IHK: „Ergeb­nis­se des Ganz­tags­gip­fels bil­den Lebens­wirk­lich­kei­ten von Fami­li­en ab“

Symbolbild Bildung

„Quan­ten­sprung für das CSU-regier­te Bayern“

„In den kom­men­den Schul­jah­ren soll der dyna­mi­sche Aus­bau der Ganz­tags­an­ge­bo­te für Schü­le­rin­nen und Schü­ler flä­chen­deckend und bedarfs­ge­recht fort­ge­setzt wer­den“. Das ist die Kern­aus­sa­ge des „Ganz­tags­gip­fels 2015“, in dem die Baye­ri­sche Staats­re­gie­rung und die kom­mu­na­len Spit­zen­ver­bän­de Neue­run­gen im Bereich der ganz­tä­gi­gen Bil­dungs- und Betreu­ungs­an­ge­bo­te für Schü­le­rin­nen und Schü­ler in Bay­ern ver­ein­bart haben. Die beschlos­se­nen Neue­run­gen sind aus der Sicht von IHK-Prä­si­dent Heri­bert Trunk ein „Quan­ten­sprung, der im von der CSU regier­ten Bay­ern bis vor weni­gen Jah­ren nicht erreich­bar schien“. Damit mache man auch im Frei­staat einen wich­ti­gen Schritt bei der Ver­ein­bar­keit von Fami­lie und Beruf.

Laut Trunk ist es vor allem der Bay­reu­ther CSU-Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Gud­run Bren­del-Fischer zu ver­dan­ken, dass im Bereich des Ganz­tags­an­ge­bo­tes nun Nägel mit Köp­fen gemacht wer­den. Als eine der bei­den Vor­sit­zen­den der Pro­jekt­grup­pe Ganz­tag der CSU-Frak­ti­on im Baye­ri­schen Land­tag hat sie sich mit Nach­druck für die nun ver­ein­bar­ten Ver­bes­se­run­gen ein­ge­setzt und letzt­lich auch ihre lan­ge zögern­den Par­tei­freun­de über­zeugt. „Es ist fast unglaub­lich, wie sich Bay­ern in den kom­men­den Jah­ren bei der Ver­ein­bar­keit von Fami­lie und Beruf wei­ter­ent­wickeln wird“, so Trunk, der als IHK-Prä­si­dent selbst an einem Exper­ten­hea­ring der Pro­jekt­grup­pe im Maxi­mi­lia­ne­um teil­ge­nom­men hat.

Vor die­sem Hin­ter­grund freut sich Trunk, dass sei­ne zen­tra­le For­de­rung umge­setzt und die Ganz­tags­be­treu­ung von den Klein­kin­dern auch auf alle Schul­ty­pen aus­ge­wei­tet wird. „Mit der Ein­füh­rung offe­ner Ganz­tags­an­ge­bo­te im Grund­schul­be­reich und der Grund­schul­stu­fe der För­der­schu­len besteht nun für die Grund­schu­le, für alle Stu­fen der För­der­schu­le sowie für die wei­ter­füh­ren­den Schul­ar­ten die Mög­lich­keit, gebun­de­ne Ganz­tags­klas­sen und offe­ne Ganz­tags­grup­pen ein­zu­rich­ten. Wer hät­te das in Bay­ern vor zehn Jah­ren für mög­lich gehal-ten?“, so Trunk. Noch im Jahr 2012 war Trunk selbst für sei­ne For­de­rung kri­ti­siert wor­den, dass man Schu­len wäh­rend der Feri­en nicht ein­fach schlie­ßen dür­fe, son­dern den Kin­dern statt­des­sen sinn­vol­le Betreu­ungs­an­ge­bo­te anbie­ten müs­se. Mit den jet­zi­gen Ergeb­nis­sen des Ganz­tags­gip­fels sieht er sei­ne Hal­tung nun mehr als bestätigt.

Lebens­wirk­lich­keit von Fami­li­en abgebildet

Bereits im Schul­jahr 2015/2016 soll es ein neu­ar­ti­ges Bil­dungs- und Betreu­ungs­an­ge­bot bis 18:00 Uhr an Schul­ta­gen und an 100 aus­ge­wähl­ten Grund­schu­len in Bay­ern pro­be­wei­se auch wäh­rend der Feri­en geben. Und: Die offe­nen Ganz­tags­klas­sen wer­den im Gegen­satz zu den bis­he­ri­gen Ange­bo­ten kosten­frei sein, auch soll es päd­ago­gi­sche Min­dest­stan­dards geben. „Damit wird der Lebens­wirk­lich­keit vie­ler Fami­li­en und Allein­er­zie­hen­der zumin­dest bis zur Been­di­gung der 4. Klas­se auch in Bay­ern Rech­nung getra­gen. Das Fami­li­en­bild hat sich in den ver­gan­ge­nen 30 Jah­ren ein­fach gewan­delt“, so IHK-Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin Chri­sti Degen.

Zufrie­den mit den Ergeb­nis­sen des Ganz­tags­gip­fels zeigt sich Gud­run Bren­del-Fischer, die deut­lich macht, dass bis­her funk­tio­nie­ren­de For­men der Nach­mit­tags­be­treu­ung natür­lich erhal­ten blei­ben sol­len, etwa die zahl­rei­chen, in der Regel von Eltern orga­ni­sier­ten Mit­tags­be­treu­un­gen. „Auch die gebun­de­ne Ganz­tags­schu­le wird ein zen­tra­ler Eck­pfei­ler an den Grund­schu­len in Bay­ern blei­ben, wenn auch die Nach­fra­ge danach gerin­ger als erwar­tet ist“, so die CSU-Land­tags­ab­ge­ord­ne­te. In einem Schrei­ben dankt die Abge­ord­ne­te IHK-Prä­si­dent Trunk per­sön­lich ganz herz­lich „…für Ihre wert­vol­len Hin­wei­se und Gedan­ken, für die ver­trau­ens­vol­len Gesprä­che und auch kri­ti­schen Dis­kus­sio­nen sowie Ihr spür­ba­res Herz­blut in der Sache, das bei dem The­ma wich­ti­ge Ener­gie freisetzt.“

Ein­stieg in den Umstieg

Heri­bert Trunk denkt indes schon an den näch­sten Schritt. Für ihn kön­nen auch die Ergeb­nis­se des Ganz­tags­gip­fels nur ein Ein­stieg in wei­te­re Maß­nah­men sein. „Staats­re­gie­rung und Kom­mu­nen müs­sen zusam­men­ar­bei­ten und wei­te­re Betreu­ungs­kon­zep­te auf den Weg brin­gen. Das wür­de nicht nur dafür sor­gen, dass bei­de Eltern­tei­le die Frei­heit haben, ihre beruf­li­chen Wün­sche ver­wirk­li­chen kön­nen. Das wür­de vor allem Chan­cen­gleich­heit für vie­le Kin­der aus bil­dungs­fer­ne­ren Fami­li­en bedeu­ten“, so der IHK-Prä­si­dent. Trunk räumt ein, dass Betreu­ungs­an­ge­bo­te zunächst viel Geld kosten. Er ist aber davon über­zeugt, dass die­se Aus­ga­ben über Steu­er­ein­nah­men und gespar­te Sozi­al­lei­stun­gen gegen­fi­nan­ziert werden.