Der histo­ri­sche Bestand der Giech­burg wird gesichert

Die Giechburg ist zur Zeit eingerüstet. Foto: Rudolf Mader

Die Giech­burg ist zur Zeit ein­ge­rü­stet. Foto: Rudolf Mader

Nach­dem im letz­ten Jahr die Giech­burg durch Infor­ma­ti­ons­ta­feln und Fly­er didak­tisch erschlos­sen wor­den war, hat nun die erste grö­ße­re Bau­maß­nah­men zur Siche­rung des histo­ri­schen Bestands am Gebsat­tel­bau begon­nen. Bei einem Vor-Ort-Ter­min stell­ten die Pla­ner und aus­füh­ren­den Fir­men die Maß­nah­men vor. Land­rat Johann Kalb freu­te sich über den Bau­be­ginn: „Die zukünf­ti­ge Ent­wick­lung der Giech­burg ist für den Land­kreis Bam­berg von gro­ßer Bedeu­tung. Bei der Burg­an­la­ge han­delt es sich um ein histo­ri­sches, kul­tu­rel­les und städ­te­bau­li­ches Wahr­zei­chen für die gesam­te Region.“

Der Bur­gen­for­scher Dr. Joa­chim Zeu­ne und sein Mit­ar­bei­ter Tho­mas Star­ke waren in den ver­gan­ge­nen Jah­ren mit der Bestands- und Män­ge­l­auf­nah­me beschäf­tigt. Im Som­mer 2013 gaben sie in einem Abschluss­be­richt Auf­schluss über die Maß­nah­men, die jetzt in die Wege gelei­tet wur­den. Die Ergeb­nis­se der Vor­un­ter­su­chun­gen hat­ten gezeigt, dass an den Wän­den im Bereich der Rui­ne drin­gend Hand­lungs­be­darf besteht. Auf­grund von Alt­kon­ser­vie­rung, Wit­te­rungs­ein­flüs­sen und ein­ge­wach­se­nem Bewuchs waren in den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten star­ke Schä­den ein­ge­tre­ten. In den unte­ren Mau­er­werks­be­rei­chen liegt zudem eine Salz­be­la­stung vor. Der in den 1970/​80er Jah­ren ein­ge­brach­te zement­ge­bun­de­ne Fugen­mör­tel ist durch­gän­gig defekt und muss durch ästhe­tisch wie tech­nisch pas­sen­den Fugen­mör­tel erneu­ert werden.

Die vor­be­rei­ten­den Lei­stun­gen wie die restau­ra­to­ri­sche und natur­wis­sen­schaft­li­che Bestands­auf­nah­me, die Kosten­schät­zung, das Lei­stungs­ver­zeich­nis und die Bau­be­glei­tung wer­den bzw. wur­den durch das Büro Pro­Denkmal aus Bam­berg durch­ge­führt. Auf­trag­neh­mer der Lei­tun­gen für die Stein­re­stau­rie­rung ist die Fa. Ell­wart-Stein­re­stau­rie­rung. Hei­ke Wol­ter vom Büro Pro­Denkmal und Tat­ja­na Ell­wart von der Fir­ma Ell­wart-Stein­re­stau­rie­rung haben im Rah­men der „Bau­stel­len­be­sich­ti­gung“ das Maß­nah­men­kon­zept für die Stein­re­stau­rie­rung, das den Rui­nen­cha­rak­ter erhal­ten soll, erläu­tert. Es sind kei­ne auf­wän­di­gen Repro­fi­lie­run­gen bzw. Rekon­struk­tio­nen vor­ge­se­hen, viel­mehr der Ein­satz von tech­nisch und ästhe­tisch pas­sen­den Reparaturmaterialien.

Die Kosten­schät­zung des mit der Maß­nah­men­pla­nung beauf­trag­ten Büros Pro­Denkmal lag bei ca. 355.000 Euro inkl. MwSt. Dar­in sind alle Natur­stein- und Gerüst­ar­bei­ten sowie die Neben­ko­sten ent­hal­ten. Der denk­mal­pfle­ge­ri­sche Mehr­auf­wand wur­de durch das Baye­ri­sche Lan­des­amt für Denk­mal­pfle­ge mit 170.000 Euro beziffert.

Die Arbei­ten begin­nen Mit­te April und dau­ern vor­aus­sicht­lich bis Ende Sep­tem­ber 2015. Land­rat Kalb rich­te­te sich abschlie­ßend an die Pla­ner und Restau­ra­to­ren: „Ich dan­ke den pla­nen­den und aus­füh­ren­den Fir­men und hof­fe, dass die Schä­den an der Giech­burg bald beho­ben wer­den kön­nen und sie nach den Sanie­rungs­ar­bei­ten in neu­em Glanz erstrahlt.“