Sonn­tags­ge­dan­ken: Eine mit­tel­frän­ki­sche Legen­de erklärt das Evangelium

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Die Ein­woh­ner von Neu­en­stät­ten erzäh­len sich fol­gen­de Legen­de: Ein Land­wirt bemerk­te auf dem Heim­weg, dass ein Wild­schwein stets an der­sel­ben Stel­le in der Erde wühl­te. Er wur­de neu­gie­rig, sah näher hin und ent­deck­te eine im Erd­reich ver­sun­ke­ne Glocke. Der Land­wirt eil­te nach Neu­en­stät­ten, hol­te sei­ne Nach­barn und gemein­sam bar­gen sie unter viel Mühen die­se Glocke und häng­ten sie im Kirch­turm auf. Ihr Klang begei­ster­te nah und fern, so dass selbst die welt­ge­wand­ten Nürn­ber­ger viel Geld boten, um die­ses bezau­bern­de Kunst­werk zu kau­fen, aber die Neu­en­stätt­ner gaben ihre Glocke nicht mehr her. Da ersan­nen die Nürn­ber­ger Pfef­fer­säcke eine gemei­ne List, sie trie­ben nachts heim­lich einen Nagel durch die Glocke, dass sie nur noch schep­per­te und krächzte.

Viel­leicht geht es uns ähn­lich mit dem christ­li­chen Glau­ben. Bei vie­len liegt er ver­schüt­tet unter ihren Sor­gen und Auf­ga­ben, unter den Licht- und Schat­ten­sei­ten des All­tags. Durch Zufall, viel­leicht durch ein unge­wöhn­li­ches Erleb­nis stößt man dar­auf. Doch es braucht viel Kraft, Geduld, die Hil­fe glaub­wür­di­ger Mit­chri­sten, bis wir die Fro­he Bot­schaft wie­der ganz vor uns sehen. Zum Null­ta­rif ist der christ­li­che Glau­be nicht zu haben. Wenn wir sei­ne lebens­ver­wan­deln­de Kraft, sei­ne aus­strah­len­de Freu­de genie­ßen wol­len, müs­sen wir uns inten­siv mit ihm befas­sen. Mit Geld, mit gesell­schaft­li­chem Anse­hen ist die Fro­he Bot­schaft nicht auf­zu­wie­gen: Gott, der Herr über Raum und Zeit, liebt mich ganz per­sön­lich unbe­dingt und weder mei­ne Schuld noch mein Tod kann mich von ihm schei­den. Las­sen wir nicht zu, dass ande­re uns die Glau­bens­freu­de madig machen durch Spott und Gleich­gül­tig­keit, durch aller­lei klu­ge Argu­men­te gegen das Evan­ge­li­um. Wer Bewei­se will, wer auf das schlech­te Bei­spiel vie­ler Chri­sten ver­weist, hat von der Fro­hen Bot­schaft nichts begriffen.

Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind