Sol­da­ten sol­len den Fach­kräf­te­man­gel bekämpfen

Thomas Koller, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Oberfranken, Schirmherrin Anette Kramme MdB, Thomas Ebersberger, Bürgermeister der Stadt Bayreuth und Martin Bauer, Leiter des Karrierecenters der Bundeswehr in Nürnberg. Foto: HWK.

Tho­mas Kol­ler, Haupt­ge­schäfts­füh­rer der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken, Schirm­her­rin Anet­te Kram­me MdB, Tho­mas Ebers­ber­ger, Bür­ger­mei­ster der Stadt Bay­reuth und Mar­tin Bau­er, Lei­ter des Kar­rie­re­cen­ters der Bun­des­wehr in Nürn­berg. Foto: HWK.

2. Arbeit­ge­ber­früh­stück des Kar­rie­re­cen­ter der Bun­des­wehr Nürn­berg in den Räu­men der HWK Oberfranken

Die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken, die Indu­strie- und Han­dels­kam­mer für Ober­fran­ken, die Agen­tur für Arbeit und das Kar­rie­re­cen­ter der Bun­des­wehr Nürn­berg wol­len künf­tig noch enger zusam­men­ar­bei­ten. Geplant sind Job-Mes­sen, die aus­schei­den­den Sol­da­ten auf Zeit den Über­tritt in die Wirt­schaft erleich­tern sol­len. Dies ist das Ergeb­nis des zwei­ten Arbeit­ge­ber­früh­stücks zu dem der Berufs­för­de­rungs­dienst des Kar­rie­re­cen­ters der Bun­des­wehr Nürn­berg in die Räu­me der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken gela­den hatte.

In Nord­bay­ern, in Ober­fran­ken, Unter­fran­ken und der Ober­pfalz, ver­las­sen jähr­lich rund 1.000 Sol­da­ten die Bun­des­wehr und ste­hen dem Arbeits­markt zur Verfügung.

Der Berufs­för­de­rungs­dienst (BFD) ist zustän­dig für die schu­li­sche und beruf­li­che Bil­dung der Sol­da­tin­nen und Sol­da­ten. Sei­ne Auf­ga­be ist es, die aus­schei­den­den Sol­da­ten auf Zeit erfolg­reich in einen Zivil­be­ruf ein­zu­glie­dern und ihnen die Chan­ce zu einem beruf­li­chen und sozia­len Auf­stieg mit auf den Weg zu geben.

„Der BFD bie­tet den aus­schei­den­den Sol­da­ten bereits wäh­rend der Wehr­dienst­zeit inter­ne Maß­nah­men an, um vor­han­de­ne beruf­li­che Kennt­nis­se in der Frei­zeit zu ver­tie­fen und sich wei­ter­zu­bil­den“, so Klaus Jür­gen Koch, Lei­ter des Kun­den­be­rei­ches des BFD.

„Dar­über hin­aus, kön­nen sich die Sol­da­ten – je nach Län­ge der Ver­pflich­tung – bis zu drei Mal durch vier­wö­chi­ge Berufs­ori­en­tie­rungs­prak­ti­ka auf die Wie­der­ein­glie­de­rung in den Arbeits­markt vor­be­rei­ten.“ Klaus Jür­gen Koch ist auch ver­ant­wort­lich für die Job­bör­se des BFD. Hier kön­nen sich sowohl aus­schei­den­de Sol­da­ten, wie auch Fir­men ein­tra­gen lassen.

„Der bevor­ste­hen­de Fach­kräf­te­man­gel löst in der Poli­tik gro­ße Sor­ge aus“, so die Schirm­her­rin der Ver­an­stal­tung, die par­la­men­ta­ri­sche Staats­se­kre­tä­rin bei der Bun­des­mi­ni­ste­rin für Arbeit und Sozia­les Anet­te Kram­me MdB. Stu­di­en gehen davon aus, dass 2030 etwa 1,5 Mil­lio­nen Fach­kräf­te feh­len, bis 2050 sol­len es gar 6 bis 8 Mil­lio­nen sein. „Als Gegen­maß­nah­me muss es daher Frau­en ermög­licht wer­den, mehr zu arbei­ten, älte­re Arbeits­lo­se und Migran­ten müs­sen in die Berufs­welt ein­ge­glie­dert wer­den. Dar­über hin­aus ist es natür­lich sehr begrü­ßens­wert, wenn auch aus­schei­den­de Sol­da­ten qua­li­fi­zier­te Arbeits­plät­ze nicht nur im aka­de­mi­schen Bereich aus­fül­len“, so Kramme.

HWK-Haupt­ge­schäfts­füh­rer Tho­mas Kol­ler wies auf das Inter­es­se des Wirt­schafts­zwei­ges Hand­werk an ehe­ma­li­gen Sol­da­ten hin: “Natür­lich möch­ten wir das Poten­zi­al der Bun­des­wehr für unse­ren regio­na­len Arbeits­markt nut­zen. Die aus­schei­den­den Sol­da­ten brin­gen ja nicht nur fach­li­che Kennt­nis­se und Fer­tig­kei­ten mit, son­dern auch die soge­nann­ten Sozi­al­kom­pe­ten­zen wie Team­fä­hig­keit, Lei­stungs­fä­hig­keit unter Stress und Druck und auch Lebens- und Auslandserfahrung.“

Auch Alex­an­dra Prü­fer von der IHK betont, dass gera­de bei gut aus­ge­bil­de­ten Mit­ar­bei­tern mit gewerb­lich-tech­ni­scher und kauf­män­ni­scher Bil­dung hoher Bedarf bei Indu­strie, Hand­werk, Han­del und Dienst­lei­stun­gen besteht.

Im Anschluss an das zwei­te Arbeit­ge­ber­früh­stück wur­de ein Fol­ge­ter­min zwi­schen dem Berufs­för­de­rungs­dienst der Bun­des­wehr, der Hand­werks­kam­mer, der Indu­strie- und Han­dels­kam­mer, der Agen­tur für Arbeit und dem Zukunfts­coach der Stadt Bay­reuth zur Aus­ar­bei­tung der künf­ti­gen Zusam­men­ar­beit vereinbart.

Außer­dem wer­den aus­schei­den­de Sol­da­ten erst­mals die Mög­lich­keit bekom­men, auf der Berufs­mes­se des Hand­werks im Okto­ber in Bay­reuth in die ver­schie­de­nen Berufs­fel­der des Hand­werks hin­ein zu schnuppern.