wo frei­es Gelän­de, nir­gend­wo grü­nes Hin­ter­land. Das ein­zi­ge freie Plätz­chen ist der Wald­rest zwi­schen Greif­fen­berg­stra­ße und Auto­bahn. Und von die­sem Rest blieb bis­her nur ein klei­ner Rest mit frei­em Zugang übrig, weil der gro­ße Teil pri­va­ter Golf­platz war.

Die Gar­ten­städ­ter haben nur ein klei­nes Biss­chen Grün vor der Nase und sol­len nicht ein­mal das nut­zen dür­fen? Das ist kein akzep­ta­bles Vor­ha­ben. Der Wald­rest zwi­schen Greif­fen­berg­stra­ße und Auto­bahn ist für einen Stadt­teil mit mehr als 4000 Bür­gern sowie­so nur ein dürf­ti­ges Ange­bot. Für alle Betei­lig­ten liegt es auf der Hand: die­ses Ange­bot darf nicht durch pri­va­te Inter­es­sen noch wei­ter ein­ge­schränkt werden.

Ob M. Sto­schek zum Zug kommt oder der Golf­ver­ein – das ist nicht die Fra­ge, um die es geht. Die erste Fra­ge ist: Kann in die­sem Are­al ein Golf­platz über­haupt so betrie­ben wer­den, dass die Anwoh­ner sich hier ohne Gefahr für Leib und Leben bewe­gen kön­nen? Bevor die­se Fra­ge ver­bind­lich beant­wor­tet ist, braucht nie­mand über irgend­wel­che pri­va­te Offer­ten schwadronieren.

Bis­her waren die Golf­an­la­gen durch Schil­der abge­schirmt, die die Gefah­ren auf den Wegen zwi­schen den Gras­flä­chen den Spa­zier­gän­gern und Jog­gern zuscho­ben. So darf das nicht wie­der sein. Die Wege zwi­schen den Golf­wie­sen müs­sen allen offen ste­hen ohne alle Gefahren.

Nur wenn das gesi­chert ist kann dar­über dis­ku­tiert wer­den, ob ein Golf­platz bleibt und von wem er betrie­ben wird – oder ob der ursprüng­li­che Zustand wie­der her­ge­stellt wird. Falls ein Golf­platz bleibt, dann kön­nen ihn die Gar­ten­städ­ter als offe­nen Teil eines Wald­re­stes erwar­ten, der ihnen wenig­stens einen klei­nen Aus­lauf bietet.

Unmit­tel­bar vor ihrer Haus­tü­re gele­gen, ohne Pro­ble­me zu Fuß zu errei­chen oder mit dem Roll­stuhl, mit dem Rad oder mit dem Rollator.

Wie es sein soll: Nah­erho­lung für alle.

VCD Bamberg