Sonn­tags­ge­dan­ken: Hoff­nung nicht nur für einen Gauner

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Jakob, der Stamm­va­ter Isra­els, betrog sei­nen nai­ven Bru­der und sei­nen kran­ken Vater, für die dama­li­gen Men­schen so ziem­lich das schlimm­ste Ver­bre­chen. Als die Sache her­aus­kam, muss­te Jakob flie­hen, stets geäng­stigt, sein rache­dür­sten­der Bru­der kön­ne ihn auf­spü­ren. Auf der Flucht träum­te er eines Nachts, der Him­mel ste­he offen, die Engel gehen auf einer Lei­ter her­un­ter und hin­auf und Gott spre­che zu ihm. Aber Gott ermahnt ihn nicht, droht nicht, spot­tet nicht, son­dern ver­spricht, dass er Jakob beglei­ten wer­de auf all sei­nen Wegen. Gott hat sein Ver­spre­chen gehal­ten, er hat Jakob zwar man­che Nie­der­la­ge beschert, aber er hat ihn gera­de dadurch schließ­lich reich gemacht, reich an Geld, Kin­dern und vor allem Weisheit.

In unse­rem Evan­ge­li­schen Gesang­buch befin­det sich zu Beginn des Abschnit­tes über die Andacht auf S. 1212 eine Feder­zeich­nung mit dem Titel „Jakobs Traum“. Ent­spannt, gelas­sen, behü­tet liegt er da, der Betrü­ger, der Geäch­te­te. Viel­leicht könn­te für uns so eine Andacht in den Medi­en oder im Got­tes­dienst die Gele­gen­heit bie­ten, Ruhe zu fin­den, nach­zu­den­ken über unser Leben, neue Kraft zu schöp­fen aus der Gewiss­heit, dass Gott jeden von uns genau­so liebt, beglei­tet und trägt wie einst den Gau­ner Jakob. Pas­sen Sie doch mal auf, wo Gott ihnen heu­te begeg­net, viel­leicht im freund­li­chen Gruß eines Mit­men­schen, viel­leicht in einem roman­ti­schen Son­nen­un­ter­gang, viel­leicht im erfolg­rei­chen Abschluss eines Geschäfts. Mir tun die Leu­te ein­fach Leid, die mei­nen, sie müss­ten auf der unsi­che­ren, müh­sa­men Wan­der­schaft ihres Lebens ohne Gott auskommen.

Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind